Golf fördert Körper und Geist. Warum die Sportart auch unter Medizinern als wahrer Stresskiller gilt.
Sich an der frischen Luft bewegen, die Bälle über das satte Grün sausen lassen und seine Zeit mit netten Mitspieler*innen verbringen. Das Leben eines Golfers kann so schön sein. Sagen die einen. Die anderen werfen lieber weiterhin mit Klischees um sich. Lange Zeit war der Golfsport verschrien als Alt-Herren-Sport, als elitäre Freizeitbeschäftigung. Bloß ein teurer Zeitvertreib. Doch weit gefehlt! 124 von insgesamt 434 Muskeln werden beim Schwung bewegt und koordiniert, dem Cholesterinspiegel geht es genauso an den Kragen wie den überschüssigen Kilos. Golf ist längst als gesundheitsfördernder Sport anerkannt. Ein Individualsport, der als einer der großen Gewinner aus der Corona-Krise hervorgegangen ist. Aus einer Zeit, in der es die Menschen hinauszog ins Grüne. Aber was macht Golf so wichtig für das menschliche Wohlbefinden?
Mediziner und andere Fachleute zitieren in solchen Fällen Studien. Und davon gibt es freilich massenhaft auf diese Welt. Glaubwürdige und weniger glaubwürdige. Golfer jedenfalls dürfte diese Studie freuen, die im „Scandinavian Journal of Medicine and Science in Sports“ veröffentlicht wurde. Demnach leben Golfer*innen im Durchschnitt nämlich fünf Jahre länger als Nicht-Golfer*innen – und das gelte für beide Geschlechter, alle Altersgruppen und alle sozialen Kategorien. Nicht schlecht, oder?
Golf reduziert Stress
Golf ist eben ein wahrer Stress-Killer. Das bestätigen Medizinier und Psychologen. Neben psychotherapeutischen Behandlungen können auch motorisch-körperliche Aktivitäten bei einer Erkrankung wie dem Burnout-Syndrom den Selbstheilungszweck fördern. Golf ist tatsächlich Medizin. Eine, für die man kein Rezept braucht. Dazu gerne noch einmal ein Auszug aus einer Studie. Die sagt nämlich: Golf als körperliche Aktivität kann zur Vorbeugung und Behandlung von 40 großen chronischen Krankheiten beitragen, darunter Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Brust- und Darmkrebs, Depression und Demenz. Risikofaktoren für Schlaganfälle würden, heißt es weiter, in Bevölkerungsgruppen, die Golf spielen, reduziert. Einer, der sich schon vor 200 Jahren ums körperliche Wohlbefinden gesorgt hat, ist Sebastian Kneipp. Die Bewegung spielt in seiner Lehre eine tragende Rolle. Zu Lebzeiten empfahl er einen harmonischen Ausgleich zwischen körperlicher und geistiger Bewegung. Übersetzt in die heutige Zeit: Work-life-Balance. Kneipp formulierte es damals so: „Die Bewegung erhöht die Lebenslust und hilft dem Menschen durch die Stärkung seines Körpers.“ Aber was hat das jetzt mit Golf zu tun?
Das sind unsere fünf Gründe, warum Golf guttut:
- Auf einem 18-Loch Golfplatz laufen die Spieler zwischen acht und zehn Kilometern, also weit mehr als die empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag. Im Übrigen werden dabei auch bis zu 2.000 Kalorien verbrannt.
- Wer mindestens 150 Minuten pro Woche Golf spielt, erfüllen die WHO-Empfehlungen für körperliche Aktivität. Das dürfte nicht schwerfallen, denn alleine eine 9-Loch-Runde erstreckt sich im Normalfall auf knapp 120 Minuten.
- Das Risiko einer Verletzung fällt beim Golf deutlich geringer aus als bei anderen Sportarten. Selbst mit Herz-Kreislauf-Problemen, Hüftprothesen oder mit hohem Blutdruck lässt sich nach ärztlicher Beratung golfen.
- Die Pulsfrequenz kann beim Golfen Wert von bis zu 150 Schlägen pro Minute erreichen, im Durchschnitt liegt sie bei etwa 105 Schlägen pro Minute.
- Selbst bei einer 18-Loch-Runde mit dem E-Cart werden im Schnitt erstaunliche Werte erreicht, mit knapp 6.000 Schritten und 600 kcal Energieverbrauch.
Was lernen wir daraus? Golf ist gesund. Golf ist Leidenschaft. Gold ist Herausforderung. Golf tut einfach gut!