Trotz bester Ausrüstung geraten Menschen, Gäste wie Einheimische, immer wieder in Bergnot. Dann ist die Bergrettung zur Stelle. Darunter sind auch immer mehr Frauen.
Simone Leitner ist seit 2007 bei der Bergrettungsortsstelle St. Johann im Pongau. Für die erfahrene Alpinistin war es „irgendwie logisch“, Mitglied der Bergrettung zu werden, da bereits ihr Vater dabei war. „Die Motivation war natürlich auch die gute Ausbildung und dass ich in Notsituationen am Berg auch selbst anpacken und helfen kann. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man helfen kann“, so die Bergretterin. Sie ist eine von rund 100 Frauen bei gut 1.479 Mitgliedern bei der Bergrettung Salzburg. Die professionelle Ausbildung ist fordernd: Erste Hilfe, Seil- und Bergetechnik, je einwöchiger Fels-, Winter- und Eiskurs stehen nach einem Probejahr auf dem Programm. Dazu kommen regelmäßige und umfassende Schulungen und Übungen.
Keine leichte Aufgabe
Eine Knochenarbeit, die in vielfacher Hinsicht Top-Leistungen erfordert: bergsteigerisch, skifahrerisch, konditionell, psychologisch, medizinisch. In Salzburg ist die Bergrettung eine anerkannte alpine Rettungsorganisation und die Aus- und Fortbildung streng geregelt. Nichts für eine Frau, meinten zumindest früher viele „gestandene Mannsbilder“ und machten mit eigenartigen Argumenten die Reihen für Frauen zu: Frauen seien zu empfindlich, nicht belastbar, könnten im Ernstfall nicht handeln und seien für den männlichen Kameradschaftsgeist nicht gut genug. Dazu kam bei manchen früher auch ein wenig Aberglaube, galten doch die Berge mit weiblichen Namen einst als besonders gefährlich.
Mittlerweile jedoch bemüht sich der Bergrettungsdienst in ganz Österreich um weibliche Mitglieder: Bei mehr als 13.000 Mitgliedern sind rund 980 Frauen noch immer sehr wenige. Und das obwohl viele Ortsstellenleiter und Ausbilder der Bergrettung bestätigen, dass sich die Aufnahme von Frauen äußerst positiv auf die gemeinsame Arbeit und die Disziplin in der Gruppe auswirkt.
Kein Sonderstatus
Frauen in der Bergrettung bekommen keinen Sonderstatus, wobei natürlich die Talente immer unterschiedlich verteilt sind. Frauen in der Bergrettung Salzburg engagieren sich außerordentlich und haben – wie Simone Leitner – zumeist Mehrfachfunktionen in ihren Ortsstellen. Dort sind sie Schriftführerinnen, Hundeführerinnen, Ärztinnen, Sanitäterinnen, Canyoningretterinnen, Einsatzleiterinnen oder auch Pressereferentin. „Bei uns in der Ortsstelle sind wir mittlerweile fünf Frauen und sehr akzeptiert“, so Simone, die auch Mutter eines Sohnes ist.
Ihr Mann ist ebenso aktiver Bergretter in St. Johann und dort als Ausbildungsleiter genauso engagiert wie Simone. „Wir Frauen oder Männer haben unsere starken und schwachen Seiten, jede oder jeder bringt halt sein persönliches Talent ein.“ Ihr war es von Anfang an wichtig, sich zu beweisen, und sie hatte den Anspruch für sich selbst, vielleicht „noch etwas besser zu sein, als so manch andere.“ Dabei ist Simone Leitner eine hervorragende Alpinistin und ein „Allround-Talent“. Ob beim Klettern im Fels oder Eis, ob beim Bergsteigen oder beim Skitourengehen – sie hält überall mit den Männern mit und hat eine starke Ausdauerkondition. „Ob Frau oder Mann, jede und jeder der zur Bergrettung geht, muss sich bewusst sein, dass es eine enorme Herausforderung ist. Es sollte keine Bauchentscheidung sein, denn es steckt viel an Zeitaufwand und Freizeit darin. Doch man bekommt auch enorm viel zurück.“ Natürlich sind auch manche Einsätze sehr traurig, extrem oder besonders schlimm, „doch trotzdem sind die Menschen in Bergnot immer sehr dankbar für jede Hilfe und es ist ein gutes Gefühl dabei zu sein.“
Tipp: Egal, ob auf einer gemütlichen Almwanderung, am Seil in schwerem Fels, bei einer Skitour, nach einem „Gipfelsieg“, einer Canyoning-Tour oder beim Pistenskifahren: Selbst Vorsicht, beste Planung und höchste Erfahrung machen nicht unverletzbar. Ein falscher Schritt, ein Stein, der sich löst, ein Schwächeanfall. Die Palette der unvorhersehbaren Zwischenfälle ist groß. Ist erst einmal etwas passiert, kann schnelle und effiziente Hilfe Leben retten. Auch wenn alle Bergretter ehrenamtlich arbeiten, erfordern eine fundierte Ausbildung und modernste Materialien einen hohen finanziellen Einsatz. Deshalb kann auch die Bergrettung nicht mehr kostenlos rund um die Uhr einsatzfähig sein. Doch hier gibt es eine ideale Lösung: Als Förderer der Bergrettung Salzburg unterstützt ihr die Einsatzkräfte und ihr bekommt eine äußerst günstigste Versicherung für Bergungskosten aus unwegsamem Gelände (Berg– und Wassernot) weltweit! Mit nur € 32 bist du und deine Familie für ein Jahr zu versichert. Mehr dazu hier.
Alle Fotos @ Bergrettung Salzburg/LMZ/Neumayr