Bis tief in den Herbst hinein ist hier ein Schatz nach dem anderen zu entdecken. Von Schnitzereien aus lebenden Zirben, zur Kapelle für den legendären Volkspfarrer Valentin Pfeifenberger bis zum Hochofenmuseum geizt das Thomatal nicht mit seinen Reizen.
Wir wollen den Rosaninsee, einen der Lungauer Almseen, und den Großen Königstuhl erwandern. Doch zuerst schauen wir noch in der Käseschauerei in Gruben vorbei. Erwin Bauer, der Käser kann gar nicht mehr aufhören zu schwärmen, was wir uns am Weg ins Thomatal unbedingt noch ansehen sollen:
Die Hubertuskapelle
Die erste Sehenswürdigkeit erwartet uns in Form der Hubertuskapelle, in der eine fast lebensgroße Schnitzerei des Heiligen Hubertus mit Hund und ein Hirsch zu sehen sind. Die Kapelle befindet sich direkt an der Bundschuh Landesstraße, ein schmales Straßerl und die einzige Zufahrtsstraße von St. Margarethen im Lungau aus. Noch ahnen wir nicht, welche besonderen Schätze wir am Weg noch finden werden.
Die Hubertuskapelle ist eine Laubenkapelle, die 2013/2014 von den Mitgliedern der Jagdhornbläserguppe Ramingstein / Thomatal erbaut wurde. Schon hier fällt uns die außergewöhnliche Schnitzerei im Inneren der Kapelle auf. Doch erst beim nächsten Halt wird uns klar, wie besonders diese tatsächlich ist.
Die Heilige Familie
Abbildungen und Skulpturen der Heiligen Familie gibt es wahrscheinlich zahllose, doch was uns hier erwartet, überrascht und begeistert uns zutiefst. Hier ist die Heilige Familie direkt aus, noch an Ort und Stelle stehenden, lebenden Zirben geschnitzt. Auf einem Bild in der Kapelle sehen wir, dass die Mutter Gottes bereits zum Teil geschnitzt und erkennbar war, als die Nebenbäume, die später zu Josef und Jesus-Kind werden sollten, noch in voller ursprünglicher Größe daneben standen.
Die Gesichtsausdrücke der drei lassen mich ganz „eiwendig“, ein Salzburger Ausdruck für andächtig, werden. Ein großer Künstler, der Ernst Adelsberger aus Waidhofen an der Ybbs, der unübersehbar auch die Figuren in der Hubertuskapelle geschnitzt hat.
Hochofenmuseum Bundschuh
Im Hochofenmuseum erhält der Besucher Einblicke in die Arbeitswelt der Bergleute um 1860. In dem weitgehend vollständigen Industrieensemble, das unter Denkmalschutz steht, finden sich Röstofen, Teile des Kolhbarrens, Gebläsehaus, Hochofen, Gasthaus für die Hüttenarbeiter und der Kalkofen. Die Erzvorkommen befanden sich 10 km taleinwärts im Schönfeldgebiet, von wo das Erz mit Ochsenfuhrwerken herbeigeschafft wurde. Bereits 1885 musste der Betrieb aber wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt werden.
Schönfeld
Da fährt man in ein schmales Lungauer Tal, erwartet nichts Großartiges und dann das. Als wir nach etwa 15 Kilometern endlich in Schönfeld ankommen, haben wir schon einiges gesehen. Und doch schafft es Schönfeld, uns noch einmal zu beeindrucken. Das erste, das uns auffällt, ist das verhältnismäßig große Familien- und Jugendgästehaus Schönfeld – groß in Anbetracht der Tatsache, dass Schönfeld sonst nur aus wenigen, weit im Tal verteilten, Häusern besteht.
Ein paar Meter weiter steht die Dr. Josef Mehrl Hütte mit ausgenommen gastfreundlichen Wirtsleuten, einer herrlichen Sonnenterrasse und einigen Doppel- und Dreibettzimmern. Dahinter geht’s zur Josefshütte.
Die Josefshütte
Die Josefshütte ist ein Ort der Andacht und Besinnung. Einem Heustadel nachempfunden wurde die Almkirche als Gedenkstätte für den legendären Volkspfarrer Valentin Pfeifenberger im Jahr 2009 von den Bewohnern des Thomatals nach einem Brand neu errichtet.
Von der Dr. Josef Mehr Hütte noch wenige Meter weiter Richtng Kärnten, führt ein Schotterweg links von der Bundschuh Landesstraße Richtung Rosaninsee und Großem Königstuhl, bevor die Landesgrenze zu Kärnten erreicht ist.
Es lohnt sich also wirklich, im Lungau die Augen und Ohren offen zu halten, denn das führt zu zahlreichen besonderen Erlebnissen! An jeder Ecke gibt es Sehenswertes und Besonderes zu entdecken. Und die Einheimischen haben die besten Geheimtipps!