Gutes, bodenständiges Essen, eine Schaubrennerei mit preisgekröntem Schnaps, prämierte Minishetlandponys, eine wunderbare Wanderwelt im Sommer und eine zünftige Rodelbahn im Winter, dazu noch ein denkmalgeschütztes Chalet zum Übernachten, eine alte Mühle und ein Berghofmuseum – die Grünegg Alm in Dienten am wunderschönen Hochkönig ist ein ganzjähriges Ausflugsziel für die ganze Familie, bei dem keine Wünsche offen bleiben.
Heini Rainer begrüßt uns herzlich mit einem kräftigen Händedruck, als wir uns an einem der Tische im schönen Gastgarten der Grünegg Alm niederlassen. Wir sitzen unter einem alten Baum, vor uns liegt eine weite Wiese, dahinter erhebt sich der Hochkönig in seiner ganzen Pracht. Beeindruckt von dieser fast unwirklichen Schönheit bleibt uns kurz der Mund offenstehen. Heini lacht. „Schön haben wir´s hier bei uns, gell?“ Ja, wirklich schön ist’s hier. „Dort drüben“, sagt Heini und deutet auf den Waldrand, nicht weit von uns, „da kommen immer die Rehe raus. Die fressen hier auf der Wiese, das können wir oft beobachten.“ Wir, das sind in diesem Fall Heini Rainer mit seiner Frau Birgit, seinem Sohn und seiner Tochter. Sohn Johannes ist fast so etwas wie eine Berühmtheit – er ist Österreichs jüngster Bundessieger im Schnapsbrennen. Mit nur 15 Jahren hat er diesen Titel geholt, das war 2014. Mittlerweile sind viele Auszeichnungen dazugekommen – die Rainers sind weit über die Grenzen hinaus bekannt für ihren Schnaps. Ob Vogelbeer, Zirbe, Tannenwipferllikör oder den hauseigenen Gin – den High King Gin –, die Spezialitäten der Rainers werden von Kennern hochgelobt. Seit 2018 wird an einer neuen, modernen Brennerei gebaut, die im Dezember 2018 feierlich eröffnet wird. In der Schaubrennerei kann man Heini und Johannes Rainer dann über die Schulter schauen und sich bei einer Schnapsverkostung selbst von der außergewöhnlichen Qualität überzeugen.
Preisgekrönte Minishettys vor dem Haus
Aber auch rund ums Haus gibt es einiges zu entdecken, zum Beispiel die Minishetlandponyzucht der Rainers. „Meine Frau Birgit kümmert sich hauptsächlich um die Ponys“, sagt Heini. Aus einem Pony, das die Rainers vor rund 18 Jahren gekauft haben, ist eine ganze Herde geworden. Die Miniponys werden in ganz Europa verkauft, die beiden Prämiendeckhengste sind äußerst begehrt. Einer davon ist sogar österreichischer Bundeschampion. „Manche Minishettys verkaufen wir aber auch einfach an Liebhaber, oder als Therapiepferde für Kleinkinder. Unsere Ponys haben alle einen einwandfreien Charakter.“
Wanderfreuden im Sommer, Rodelspaß im Winter
Es gibt so viel zu sehen auf der Grünegg Alm, dass wir uns wünschen, wir hätten mehr Zeit mitgebracht. Für Wanderfreunde bietet die Grünegg Alm, die auf 1.190 Metern Seehöhe liegt, beispielsweise einen idealen Ausgangspunkt für Wanderungen in die schöne Natur. Radfahrern steht eine Ebike-Tankstelle direkt am Hof zur Verfügung. Und im Winter, da kommen die Gäste hauptsächlich zum Rodeln und zum Skitourengehen hier herauf, erzählt uns Heini. „Direkt bei uns geht der Skitourenlehrpfad vorbei, der ist mit sieben Schautafeln toll ausgeschildert.“ Skitourengeher können bei der Grünegg Alm parken und danach noch auf eine Jause oder ein Getränk einkehren – geöffnet ist fast das ganze Jahr über. Ein besonderer Spaß ist aber die Rodelbahn direkt bei der Grünegg Alm, die Heini selbst bestens präpariert. Auch die Rodeln kann man sich hier ausleihen.
Übernachten in einem denkmalgeschützten Bauernhaus
Wer nach einer lustigen Rodelpartie oder nach einer geselligen Schnapsverkostung nicht mehr nach Hause fahren möchte, hat die Möglichkeit, im schönen Chalet zu übernachten. 2018 haben die Rainers dem alten Bauernhaus, das unter Denkmalschutz steht, neues Leben eingehaucht und in ein Chalet umgebaut. „Johannes hat das in die Hand genommen“, erzählt Heini. „Wir haben das mit großer Sorgfalt restauriert, haben einen Wellnessbereich mit Zirbenholzsauna, Infrarotkabine und Außen-Hotpot eingebaut. Wasser haben wir ja genug, wir haben eine eigene Quelle. Das ist sehr wichtig, dafür sind wir sehr dankbar. Auf 120 Quadratmetern gibt es einen Wohn- und Essbereich, zwei Bäder und zwei Schlafzimmer, es ist also groß genug für zwei bis acht Personen.“ Wir dürfen uns das Chalet, das man ab sofort mieten kann, anschauen und stellen fest: Es ist bezaubernd und der Ausblick einfach traumhaft. Gleich neben dem Chalet plätschert die alte Mühle der Rainers – ebenfalls ein Unikat. „Unsere Mühle ist die einzige funktionierende Mühle im Hochkönigraum, die wirklich noch Mehl mahlen kann“, erklärt uns Heini. „Da ist alles aus Holz, die ganzen Zahnradeln und so. Sowas sieht man heute gar nicht mehr, das muss man einfach erhalten.“ Im September gibt Müller Horst, ein Mühlenbauingenieur, jeden Mittwoch Mühlenvorführungen. Und wer möchte, kann sich dann im unteren Stock noch das interessante Berghofmuseum anschauen. So viele Möglichkeiten, so viele schöne Dinge, die man hier tun kann. Wir setzen uns erst einmal auf die Hausbank und genießen das Panorama: der Hochkönig zu unserer Linken, vor uns plätschert die alte Mühle, dahinter grasen die Minishettys. Wir lehnen uns zurück – und genießen.
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