Haubeikrapfn sind eine alte Abtenauer Spezialität aus Hefeteig. Hauchdünne Teigteller werden in heißem Fett gebacken. Von der Hitze des Fettes und vom Luftdruck hängt es ab, ob sich eine Haube bildet oder nicht.
Bauern,- Dampfl-, Fleisch- und Haubenkrapfen: Auf traditionellen Festen im Lammertal, in Tennengaus Almhütten oder auf Bauernmärkten kann es sein, dass Krapfen angeboten werden. Zickenbäuerin Resi Schober mag Haubenkrapfen. „Wir haben sie in meiner Kindheit jeden Samstag gegessen“, erinnert sie sich lächelnd. Dazu aßen die Kinder Zwetschken- oder Apfelkompott.“
Die Kunst des Haubei-Krapfenbackens lernte Schober als junges Mädchen von ihrer Mutter.
Hier das Rezept von Theresia Schober
Magerer Teig fürs deftige Essen
„Der Germteig ist mager. Er hat nur ein Ei“, sagt Schober. Die Abtenauerin gibt etwas Sonnenblumenöl in die Masse. Damit bleibt der Teig geschmeidig und lässt sich gut kneten. Für das Backen gibt Schober Kokosfett in die Pfanne. „Normalerweise wird Butterschmalz verwendet. Aber das vertragen viele nicht“, sagt die Bäuerin. Wenn das Fett leicht zu rauchen beginnt, hat es rund 200 Grad Celsius. Die richtige Temperatur, damit sich aus dem hauchdünnen Teig eine Haube wölben kann.
Die Kunst des Teigschmeißens
Schober taucht die untere Kante des Teiges in das heiße Fett und wirft den Rest der Flade mit einer kleinen Bewegung aus dem Handgelenk in den Topf. Die heiße Luft treibt den Teig sofort über zehn Zentimeter in die Höhe. Damit das „Haubei“ gebacken wird, gießt Schober mit dem Schöpflöffel heißes Fett über die Wölbung. Nach einer Minute nimmt sie den goldgelben Krapfen mit dem Krapfenheber und mit einem umgedrehten Schöpflöffel vorsichtig aus der Pfanne. Zum Abtropfen legt Schober das „Haubei“ auf die Küchenrolle. Dann nimmt die Zickenbäuerin die nächste Flade und wirft sie ins heiße Fett.
Während in früheren Zeiten Haubeikrapfen mit Kompott oder Dörrobst gegessen wurden, trinken heutzutage die Kinder Kakao und Erwachsene ein Häferl Kaffee dazu.
Abtenauer Haubeikrapfn – Rezept
Zutaten:
- 1 kg glattes Weizenmehl
- 1 Würfel Germ
- ½ Liter lauwarmer Milch
- 10 Eßlöffel Öl
- 1 Ei
- Prise Salz, Zucker und Zimt
Fett zum Backen
Zubereitung:
Mit etwas lauwarmen Wasser, Mehl, Germ, eine Prise Salz und etwas Zucker ein Dampferl zubereiten und rund eine halbe Stunde rasten lassen.
Mit den restlichen Zutaten den Germteig kneten und wieder gehen lassen.
Mit einem Löffel den Teig portionieren und mit der gewölbten Hand Kugeln schleifen und wieder gehen lassen.
Die Oberseite der Teigkugel bleibt jetzt immer die Oberseite.
Nach dem Rasten die kleinen Teigkugeln auswalken und gehen lassen.
Dann hauchdünn ziehen und in heißem Fett schwimmend backen.
Fotos © Christine Fröschl