Vorbei an sieben historischen, schön restaurierten Mühlen, den Watzmann im Blick und am Ende lockt ein Wasserfall für ein erfrischendes Bad unter freiem Himmel: Der Ebenauer Mühlenrundwanderweg bietet sich von Frühling bis Herbst für einen Ausflug mit der ganzen Familie an. Doch besonders im Sommer ist er dank dem imposanten Plötz-Wasserfall ein prickelndes Erlebnis!
Sieben Mühlen und ein Wasserfall: Der Mühlenrundwanderweg in Ebenau im SalzburgerLand hat alles, was man sich für einen gelungenen Ausflug mit der ganzen Familie wünscht. Knapp zweieinhalb Stunden soll die Tour dauern. Weil wir gehört haben, dass ein guter Teil des Weges durch den Wald führt, wählen wir für unsere Mühlenwanderung in Ebenau einen strahlend-schönen Sommertag. Besonders auf die Erfrischung in der Plötz, die als beeindruckender Wasserfall in die Tiefe rauscht, freuen wir uns schon sehr. Also parken wir am Ortsrand von Ebenau, gleich in der Nähe des Recyclinghofes. Dort treffen wir auch gleich auf die erste Mühle, die Waschl-Mühle. Die zweigeschossige Mühle aus dem späten 19. Jahrhundert wurde liebevoll restauriert und gibt ein sehr schönes Fotomotiv ab. Nachdem wir die Mühle umrundet und von allen Seiten fotografiert haben, wandern wir weiter, vorbei am Feuerwehrhaus, und biegen rechts ab. Linker Hand der schmalen Straße liegen ein paar Einfamilienhäuser, rechts breiten sich wunderschön idyllisch saftig-grüne Wiesen aus, dahinter beginnt der Wald. Und dort vorne, in kurzer Entfernung zum Waldrand, sehen wir schon die nächste Mühle.
Alte Mühlen, schattige Waldwege und Watzmannblick
Als wir vor der Pertill-Mühle stehen erkennen wir, dass es sich hier um eine Doppelmühle handelt, mit zwei getrennten Mahlwerken. Unseren Recherchen nach wurde die Pertill-Mühle wahrscheinlich im frühen 17. Jahrhundert erbaut. Nach der Pertill-Mühle halten wir uns rechts und tauchen nach kurzer Zeit in das schattenspendende Dickicht des Waldes ein. Wir marschieren über den federnden Waldboden den Markierungen nach, bis sich der Weg langsam aber stetig bergauf schlängelt. Rund 300 Meter ist dieses steilere Stück lang, danach wird man mit dem „Watzmannblick“ belohnt – und mit einem schönen Bankerl, auf dem wir uns niederlassen und unsere Jause auspacken. Ein wirklich schöner Platz für eine kleine Stärkung ist das dort oben – mitten im stillen Wald, weit vorne grüßt der Watzmann. Nach unserer Pause wandern wir gestärkt weiter bergab. Der gekennzeichnete Wanderweg führt uns schließlich über eine kleine Brücke, die den Neumannbach überspannt, zum Naturdenkmal Plötz mit ihrem imposanten, wunderschönen Wasserfall.
Die Plötz – ein prickelndes Erlebnis
Insgesamt fällt der Wasserfall rund 50 Meter in mehreren Kaskaden zur Erde herab. Der letzte Teil des Wasserfalls, der dann frei in das kleine natürliche Wasserbecken darunter fällt, misst immerhin noch stolze 25 Meter. Mystisch ist sie anzusehen, die Plötz, wie sie sich weißblau-schäumend in das Becken ergießt. An dem kleinen Kiesstrand vor dem Becken genießen bei unserer Ankunft schon ein paar Menschen den grandiosen Anblick. Viele kommen mit Kindern hierher, die dann lachend auf dem Kies hin- und herlaufen. Einige Hunde sind auch da, flitzen ins Wasser und wieder heraus. Auch wir ziehen unsere Wanderschuhe aus und waten ein kleines Stück hinein in das Wasserbecken, näher heran an die stolze Plötz. Der Name „Plötz“ soll übrigens so viel bedeuten wie „Glücksplatz“. Ja, das passt. So stehen wir eine Weile und genießen das entspannte Treiben um uns herum. Bei unserem Rückweg kommen wir an fünf weiteren, nicht weniger schönen Mühlen vorbei. Ob Schroffenau-Mühle, Eder-Mühle, Pertiller-Mühle, Schindlau-Mühle oder Hofbauer-Mühle – sie sind alle alt. Die meisten Mühlen wurden zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert erbaut.
Während wir dem Weg über den Steg des Staubeckens zurück Richtung Ebenau folgen, sprechen wir darüber, was die alten Mühlen alles zu erzählen hätten, könnten sie sprechen. Was sich hier seit dem 16. Jahrhundert alles zugetragen, was sich verändert hat. Spannende Geschichten wären das, ohne Zweifel. Stille oder prickelnde Erinnerungen, aber bestimmt immer ganz besondere.
Fotocredits: © knaro.at