Prall gefüllt schaukeln im Frühjahr die Blüten der Haselnuss-Sträucher im Wind. Blaue Leberblümchen und weiße Schneerosen recken ihr Köpfchen der Sonne entgegen. Ameisen krabbeln aus ihrem Bau und Amseln trällern ihr Frühlingslied. Ein Spaziergang in die Natur bläst die Frühlingsmüdigkeit fort.
Amseln und Stare trällern ihr Lied
Entlang des Weges strecken Schneeglöckchen und Krokusse ihre Köpfe aus dem feuchten Boden, und so manche Tiere, wie der Igel, erwachen aus ihrem Winterschlaf. Ameisen krabbeln aus ihrem Nest und wärmen sich in der Sonne. Feuersalamander wandern zu ihren Laichplätzen. Bienen sammeln Pollen von den Haselstauden und erste Schmetterlinge gaukeln durch die Luft. Kohlmeisen, Stare, Amseln und Stieglitze zwitschern was ihre Kehlchen hergeben.
Während einer Wanderung im Wald oder entlang einer Hecke gibt es im Frühling so Einiges zu entdecken: Zum Beispiel erste Brennnesseln, Bärlauch und Gänseblümchen. Biologe und TEH-Experte Willi Bedek bereitet aus jungen Brennnesselblättern etwa einen Kaltauszug zu: Einfach junge Blätter sammeln, waschen, in kaltes Wasser geben und über Nacht stehen lassen. Dabei entsteht eine rötlich-grüne Flüssigkeit. Bedek: „Ein Kaltauszug löst in schonender Weise das Eiweiß, die Mineralien und Spurenelemente. Außerdem schmeckt dieses Getränk milder als ein Tee.“ Im kleinen Buch „Hausmittel zur innerer Reinigung. Kräuterporträts und Rezepturen“, erschienen im Servus Verlag, sind übrigens viele einfache Rezepte für Heilfasten, Frühjahrs- und Teekuren beschrieben. Die dazu nötigen Pflanzen können gesammelt oder in der Apotheke gekauft werden.
Energielieferant Haselnussstrauch
Richtig hoch her geht es im Haselstrauch. Sobald die Sonne warm genug scheint, sammeln Bienen erste Pollen und fliegen mit gelben „Höschen“ an den Beinen zurück in ihren Stock. Die männlichen Blütenstände oder „Würstchen“ der Hasel (Corylus avellana) baumeln von den feinen Zweigen im Wind. Nur wer genau hinsieht, entdeckt die weiblichen Blüten. Am selben Strauch leuchten ihre kleinen und feinen Narbenfäden rot. „Wie die Farbe der Liebe. So kann man sich das leichter merken“, sagt Biologe und TEH-Experte Willi Bedek.
Bei der Hasel sind die weiblichen und männlichen Blüten getrennt, aber auf einer Pflanze. So wie bei der Birke, der Hainbuche oder der Erle.
Pollen liefern Eiweiß
Sobald aus den Hasel-Blüten gelbe Staubwolken aufsteigen, kann man die Pollen ernten, denn die sine ein super Eiweiß-Lieferant. Tatsächlich kann man sie wie Mehl als Zutat beim Backen verwenden. Schnell ist eine Handvoll davon beisammen, die man zu Hause dann auf einer Küchenrolle oder Backpapier trocknen lässt. Im Mörser oder der Küchenmaschinen werden die getrockneten Pollen zu feinem Mehl gemahlen. Bedek bereichert damit zum Beispiel sein Müsli und mischt es in das Weizenmehl. Aus der Mehlmischung kann man dann richtige Frühlings-Power-Kekse backen.
Mürbteigkekse mit Haselnusspollen
Zutaten
- 250 g Mehl (glatt)
- 150 g Haselnusswürstchen, getrocknet, zerrieben (z.B. Thermomix, Mörser)
- 280 g Butter
- 100 g Staubzucker (fein gesiebt oder Feinkristallzucker)
- Zitronenschale (frisch gerieben oder Zitronenschalenpulver)
- 1 Dotter
- 10 g Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Für den Mürbteig alle Zutaten in eine Schüssel oder auf eine Arbeitsfläche geben und mit den Händen zu einem zusammenkneten. Vor dem Verarbeiten im Kühlschrank mit Klarsichtfolie abgedeckt 2 bis 3 Stunden rasten lassen.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Das Backrohr auf 170 °C vorheizen.
Die Arbeitsfläche mit wenig Mehl ausstauben und den Teig darauf ausrollen. Kekse ausstechen und auf das Backblech legen.
Die Mürbteigkekse ca. 12 Minuten backen.
Fotos: Christine Fröschl, Naturschutzbund, Willi Bedek, Wikipedia