„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“, das meinte einst Johann Wolfgang von Goethe. Wer einmal beim „Stoabergmarsch“ teilgenommen hat, der darf wahrlich von sich behaupten, in den Steinbergen im Grenzgebiet von Salzburg und Tirol – wirklich – gewesen zu sein.
Rund um die Sommersonnenwende erwarten die Teilnehmer beim Stoabergmarsch ein Tag und eine Nacht, die viel abverlangen, aber wohl noch mehr zurückgeben. Rund um die Uhr werden die Aktiven versorgt, dem Umweltbewusstsein entsprechend bieten die Verpflegungsstationen vorwiegend regionale Köstlichkeiten an. Spätestens die musikalischen Ständchen in hochalpiner Umgebung sorgen dafür, dass bei aller Intensität der Genuss über die Strapazen siegt. Doch wie Wandervögel der letzten Jahre berichten, verabreicht man sich die größte Motivationsspritze im Teilnehmerfeld ohnehin untereinander: So entstehe bei diesem anspruchsvollen Erlebnis ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl.
Dieser gemeinschaftliche Geist und die atemberaubenden Panoramablicke von der spektakulären Gebirgslandschaft auf die Gipfel der Leoganger Steinberge und des Steinernen Meers sind die Eindrücke, die allen in Erinnerung bleiben. Bei aller schweißtreibenden Betätigung gibt es einen zusätzlichen Gänsehautfaktor: Wenn es an diesem längsten Samstag des Jahres dämmrig wird, erglühen die vielen Bergfeuer der Sonnwendfeiern – während des „Stoabergmarschs“ werden also die Alpen „glühen“, bevor durch die Dunkelheit der Nacht gewandert wird. Mit dem Morgenrot naht sogleich das Ziel und mit ihm das stolze Gefühl, schier Unerreichbares vielleicht sogar leichter geschafft zu haben als gedacht.
Hoch hinaus von Lofer nach Leogang
Insgesamt gut 4.300 Höhenmeter werden auf der 40 Kilometer langen Strecke bewältigt. Die genaue Route wird je nach Witterung und Wegverhältnissen erst kurzfristig festgelegt, Start ist in jedem Fall am Samstag um 9:00 Uhr in Lofer. Am Wehrgrubenjoch erreicht man auf 2.218 Metern den höchsten Punkt, nach Hochfilzen geht’s über die Grießner Almen wieder von Tirol ins SalzburgerLand zurück, wo in Leogang Ziellinie, Finisher-Shirt und persönliches Erinnerungsfoto auf die ausdauernden Sportler warten. Ein Shuttleservice bringt die Teilnehmer danach wieder zurück zum Startort Lofer.
Für all jene, die nicht die gesamten 24 Stunden durchwandern möchten, steht eine verkürzte 12 Stunden Wanderung auf dem Programm, die definitiv auch einiges abverlangt und nicht minder beeindruckend ist.
Green-Event
Seit 2018 darf sich der Stoabergmarsch als „Green Event“ bezeichnen. Das Gütesigel soll den gelebten Nachhaltigkeitsgedanken schärfen, die Veranstaltung leistet mit Regionalität, klimaschonender Mobilität, Mehrwegsystemen und Abfalltrennung ihren Beitrag zum Klimaschutz und möchte zur Nachahmung animieren.