Wenn die Golfplätze unter einer dicken Schneehaube verschwinden, heißt das für Golfer noch lange nicht, dass sie ebenfalls in einen Wintermodus verfallen. Im Gegenteil, um sich fit zu halten, gibt es auch in der kalten Jahreszeit abwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten.
Als Profi-Golfer auf der PGA Tour und der DP World Tour gehört Matthias Schwab zu den besten Athleten seiner Disziplin. Nach jeder Saison heißt es für ihn zunächst einmal Urlaub machen und auftanken. Doch die nächste Saison hat er immer im Hinterkopf.
Golftraining auch im Winter
„Zur Gänze lege ich den Golfschläger nie länger als maximal zwei Wochen zur Seite. Auch im Winter geht es darum, das wichtige Gefühl für das kurze Spiel zu erhalten,“ so der Golfprofi. Am langen Spiel wird in der Saisonvorbereitung mittels Golf-Indoor-Computer gefeilt. „Wenn ich im Winter zu Hause und im SalzburgerLand bin, nutze ich meinen privaten Fitnessraum. Hier kann ich auch putten und chippen.“
Auch allen Amateur-Golfern kann er nur empfehlen, den Winter nicht ungenützt zu lassen. Der Schlüssel zum Erfolg: ein abwechslungsreicher Trainingsplan, denn auch die Anforderungen, die der Golfschwung an Golfer stellt, sind vielfältig.
Koordination & Kraft
„In erster Linie empfehle ich, im Winter koordinativ zu arbeiten,“ so Schwab, der im Winter auch regelmäßig auf Skiern zusammen mit Bruder Johannes in den Bergen des SalzburgerLands unterwegs ist. „Das stärkt Kraft und Koordination in den Beinen – der Basis eines jeden guten Golfschwungs.“ Auch die Beweglichkeit ist für den Golfschwung wichtig und muss daher gezielt trainiert werden. „Dazu empfehle ich, im lokalen Sportverein zumindest zwei Mal pro Woche ein Koordinationstraining oder Ähnliches zu absolvieren. Das ist auch aus sozialen Gründen wichtig. Gemeinsam zu trainieren bringt viele Vorteile, auch für die Psyche.“
Krafttraining ist im modernen Golfsport unerlässlich: Schnellkraft, Dynamik und Stabilität sind für den Golfschwung äußerst wichtig. Nur, wer kräftig ist, kann ausreichend Stabilität für einen soliden, kraftvollen und wiederholbaren Golfschwung erreichen. Für den korrekten Bewegungsablauf braucht es ausreichend Körperspannung, deren Grundvoraussetzung entsprechend ausgebildete Muskelpartien sind.
Um den Golfschwung bestmöglich zu unterstützen, müssen alle großen Muskelgruppen trainiert werden. Nur ausgewählte Körperpartien zu stärken macht wenig Sinn, denn auch beim Golfschwung müssen so gut wie alle Muskeln unseres Körpers optimal ineinandergreifen und zusammenarbeiten.
„Ich empfehle Krafttraining daher immer nur unter Anleitung eines Trainers, am besten in einem Fitnessstudio,“ so Schwab. Im Gegensatz dazu kann unsachgemäßes Krafttraining Verletzungen verursachen.
Freilich müssen auch dicke Muskeln fexibel und dynamisch bewegt werden können, um Golf zu spielen. Stichwort: funktionales Krafttraining. Zu starker, voluminöser Muskelaufbau (Hypertrophietraining) kann die Beweglichkeit und die koordinativen Fähigkeiten beeinträchtigen. Krafttraining für den Golfschwung muss daher mit Maß und Ziel erfolgen.
Ausdauertraining auf den Bergen
Auch auf der Golfrunde braucht man Ausdauer. Ermüdet der Körper muskulär, erschöpft das auch unser Gehirn. Die Motorik leidet, und man trifft den Ball immer unsauberer, je länger die Golfrunde dauert. Der Schwung wird technisch schlechter und in weiterer Folge gehen auf der Runde Spaß und Freude verloren.
Ausdauer lässt sich im Winter sehr gut durch Langlaufen, Wandern, Schwimmen oder einfach per Ergometer trainieren. Zumindest zwei- bis dreimal eine Stunde Ausdauertraining pro Woche führen zum Ziel. Dabei gilt es, die korrekte Pulsfrequenz zu beachten, um Unterforderung und Übertraining zu vermeiden. Auch das geht am besten unter fachkundiger Anleitung eines Sportmediziners oder Sportwissenschafters. Das bringt Effizient und Effektivität ins Training.
„Mein Ausdauertraining absolviere ich das ganze Jahr über am Ergometer, beim Laufen oder bei einem Tennisspiel. Wenn ich im Winter zuhause bin, liebe ich es, in den verschneiten Bergen beim Langlaufen, beim Schifahren oder bei einer Schitour mit meinem Bruder Johannes im SalzburgerLand an meiner Ausdauer zu arbeiten. Als Belohnung winkt dann die eine oder andere Köstlichkeit in einer der vielen Skihütten im SalzburgerLand.“