Wie könnte man die Besonderheiten des Salzburger UNESCO-Weltkulturerbes besser entdecken, als auf einem ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt? Doch wo beginnen, wohin gehen und vor allem, wo überall stehen bleiben? Wir vom SalzburgerLand Magazin haben uns auf den Weg gemacht und einen Walk zusammengestellt, der einen an die schönsten Orte der Mozartstadt führt und zeigt, warum die Landeshauptstadt seit bald 30 Jahren zum Weltkulturerbe zählt. Zum Nachgehen und Weitererzählen gedacht!
Die Festpielhäuser
Los geht’s vor den theatralischen Masken, die die Fassade direkt neben dem Haupteingang der Festspielhäuser schmücken. 1926 geschaffen, finden sich diese Kunstwerke auch im Logo der Salzburger Festspiele wider. Wenn nicht gerade Aufführungen stattfinden, dann können das Große Festspielhaus (eröffnet 1960), das Haus für Mozart (eröffnet 1927 bzw. 2006) und die Felsenreitschule im Rahmen täglicher Führungen besichtigt werden. Letztere gilt streng genommen gar nicht als Festspielhaus, sondern als Veranstaltungsort – auch, wenn in der Felsenreitschule einige der legendärsten Stücke der Salzburger Festspiele, der Pfingst- und der Osterfestspiele stattfanden. Highlights sind neben den Bühnen selbst, das Faistauer Foyer und der Karl-Böhm-Saal. Außerdem sollte man den 17 Meter Mozartkopf aus Swarovski-Kristallen unbedingt gesehen haben.
Petersfriedhof
Durch den Toskaninihof, vorbei am Rupertusbrunnen und der Erzabtei St. Peter, erreicht man den kleinen, verwunschenen Petersfriedhof. Gemeinsam mit dem Kloster erbaut, dürfte er um das Jahr 700 entstanden sein. Der älteste Grabstein ist jener von Abt Dietmar, der wohl im Jahr 1288 das Zeitliche segnete und hier begraben wurde. Seit dem Mittelalter haben viele namhafte Salzburger Familien hier ihr Familiengrab. Am Rande des Friedhofs, in den Festungsberg geschlagen, kann man die Katakomben besichtigen. Diese entstanden in der Spätantike und dienten als frühchristlicher Versammlungsort.
Festung Hohensalzburg
Verlässt man den Friedhof durch den Hinterausgang, gelangt man rechter Hand zur Michael-Haydn-Stiege, über die man direkt auf die Festung Hohensalzburg gelangt. Vorsicht ist hier geboten, der Weg ist eher steil. Alternativ kann man die Festung auch über die bequeme Festungsbahn erreichen. Diese gilt als größte erhaltene Burg Mitteleuropas und wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Durch ihre imposante Lage hat man einen herrlichen Blick in alle Himmelsrichtungen – von den barocken Türmen der Altstadt, über den grünen Gipfel des Gaisbergs, bis hin zum felsigen Untersberg. Die unverkennbare Silhouette gilt als DAS Wahrzeichen der Stadt.
Stift Nonnberg
Weiter geht’s über den Hohen Weg zum Stift Nonnberg. Einigen dürfte es aus dem Film ‚Sound of Music‘ bekannt sein. Es befindet sich ebenfalls am Festungsberg. Die heutige Benediktinerinnenabtei wurde zwischen 712 und 715 vom Hl. Rupert gegründet. Frei zugänglich sind nur der Friedhof und die Stiftskirche. Diese sollte man sich nicht zuletzt aufgrund der romanischen Fresken unbedingt ansehen. Und mit etwas Glück kann man den Chor der Nonnen singen hören.
Sebastiansfriedhof
Über den Mozartplatz, die Goldgasse und den Alten Markt gelangt man zur Staatsbrücke. Auf der anderen Seite der Salzach wartet die Linzer Gasse mit ihren Geschäften und Lokalen. Durch einen Innenhof erreicht man den Sebastiansfriedhof und sofort weicht die Geschäftigkeit der Stadt der friedlichen Stille des Orts. Der Friedhof wurde nach italienischem Vorbild mit einem von Arkaden umgebenen Gräberhain angelegt. In der Mitte befindet sich die 1600 erbaute Grabkapelle des Wolf Dietrich von Raitenau, die wie ein Rundtempel aus der Antike anmutet. Generell befinden sich hier viele Grabstätten von WürdenträgerInnen und Adeligen – unter ihnen die Familie Mozart und Paracelsus.
Mirabell
Nach einem Abstecher am Markatplatz, wo es Mozarts Wohnhaus und die barocke Dreifaltigkeitskirche zu bewundern gibt, erreicht man das Schloss Mirabell. 1606 von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau zur privaten, familiären Nutzung gebaut, gehört es zu den Highlights des Weltkulturerbes. Der öffentlich zugängliche Marmorsaal gilt als ‚romantischster Trauungsaal‘ und ist Jahr für Jahr das Ziel vieler Brautpaare aus der ganzen Welt. Der Mirabellgarten gilt als Meisterwerk der Gartenbaukunst und wurde vom bedeutenden Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach um 1687 erdacht.
Mönchsberg
Durch den schattigen Kurgarten mit dem schön angelegten Rosenhügel gelangt man zum Müllner Steg, über den es wieder auf die andere Seite der Salzach geht, in den historischen Stadtteil Mülln. Vorbei an der barocken Pfarrkirche zu ‚Unserer lieben Frau Mariae Himmelfahrt‘, bei den Salzburgern schlichtweg Augustinerkirche genannt, führt der Weg nun nach oben auf den Mönchsberg. Zahlreiche Aussichtspunkte säumen den Weg, auf dem man durch die Stille des Stadtwaldes schließlich das Museum der Moderne erreicht. Hier hat man die Qual der Wahl. Entweder bequem per Aufzug zurück hinunter in die Altstadt oder doch den Umweg über die Clemens Hofmeister Treppe nehmen?
Getreidegasse und Mozart
Was wäre ein Besuch im historischen Salzburg, ohne dabei durch die Getreidegasse zu flanieren? Als Herz der Altstadt, herrscht hier immer geschäftiges Treiben, und Menschen von nah und fern bewundern Tag für Tag die wunderschönen Hausportale, hinter denen sich tolle Geschäfte befinden. Hier wohnte die Familie Mozart nicht nur 26 Jahre lang, das Haus mit der Nummer 9 gilt auch als das Geburtshaus Wolfgang Amadeus Mozarts. In der Wohnung befindet sich heute ein Museum, in dem Originalexponate zu sehen sind.
Salzburger Dom
Über die Siegmund-Haffner-Gasse verlässt man die Getreidegasse und gelangt, vorbei an der Franziskaner Kirche, in die Franziskanergasse. Hier lohnt es sich, den Schritt zu verlangsamen, steht doch eine Krönung bevor – die Krönung der Maria. Durch eine geschickte Sinnestäuschung sieht es aus, als würde die Marienstatue am Domplatz mit der Krone an der Domfassade gekrönt. Der Dom selbst wurde während des 30-jährigen Krieges gebaut und birgt unzählige Schätze, die es bei einem Besuch zu bewundern gilt.
Mozartplatz mit UNESCO-Plakette
Über den Residenzplatz mit dem großen Residenzbrunnen spaziert man nun die letzten Meter hinüber zum Mozartplatz und der großen Statue ‚unseres Woiferls‘. Diese wurde 1842 enthüllt. Zu Füßen des Mozart-Denkmals ist die Plakette angebracht, die den Erhalt des UNESCO-Weltkulturerbe-Titels bestätigt. Eine Ehre, die der Stadt Salzburg vor über 25 Jahren zuteil wurde.