Triathlons sind bekanntlich nie etwas für schwache Nerven. Ausdauer, Biss und Können gelten als Grundvoraussetzung. Wenn einem dann aber noch der Boden unter den Füßen weggezogen wird, dann erfordert das eine gehörige Portion Mut. Ein spektakulärer Bergsport-Triathlon findet am 23. März 2019 erstmals in Rauris statt. Auf Tourenskiern, in Laufschuhen und mit dem Gleitschirm liefern sich die Starter des TriAlp ein Gefecht um die Bestzeit.
Der TriAlp Rauris: Vom Gaudibewerb zum Profi-Wettkampf
„Angefangen hat alles mit einem internen Gaudibewerb“, erzählt Andre Eder, selbst leidenschaftlicher Paraglider. Aus diesem privaten Vergnügen entwickelte sich schließlich die Idee für einen professionellen Bewerb. Dabei wurde gar nichts neu erfunden. Die drei Disziplinen – Tourenskigehen, Berglauf und Gleitschirmfliegen – sind sogar sehr typisch für die Region. Aber diese lässigen Bergsportarten geballt in einem richtigen Wettkampf? Das gab es bisher noch nie. Gemeinsam mit einem immer noch wachsenden Team wurde der Grundstein für den TriAlp gelegt. Umso erfreulicher, dass die Startliste mit Anfang März bereits 50 Teilnehmer zählt.
Sportlerinnen und Sportler, die alle drei Disziplinen beherrschen, können den Bewerb im meisterlichen Einzel bestreiten. Möglich ist außerdem ein Staffelmodus mit zwei oder drei Startern.
Rauf, runter, rauf und ab in die Luft
Der Startschuss fällt am Übungshang der Rauriser Hochalmbahnen. Von dort geht es für die Tourengeher über den Skiweg und eine Steilpassage am Schwoagaberg bis zur Mittelstation. Da heißt es schnell Felle runter, rein in die Bindung und ab nach unten. Stil egal, Hauptsache schnell. Hier zeigt sich dann, wer beim Hinaufgehen genau hingeschaut hat und bei der Abfahrt die eine oder andere Sekunde herausholen kann.
Der Wechsel folgt im Startbereich – und zwar im Einzel zu den Laufschuhen oder in der Staffel zu Teampartner Nummer zwei. Erneut kämpfen sich die TriAlp-Athleten den Berg hoch, wobei die steile Schlüsselstelle wieder beweisen wird, wer den längeren Atem hat. Bei der Mittelstation heißt es dann für die Läufer noch einmal alle Kräfte sammeln: Mit einem Sprint auf einer Länge von 300 Metern und beißenden 110 Höhenmetern preschen die Sportler die Lifttrasse des Jackalmliftes hoch. Im Staffelmodus können die Läufer nun mit Teampartner Nummer drei abklatschen. Bei den Einzelstartern kommt der Puls erst wieder in den Normalbereich, wenn sie im Gurtzeug ihres Gleitschirms sitzen.
Auch wenn die Paraglider immer von ausgedehnten Thermikflügen schwärmen, geht es heute darum, so schnell wie möglich wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Auf zwei Routen können die Piloten nach unten gleiten und am besten punktgenau auf dem Landeplatz aufsetzen. Wer glaubt, dass sich die konditionelle Anstrengung der Gleitschirmpiloten damit in Grenzen hält, der irrt: Erst wenn sie mit der gesamten Ausrüstung eine Strecke von rund 400 Metern über eine Fußgängerbrücke und durch einen Fußgängertunnel hinter sich bringen, kommt die ersehnte Ziellinie in Sicht.
Nicht nur Profis können gewinnen
Auf die Besten warten Preisgelder und attraktive Tombolapreise. Siegchancen gibt es allerdings auch für Nicht-Profis. Dank einer Mittelzeit-Wertung können sich wackere Hobbysportler einen Platz unter den ersten Drei sichern und sich einen der Sachpreise angeln.
Tourengehen und Berglauf top, aber mit dem Paragliden haperts? Daran soll es nicht scheitern. Wen es jetzt in den Beinen kribbelt, der sollte seinen Namen einfach auf die Startliste setzen. Der Paraglide-Verein fly4fun aus Salzburg bietet sprichwörtlich Unterstützung aus der Luft an, damit die Staffel komplett wird. Gerne ist auch das TriAlp-Team behilflich bei der Partnersuche der etwas anderen Art.
Kostenlose Paraglide-Flüge für Zuseher
Wem die Wettkampfatmosphäre beim Zusehen noch nicht genug ist, der kann sich seinen ganz persönlichen Adrenalinkick holen. Vier Paraglide-Piloten bieten gratis Tandemflüge an, bei denen Mutige das Rennen aus der Vogelperspektive miterleben können.
Wenn die Tourengeher bei der TriAlp-Premiere am 23. März in Rauris lossprinten, dürfen sich Starter und Zuschauer auf ein spannendes Rennen freuen. Aber was passiert eigentlich, wenn der Wettergott schlechte Laune hat? „Dann müssen die Paraglider einfach wieder zu Fuß runter“, hält Andre Eder mit Plan B entgegen. Und das natürlich so schnell wie möglich. Deshalb darf auch eine Ausrüstung nicht fehlen – der Helm. Denn da kann es trotz Flugverbot schon passieren, dass der eine oder andere dennoch abhebt.
TriAlp Rauris, 23. März 2019, Start um 9:00 Uhr (Startnummernausgabe ab 07:30 Uhr)
Infos/Anmeldung: www.trialp.at
Fotos: © TriAlp Rauris
Tourismusverband Rauris
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