Gerhard Wolf ist einer der erfolgreichsten Fossiliensammler im Salzburger Land. Ihn faszinieren versteinerte „Echsenfische“, Haifischzähne vom Haunsberg sowie Seeigel und Nautilus von Adnet und der Osterhorngruppe . In seinem Haus „Wolfburg“ an der Römerbrücke in Kuchl hat der passionierte Sammler ein kleines Fossilienmuseum eingerichtet. Über Besuch freut er sich.
Schon ein kleiner glitzernder Balken auf einer grauen Steinplatte genügt Gerhard Wolf. Der erfahrene Fossiliensammler weiß, dass sich in der Platte interessante Versteinerungen von Ammoniten, Fischen und Pflanzen befinden. Für Wolf ist Salzburg ein Fossilien-Paradies. Im Vorjahr gelang ihm ein großer Fund. Gemeinsam mit seinem Sohn Mario und einem Grabungsteam hat er den Saurichthys im Wiestal entdeckt. Der 75 Zentimeter lange, schmale „Echsenfisch“ lebte im Trias (Erdmittelalter, vor über 200 Millionen Jahren). Im Gestein sind Wirbelsäule, Zähne und Haut gut abgebildet. „Ich kenne keinen gleichwertigen Fund“, freut sich Wolf.
Das Faszinierende in der Paläontologie ist für den Tennengauer, dass er der erste Mensch ist, der ausgestorbene, versteinerte Lebewesen wieder sieht. „Da ist alle Mühe und Plage vergessen. Es ist wie ein Trancezustand. Ich kann nicht mehr aufhören zu arbeiten“, ist er begeistert.
Schon 1991 fand der ehemalige Betriebsratsvorsitzende bei der AGI-Media am Dürrnberg einen komplett erhaltenen Fischsaurier (Omphalosaurus wolfi). Er ist im Burgmuseum Golling ausgestellt.
Neben der Suche und der Freilegung von Fossilien, frönt Wolf einer zweiten großen Leidenschaft: Das Rittertum. Vor 40 trat er einem Ritterbund als Knappe bei. Großmeister Gerhard Wolf – genannt Wulf Scheller zue Urstayn –gründete Gutrater Ritterschaften und ist nun erlauchter Hochmeister des Bündnisses abendländischer Ritterschaften.
Sein Haus an der Römerbrücke (Kuchl/Bad Vigaun) hat er in die „Wolfburg“ umgebaut. Im Erdgeschoß befinden sich das Fossilienmuseum samt Werkstatt und eine Kugelmühle. Der nunmehrige Pensionist freut sich auf Besucher die sich für Fossilien und die Ritterzeit interessieren.
Über 130 seiner Exponate, darunter der „Echsenfisch“, sind im Museum Kuchl zu sehen. Die Sonderausstellung „Fossilien aus dem Tennengau“ ist jeden Samstag, Sonn- und Feiertag sowie am Donnerstag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Infos: www.cucullis.at