Fast unscheinbar steht das Fischgeschäft „Walter Grüll“ an der Ortsdurchfahrt von Grödig. Doch Walter Grüll ist in der Gourmet-Szene kein Unbekannter. Mit seiner Störzucht ist er weltweit einer von zwölf und in Österreich der einzige Kaviarproduzent. Betritt man den Laden, findet man sich in einem natürlichen und herzlichen Ambiente wieder. Die Begeisterung, mit der Walter Grüll und sein Team ihrer Berufung nachgehen, ist für jedermann spürbar.
Gezüchtet wird der sibirische Stör in natürlichen Freilandbecken. Ein Störweibchen muss ein Alter von etwa zwölf Jahren erreichen, bis es erstmals laicht, und die wertvollen Eier geerntet werden können. „Wenn man die Störe in ganzjährig gewärmten Becken hält, könnte es um einiges schneller gehen“, erklärt Walter Grüll. Aber das ist gar nicht in seinem Sinne. Die Fische haben auch ein Recht auf ein schönes Leben. Sie müssen die Kälte des Winters und die Wärme des Sommers spüren. „Und wenn die Liebe zu den Tieren nicht da ist, hätte so eine Zucht gar keinen Sinn“, sagt Grüll.
Diese Liebe zur Natur findet schließlich im vorzüglichen Geschmack des Salzburger Kaviars ihren Ausdruck. Ein Glas Champagner, eventuell etwas Sahne, ein Stückchen Weißbrot und das zarte Aroma der anthrazitfarbenen Perlen zergeht langsam auf der Zunge und führt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Die respektvolle Haltung der Fische trägt nicht nur zu deren Wohlergehen bei. Der Stör zählt zu den vom Aussterben bedrohten Fischarten. Der natürliche Bestand im Kaspischen Meer ist in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen. Bezieht man den Kaviar aus der Zucht, kann man diesen auch mit bestem Gewissen genießen.
Walter Grüll gewinnt nicht nur Kaviar aus seiner Störhaltung. Bei ihm findet der Fisch ganzheitliche Verwertung – und das nicht nur für kulinarische Zwecke: Die Haut des Störs eignet sich hervorragend für hübsche und qualitativ hochwertige Ledererzeugnisse wie Gürtel oder Geldbörsen.
Besonders stolz ist man im Hause Grüll auf das Gelingen der Aufzucht von Albinostören. Aus diesen wird der weiße Kaviar geerntet, welcher als die teuerste Delikatesse der Welt gilt. Dass dieser vor den Toren Salzburgs gewonnen wird, ist natürlich eine ganz besondere Ehre. Natürlich ist das Fischgeschäft „Walter Grüll“ ein Genusspunkt auf der Via Culinaria für Fischfans.
Walter Grüll Fischhandel
Neue-Heimat-Straße 13
A-5082 Grödig
www.grüll.at
Tel.: +43 62 46 7 54 92
Fotocredit © Walter Grüll Fischhandel