Evelyn Matejka hat in „Hüttenduft“ viele leicht nachzukochende Rezepte aus der Pflanzenküche, wie das in diesem Artikel beschriebene Hüttenchili, zusammengestellt. Tom Burger würzt das Koch- und Geschichtenbuch des Wirtspaares der Franz-Fischer-Hütte im Lungauer Riedingtal mit Episoden und Anekdoten aus dem einfachen Leben in den Bergen.
Als ich das Buch völlig willkürlich aufschlage, springt mich das Kapitel „Das Große im Kleinen“ förmlich an. Darin wird die Wertschätzung der vermeintlich kleinen Dinge, die es am Wegesrand zu entdecken gibt, beschrieben. Und Wertschätzung ist ein ganz zentrales Thema in Hüttenduft: für die Ressourcen, die uns die Natur zur Verfügung stellt und den nachhaltigen und bewussten Umgang damit, für den vielfältigen Lebensraum der Berge, für wertvolle Begegnungen mit Menschen und natürlich für nahrhafte, gesunde Ernährung.
Aus den Geschichten liest man die Leidenschaft der Wirtsleute für ihre Arbeit auf der Hütte und ihr Leben in den Bergen heraus. Gleichzeitig wecken sie eine Lust auf alpine Abenteuer, achtsames Unterwegssein, aber auch auf Innehalten, Einkehren und Genuss.
Ein Buch zu schreiben, das betonen beide Autoren, war nie ihr Ziel. Vielmehr ist es ihnen durch die vielen Fragen nach Kochanleitungen, Gewürzen oder Tipps der Gäste der vermutlich ersten rein vegetarisch-veganen Alpenvereinshütte zugefallen. Die beiden möchten mit dem veganen Ansatz nicht belehren, sondern Anregungen geben und Alternativen aufzeigen – zeigen, dass Pflanzenküche sowohl schmecken als auch satt machen und dass eine regionale, saisonale und nachhaltige Versorgung leicht gelingen kann.
Fast alle Rezepte kommen inklusive Zutatenliste auf jeweils einer Seite unter – einfach erklärt und mit wenigen Arbeitsschritten. Sie eignen sich sowohl für Kochanfänger, Fortgeschrittene oder auch Skeptiker einer veganen Küche. Wie wäre es also mal damit, das Hüttenchili, einen Klassiker der Franz-Fischer-Hütte, auszuprobieren?
Rezept Hüttenchili
Zutaten:
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Karotten
- 2 Pastinaken
- 2 mittelgroße Kartoffeln
- 200g Kürbis
- 1 Süßkartoffel
- 3 EL Olivenöl
- 1,5L Gemüsebrühe
- 400g stückige Tomaten (Dose)
- 100ml Rotwein
- 500g Kidneybohnen (vorgegart, Dose)
- 500g Käferbohnen (vorgegart, Dose)
- 250g Mais (Dose)
- 1 EL Tomatenmark
- 1 EL getrockneter Oregano
- 1 EL Majoran
- 1 TL Chilipulver
- 2 EL geräuchertes Paprikapulver
- 1 EL Tamarisauce
- 1 EL Ume Su oder Zitronensaft
- Salz, Pfeffer
- Süße: 1 EL Agavendicksaft oder Apfeldicksaft, oder 50ml Apfelsaft
- 250g Räuchertofu
Zubereitung:
- Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden.
- Knoblauch schälen und fein hacken.
- Karotten, Pastinaken, Kartoffeln und Rote Beete schälen und in grobe Würfel schneiden.
- Zwiebel und Knoblauch in einem größeren Topf mit Olivenöl anbraten, die Gemüsewürfel kurz mitbraten.
- Mit Tomatenstücken und Gemüsebrühe aufgießen.
- Die Bohnen, Mais und die Gewürze dazugeben, gut umrühren und bei geringer Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen.
- Den Räuchertofu in kleine Stücke schneiden, in einer separaten Pfanne, mit etwas Öl kross anbraten und zum Schluss der Garzeit den Chili beifügen.
Dazu passt z.B. cremige Polenta.