Die wunderschönen Almgebiete des SalzburgerLands sind beliebter Treffpunkt vieler Freizeitsportler, Genusssucher und Familien. Sie lieben die blühende Vielfalt und die Ruhe des Waldes – damit haben sie etwas gemeinsam mit den Wildtieren, in deren Lebensraum sie sich auf ihren Ausflügen begeben.
Mahlzeit für Reh und Hirsch
Auch mich zieht es auf der Suche nach Ruhe immer tief in den Wald hinein – am liebsten weit weg von ausgetretenen Wanderwegen und beliebten Spaziergang-Routen. Doch beachte ich dabei stets den Rhythmus der Wildtiere und ordne mich beim Eindringen in „ihr Wohnzimmer“ den Bedürfnissen der Waldbewohner unter. Die frühen Morgenstunden und die Abenddämmerung etwa sind die Essenszeit von Reh und Hirsch. Um die Wildtiere bei ihrer Nahrungsaufnahme nicht zu stören, meide ich die Tagesrandzeiten bei der Planung meiner Ausflüge. Lässt sich ein früher Tourstart bei einer kilometerreichen Weitwanderung einmal nicht vermeiden, gilt: absolute Ruhe im Wald und auf den Wegen bleiben. Der Verzicht auf Abkürzungen durch blühende Wiesen und experimentelle Abstecher ins Gelände erfreut nicht nur Hasen und brütende Birkhühner – auch die Grundstückseigentümer freut es, wenn man auf den ausgeschriebenen Wegen bleibt. Schränken Hinweisschilder eine Wegbenutzung aufgrund von landwirtschaftlichen, jagdlichen oder forstlichen Arbeiten ein, so ist diesen Aufforderungen unbedingt Folge zu leisten. Die Schilder weisen nicht umsonst auf Gefahren durch Baumschlägerungsarbeiten, Wegsanierungen oder schützenswerte Brutzonen hin.
Wanderer, Biker und Naturgenießer lieben die Stille der Berge. Hier finden sie Ruhe und im Idealfall kappen sie auch ihre WLAN-Verbindung – denn die einzige Verbundenheit, die hier heroben zählt, ist die mit der Natur. Aber auch Landwirte und Jäger lieben diese idyllischen Rückzugsgebiete. Die Wälder und die Alm sind nicht nur ihr Arbeitsplatz – der Erhalt dieses Ökosystems ist auch ihre Herzensangelegenheit. Umfangreich sind die Aufgaben der Bauern, die mit dem Almgebiet eine traditionsreiche Kulturlandschaft sichern. Versehentlich von Wanderern offengelassene Weidetore oder Abkürzungen durch hochstehende Almwiesen, die meist noch per Hand gemäht werden müssen, erschweren ihre Arbeit.
Richtiges Verhalten bei Weidetieren
Quert man bei Wanderungen auf den wunderschönen Almen des SalzburgerLands Weidegebiete, hält man einen Respektabstand zu den Kühen ein – insbesondere, wenn Mutterkühe und ihre Kälber auf der Weide sind. Hunde werden an der Leine an den Kühen vorbeigeführt. Sollten sich die Kühe trotzdem gefährdet fühlen und angreifen, den Hund sofort ableinen und aus dem Gefahrenbereich schicken. Mehr dazu unter respektieredeinegrenzen.at oder der offiziellen Seite Sichere Almen. Hier findet sich neben den 10 goldenen Regeln für einen sicheren Umgang mit Weidetieren auch folgendes Erklärvideo:
Die 10 Verhaltensregeln für den Umgang mit Weidevieh
- Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten!
- Ruhig verhalten, Weidevieh nicht erschrecken!
- Mutterkühe beschützen ihre Kälber, Begegnung von Mutterkühen und Hunden vermeiden!
- Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: Sofort ableinen!
- Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen!
- Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit möglichst großem Abstand umgehen!
- Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, den Tieren ausweichen!
- Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere Weidefläche zügig verlassen!
- Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und Weide zügig queren!
- Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt!
Sauber bleiben!
Ich liebe Gipfelsiege – nicht zuletzt wegen der aussichtsreichen Rast mit einer mitgebrachten Jause aus regionalen Produkten. Scharfe Hirschwürstel vom „Oafoch guat“ in Weißbach bei Lofer, frisches Bauernbrot und Butter vom Hofladen Augut in Zell am See, Apfelsaft von der Obstpresse in Bamberg und würziger Bergkäse von der Tödlingalm in Thumersbach. Für mich das Highlight einer jeden Bergtour! Und damit auch der Nächste seine Gipfeljause müllfrei genießen kann, verpacke ich nach meiner Rast alle Reste sorgfältig wieder im Rucksack. Auch vermeintlich kompostierbare Bananen- oder Organgenschalen entsorge ich nicht in der Natur, denn das Verrotten dauert zwei bis drei Jahre. Ein Papiertaschentuch hat sogar eine Verrottungszeit von fünf Jahren! Es bleibt auch immer genug Platz im Rucksack, um von anderen Wanderern achtlos weggeworfenen Müll mit einzusammeln. Für Hundebesitzer gelten am Berg übrigens dieselbe Regeln wie im Tal – „Gackerl-Sackerl“ mit einpacken, um im Fall des Falles den Hundekot aufsammeln zu können.
Mit „Fair Play“ findet jeder seinen Genussmoment auf den Almen des SalzburgerLandes. Das Wissen um die Hintergründe schafft dabei den größten Aha-Effekt – also einfach den Jäger, Bauern oder Hüttenwirt fragen, warum gewisse Verhaltensregeln aufgestellt werden. Wer mit etwas Achtung, Respekt und Rücksichtnahme zu seiner Wanderung aufbricht, wird mit nachhaltigen Natur-Eindrücken, freundlichen Begegnungen und traumhaften Aussichten belohnt. Deswegen gehört gegenseitiges „Fair Play“ im SalzburgerLand zum guten Ton!
Die 10 goldenen Fair-Play-Regeln am Berg
- Weidetore sorgfältig schließen
- Auf den Wegen bleiben
- Ruhe im Wald
- Tagesrandzeiten meiden
- Hunde an der Leine führen
- Hinweisschilder beachten
- Rücksicht auf andere Freizeitsportler
- Müll einpacken
- Respektabstand zu Weidetieren einhalten
- Gackerlsackerl benutzen