Wer kennt das nicht? Kaum ist das Urlaubsdomizil erreicht, beginnt der Hals zu kratzen. Nicht immer ist eine Apotheke in der Nähe und manchmal fehlt in der Reiseapotheke die nötige Medizin. Christine Buchegger, ihres Zeichens diplomierte Kräuterpädagogin und Aromafachfrau aus Strobl am Wolfgangsee, gibt Tipps für einfache Hausmittel in Grippezeiten. Alle Zutaten gibt es in Hotelküchen, in Gasthäusern oder in Lebensmittelgeschäften.
Wenn sich Husten und Schnupfen bereits bei der Anreise bemerkbar machen, kann geriebener Kren (Meerrettich) als erste Abhilfe in einem Gasthaus gegessen werden. Kren wird zum Beispiel zu Würstel oder Käsekrainer serviert. Die Krenwurzel enthält Vitamin C, Mineralien wie Eisen und Magnesium und Senfglykoside die unter anderem antibiotisch wirken.
Auch eine Hühnersuppe mit Gemüse empfiehlt „Kräuterengerl“ Christine Buchegger. „Diese Suppe stärkt das Immunsystem und wirkt einer beginnenden Erkältung entgegen.“
In der Hotelküche kann eine Kren-Honig-Mischung zubereitet werden. Diese hilft bei Schnupfen und Nebenhöhlen-Entzündungen. „Einfach etwas geriebenen Kren mit Honig mischen und über den Tag verteilt, zwei bis drei Esslöffel essen“, rät Christine.
Inhalieren von heißen Dämpfen
Bei Schnupfen, Husten und Nebenhöhlen-Entzündungen rät Christine zum Inhalieren. Dafür verwendet sie Wacholderbeeren, Salbei, Thymian und grobes Salz. Auch diese Zutaten gibt es in der Hotelküche.

Die Wacholderbeeren zerdrücken, getrocknete Salbei- und Thymianblätter zerbröseln und etwas Salz dazu geben. Ein bis zwei Teelöffel dieser Mischung in einen Topf geben und mit heißem Wasser aufgießen.
Der Kopf wird während der Inhalation mit einem Handtuch abgedeckt, damit der Dampf nicht entweichen kann. Entspannt circa zehn Minuten lang durch Mund und Nase atmen. Danach ausruhen.

Salbei hat eine entzündungshemmende, schleimlösende, antibakterielle und antivirale Wirkung. Thymian hat ebenfalls eine schleim- und bei Husten eine krampflösende Wirkung.
Diese Salz-Wacholderbeeren-Salbei-Thymian-Mischung hilft auch als Fußbad. Zwei bis drei Esslöffel dieser Mischung in warmes Wasser einrühren. Sobald das Salz aufgelöst ist, heißes Wasser zufügen und die Füße darin 15 bis 20 Minuten baden. Danach abtrocknen, warme Socken anziehen und im Bett ausruhen.
Mit Essig gegen Fieber
Essigsocken (Essigpatscherl) helfen Fieber senken. Christine empfiehlt:
1/2 Liter Wasser erwärmen und mit 6 Esslöffel Apfelessig vermengen. Dann ein Handtuch eintauchen, auswringen und die Füße bis zu den Waden umwickeln. Ein weiteres Handtuch darübergeben und das feuchte Handtuch so lange auf den Füssen lassen bis es trocknen ist. Danach entfernen und gegebenenfalls wiederholen.
Ingwer und Zitrone
Entzündungshemmend, wärmend und aufbauend wirkt Christines Chai. Er schmeckt nicht nur gut, er hilft auch schnell und wirkungsvoll bei Erkältungskrankheiten oder beugt diesen vor. Dieses Getränk regt das Immunsystem an und fördert die Durchblutung.
Zutaten für eine Tasse:
2-3 Scheiben Ingwer
2-3 Scheiben Kurkuma oder Kurkumapulver
1/2 Zitrone mit Schale,
1/2 Orangen mit Schale,
1/2 Teelöffel Zimt,
drei bis vier Gewürznelken,
eine Prise schwarzer Pfeffer.
Zubereitung:
Ingwer, Kurkuma, naturbelassene Orange und Zitrone klein schneiden. Gewürznelken und Zimt dazugeben und mit heißem Wasser überbrühen.
Acht bis 10 Minuten ziehen lassen. Abseihen und mit Honig süßen.
Dieser Chai kann in der Hotelküche zubereitet werden.
Honig wirkt wie ein natürliches Antibiotikum und verhindert Entzündungen. Christine rät bereits zum Frühstück einen Teelöffel Honig zu essen. Dieser passt gut in´s Müsli und auf´s Butterbrot. Bei rauen Lippen mischt Christine Honig mit braunem Zucker und Kokosöl. Dieser Balsam pflegt die Lippen, macht sie wieder geschmeidig.
Ab ins Dampfbad
In den meisten Hotels befinden sich tolle Saunalandschaften. Vor allem das Dampfbad wirkt reinigend und wohltuend auf die Atemwege. Es stärkt zudem das Immunsystem und beugt Erkältungskrankheiten vor.
Und noch einen Tipp hält Christine für Kinder und Erwachsene bereit: „Bei Husten und Schnupfen helfen auch die ätherischen Öle von Nadelbäumen wie Fichte, Kiefer und Tanne. Einfach ein paar Tropfen auf ein Papier-Taschentuch träufeln und vor dem Schlafengehen neben das Kopfkissen legen.
Fotonachweis: Christine Fröschl, Archiv SLT