Skitourengeher und Wanderer kennen den 3.106 hohen Sonnblick als einen der schönsten Gipfel im SalzburgerLand. Der Gipfel ist aber nicht nur ein Ziel für Berggeher, sondern auch Salzburgs höchst gelegener Arbeitsplatz.
Am 2. September 1886 wurde das Sonnblick Observatorium eröffnet. Die Meteorologen Julius von Hann und Ignaz Rojacher waren damals die großen Unterstützer der Initiative zum Bau des Observatoriums. Heute noch – 135 Jahre später – ist es das höchstgelegene ganzjährig betriebene Observatorium der Welt. Es wird von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gemeinsam mit dem Sonnblick-Verein im Nationalpark Hohe Tauern betrieben und liefert durch die ganzjährige Besetzung vollständige Daten vieler Jahre, die für die Klimaforschung bedeutend sind. Somit kann das Observatorium die längste ununterbrochene Klimazeitreihe für das Hochgebirge abbilden.
Einmaliger Arbeitsplatz, raue Bedingungen
Der Hohe Sonnblick mit dem Observatorium liegt in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Der Gipfel ist nur zu Fuß, im Winter mit Tourenskiern zu erreichen. Der Aufstieg dauert zirka fünf Stunden und ist nur für erfahrene Alpinisten zu empfehlen. Mitarbeiter des Observatoriums können bei guter Witterung auch mit der Materialseilbahn hinauf zum Gipfel fahren. Die Arbeitsbedingungen im Observatorium sind rau. Eine Schicht dauert 15 Tage, dann sind jeweils zwei Mann vor Ort, um die Wetterwerte zu messen. Über 11 Monate herrschen dort oben winterlichen Bedingungen, dass an 350 Tagen im Jahr geheuzt werden muss, sagt schon alles aus.
Vom Wetter hängt oftmals auch der Schichtwechsel ab, denn nur bei guten Bedingungen können die Mitarbeiter hinauf zum Gipfel und wieder hinunter ins Tal fahren. Seit dem 2. September 1886 war das Observatorium nur an drei Tagen im November 1918 nicht besetzt.
Seit den Anfängen des Observatoriums hat sich natürlich auch einiges geändert und man hat Geld in die Modernisierung gesteckt. So wurde 1986 der Neubau des Observatoriums fertig gestellt, acht Jahre später wurde die Talstation neu errichtet. Und unermüdlich sind die Meterologen inmitten von Eis und Schnee am Sammeln von Daten.