Neugier hält jung. Davon ist Fürstin Manni zu Sayn-Wittgenstein-Sayn überzeugt. Mit ihrer Energie und Lebensfreude steckt die 95jährige alle an.
Fürstin Manni zu Sayn-Wittgenstein-Sayn wurde 1919 als älteste Mayr-Melnhoftochter geboren. Sie meisterte Schicksalsschläge wie den Tod ihres Mannes, managte alleine den Alltag mit ihren 5 Kindern und machte als Berufsfotografin Karriere. „Mamarazza“ wurde die Fürstin liebevoll in der Society genannt, ein Label, das viel später auch ihre Sammlung in Buchform prägte. Ganz in rot, angeglichen an ihre duzenden Fotoalben, die sie bei sich zuhause in Fuschl aufbewahrt – mit Zeitdokumenten wie privaten Bildern aus den europäischen Adelshäusern und Künstlern bei denen sie ein und aus ging wie Salvador Dali oder Wirtschaftsgrößrn wie dem griechischen Reeder Onassis. Fürstin Mannis private Leidenschaft galt immer schnellen Autos – eine Faszination, die sie trotz ihrer über 90 Jahre nicht lassen kann. Es juckt sie immer wieder, sich hinters Steuer zu setzen und sich mit den örtlichen Polizisten anzulegen. „So schnell kann ich doch gar nicht gefahren sein..“ – war ihr Standardsatz .
Essen was schmeckt
Wer sich Tipps für ein gesundes Leben als Sport und Ernährung von Manni erwartet, wird zuerst einmal enttäuscht. Da gibt es keine Diätvorschläge. Manni isst, was auf den Teller kommt. Privat hauptsächlich heimische Küche. Ihre Fleischlaiberl schrieben Geschichte, ihre Marillen- und Zwetschkenflecke sind legendär. Da wird weder an Fett noch an Zucker gespart. Es muss einfach schmecken. Die üblichen sonntäglichen Sommer-Gartenparties wurden nach ihrem 90er zwar eingestellt, die eine oder andere Party gibt es noch. Fürstin Manni liebt es nach wie vor, Gastgeberin zu sein. „Das hält jung“, ist sie überzeugt und natürlich helfen die Bäuerinnen der Umgebung bei großen Caterings mit. Der Mix ihrer Gäste machte die Empfänge legendär. Prinz Charles, Thomas Gottschalk, Valery Gergiew, Thomas Hampson oder Sirikit von Thailand. Ihr bester Freund war Gunter Sachs. „Den vermisse ich sehr.“
Wer die Fürstin besser kennt, kann ahnen, wie sie sich fit hält: Mit positivem Denken. „Wenn ich Wehwehchen habe, ignoriere ich sie“. Sie begegnet allen Leuten offen und lässt sich auf Gespräche ein. Sie kann erzählen wie keine zweite. Von damals und auch von neuen Begegnungen. Für sie ist jeder Tag neu und spannend. Und dann bringt sie es auf den Punkt. „Meine Neugier ist es, die mich jung hält.“
Geselligkeit ist wichtig
Bei Manni steht viel auf dem Programm. Treffen mit Freundinnen (heute Mittag geht´s nicht, ich bin bei Ludmilla Habsburgs) , immer noch Reisen (ich bin dann in Spanien) und natürlich immer wieder Kultur. Opern, Konzerte, Galerien.
Wenn die Fürstin ausgeht, ist sie top geschminkt und gestylt. Dafür braucht sie keine Visagistin. Manni legt wert auf angemessene Kleidung und gute Erziehung. „Mit Jeans in die Oper geht gar nicht“. Mit ihr wird jeder Tag ein wenig glamouröser und wer ihr begegnet, nimmt eine Portion Motivation gleich mit.