Das Lammertaler HeuART-Fest findet bereits am 1. September 2024 zum 22. Mal statt. Wieviel Fleiß hinter dem weltgrößten HeuART-Festival dahintersteckt, was es für die Region bedeutet und worauf wir uns freuen können.
Ein Schippel Heu macht noch kein Fest …
… richtig, denn es bedarf immer neuer Ideen und vieler flinker Hände, um daraus das HeuART-Fest zu kreieren. In Stadeln, Garagen und Gehöften wird schon Wochen vor dem Fest, das diesmal am 1. September in Abtenau ausgetragen wird, getüftelt, gebunden und gebastelt. Die Vereine, Gruppen, Künstlerinnen und Künstler im Lammertal binden kreative Gestalten aus dem duftenden Heu, das von Wiesen und Weiden in der Region stammt. Der phantasievollen Vielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt. Gezogen werden die Heufiguren von prächtigen Pferdegespannen oder liebevoll gepflegten Oldtimer-Traktoren. Begleitet wird der Korso von Schnalzergruppen und Musikkapellen aus der Region. Das Rahmenprogramm ist längst „erwachsen“ geworden und ein wichtiger, fixer Bestandteil des Festes. Traditionelles Handwerk wird hier dem Publikum nicht nur angeboten sondern auch vorgeführt. Regionale Produkte, vom Krapfen bis zum Käse, laden zum Gustieren ein. Dazwischen Stände mit Musik und Menschen in Tracht. Ein buntes Bild, das die Lebensfreude und den Zusammenhalt im Lammertal widerspiegelt.
Wisst ihr noch, wie Heu riecht?
Wenn der Sommer die Früchte reifen lässt und das Gras auf den Feldern zum Mähen hoch genug ist, dann feiert das Salzburger Land den Bauernherbst. Das traditionelle bäuerliche Leben wird vor den Vorhang geholt. Wie schmeckt Käse, der in der Region Tennengau noch vielerorts am Hof oder in Käsereien produziert wird? Knuspriges Bauernbrot und deftiger Speck, zum Abschluss ein selbstgebrannter Schnaps – was braucht es mehr? Vielleicht ein Menü, kreiert von den Bauernherbst-Wirten, mit viel Tennengau drin: Von Schwarzbeeren über Schwammerl, vom Fleisch zum Fisch, von Milchprodukten bis zum edlen Tropfen, die Liebe zum Tun und die Liebe zur Heimat wird auch am Teller oder im Glas vermittelt. Aus diesem Umfeld heraus ist das HeuART-Fest gereift. Leidenschaft, Tradition, Geselligkeit: auch hier steckt so viel Tennengau drin.
Am Anfang ein Pferd…
Wie hat das HeuART-Fest begonnen? Ein kurzer Blick zurück mit Anita Höll, Heukünstlerin der ersten Stunde und Obfrau des HeuART-Vereins.
Anita, wer hatte die Idee zum Fest?
Für einen Ball in Rußbach hat eine Damenrunde ein Pferd aus Heu gebastelt. Meine Güte, wenn ich daran denke, wie einfach wir es zusammengebaut haben! Mit so einer simplen Figur würden wir uns heute nicht mehr zum Korso trauen! Aber dem damaligen Tourismusdirektor Reinhard Lanner hat es gefallen und eben auch die Idee. Er hat mich darauf angesprochen, ob wir uns nicht vorstellen könnten, daraus einen Heufigurenumzug zu machen. Es hat einiges an Überzeugung gebraucht, bis das Fest zustande gekommen ist, aber bereits beim ersten Mal in Lungötz 2001 war das Interesse so groß, dass wir voll motiviert weitergemacht haben.
Wieviele Figuren wurden mittlerweile bereits für das Fest kreiert?
Ganz genau weiß ich es nicht, aber es sind bereits über 500 Figuren bisher. Wir hatten schon so viele Ideen dabei und die Kreativität ist noch lange nicht ausgeschöpft. Von Tieren über Fahrzeuge, Disneyfiguren bis hin zu bäuerlichen Gerätschaften und ganze Kutschen.
Die Figuren werden ja ausschließlich von Pferdefuhrwerken oder Oldtimer-Traktoren gezogen?
Genau, wir haben von Anfang an geschaut, dass dieses Fest qualitativ hochwertig ausgeführt ist. Das findet sich in den Genussschmankerln in der Gastronomie genauso wie im hochwertigen Handwerk, das gezeigt wird. Und natürlich beim Umzug selber. Dort haben erfahrene Fuhrmänner ihre prachtvollen Pferde herausgeputzt, das Pferdegeschirr glänzt nur so! Andere haben ihre alten Traktoren wieder fahrtüchtig gemacht und liebevoll restauriert. Drei Musikkapellen begleiten schwungvoll in ihren schönen Trachten den Korso und vorneweg zeigen die Schnalzer auf ihren Pferden ihr Können. Es ist jedes Mal wieder ein wirklich prächtiges Spektakel!
Da ist der ganze Ort bzw. das ganze Lammertal auf den Beinen
In den Wochen vor dem HeuART-Fest wird besonders im Austragungsort an allen Ecken und Enden gewerkt und vorbereitet. Es ist mir eine große Freude, wenn ich sehe, wieviele Menschen hier zusammenhelfen. Erfahrene Heubinder weisen Jüngere in diese Kunst ein, es wird gemeinsam gebastelt, dabei entstehen gute Gespräche zwischen den Generationen. Es werden Schmankerl, wie Krapfen, vorbereitet, für das Konzert geprobt, für den Ausschank organisiert und so viel mehr. Man macht etwas miteinander und das macht etwas für die Gemeinschaft. Das ist es, was HeuART so großartig macht!
HeuART 2024: darauf freuen wir uns
Das Lammertaler HeuART-Fest ist eines der Top-Attraktionen im Salzburger Bauernherbst und begeistert Jahr für Jahr Tausende Besucher aus ganz Europa. Die prachtvollen Figuren werden im weltgrößten Heukorso im jeweiligen Austragungsort präsentiert. Neben St. Martin sind Rußbach, Abtenau und Annaberg-Lungötz der Reihe nach für die Organisation und Ausrichtung des Festes zuständig. Die Wirte des Ortes verwöhnen die Besucher an diesem Festtag mit regionstypischen Schmankerln, auch im Festzelt sowie an den Ständen der Vereine ist die Verpflegung und Geselligkeit garantiert. Traditionelles Handwerk wird den Besuchern nicht nur angeboten, sondern auch vorgeführt. Musikkapellen spielen Konzerte, Musikanten spielen an verschiedenen Plätzen auf. Das ist HeuART im Lammertal.
Doch es ist nicht nur der HeuART-Sonntag, der zum Mitfeiern lädt, die ganze Woche über werden im gesamten Lammertal besondere Programmpunkte geboten: Von der Sonnenaufgangswanderung bis zum Jodelseminar, vom Platzkonzert bis zur Sagenerzählung, vom Kräuterworkshop bis zur Krapfenroas.
Alle Infos zum umfangreichen Programm findet ihr unter www.heuart.at.