Ein geschlossener Raum, eine Gruppe Spielfreudige, eine Geschichte, 60 Minuten Zeit: das sind die Zutaten für die neuen Real-Escape-Games, die auch in Salzburg immer mehr Anhänger finden. „Scavenger Escape“ in der Müllner Hauptstraße und „Exit the Room“ in der Gabelsbergerstraße sind mehr als gute Schlechtwetteroptionen. Wir haben´s ausprobiert!
Ein Gruppenspiel, ganz ohne Handy oder Computer. Alles in echt. Das klingt doch mal gut. Sogenannte „Escape Games“ haben ihren Ursprung im Adventure Game-Bereich. Neben Spannung und Nervenkitzel steht vor allem das Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund. In Japan sind Escape Games schon lange Teil der Spielekultur, auch in Osteuropa haben die realen Abenteuerspiele bereits eine große Fangemeinde, die immer weiter wächst. Bei uns in Salzburg gibt es mittlerweile zwei Anbieter: Exit the Room in der Gabelsbergerstraße war der erste Anbieter in Salzburg und ist mit fünf Standorten österreichweit auch der größte Escape Game-Anbieter des Landes. Seit Juni 2016 kann man auch bei Scavenger Escape in der Müllner Hauptstraße in der Salzburger Altstadt im Ausbrechen versuchen.
Exit the Room: vom Kerker in die Folterkammer
Ticktack. Die Zeit läuft. 60 Minuten bleiben uns, um aus dem Raum „The Madness“ zu entkommen. Einer der drei Räume, die Exit the Room als Spielwiese anbietet und der uns blutigen Anfängern empfohlen wurde. Die Aufgabe klingt einfach: aus der düsteren Folterkammer im Untergeschoss der Psychiatrie fliehen. Damit das gelingt, müssen wir im Team knifflige Aufgaben lösen. Schnelligkeit und rasche Auffassungsgabe sind dabei gefragt, aber genauso die Fähigkeit, Ruhe zu bewahren und den vorhandenen Hinweisen mit Logik entgegenzutreten. „Wie viel Zeit haben wir noch?“ „Hast du den Knopf dort schon ausprobiert?“ Fragen über Fragen. Wir machen weiter mit der Trial-and-Error-Methode. Und haben richtig Spaß dabei.
Scavenger Escape: ägyptischer Bazar und Mozarts Gemächer
Drei unterschiedliche Räume gibt es auch bei Scavenger Escape in Mülln. Hochwertig ausgestattet und mit liebevollen Details versehen, ist jeder Raum für sich ein kleines Kunstwerk. Wir entscheiden uns für den Raum „Egyptian Adventure“. Die Geschichte: Wir sind Offiziere der Britischen Armee während des Zweiten Weltkriegs. Unser Auftrag ist, geheime Nachrichten vom Feind abzufangen. Irgendwo auf dem Hán el-Halili Bazar befindet sich eine Truhe mit verschlüsselten Nachrichten, die wir finden müssen. Also tüfteln wir gleich los, die Zeit läuft. Auch hier haben wir wieder 60 Minuten, um die Hinweise zu finden und richtig zu deuten. Gegen Ende der Zeit werden wir immer euphorischer, aber auch immer hektischer. „Gib das mal her, ich will was ausprobieren.“ „So geht das nicht.“ „Lass mich mal!“ Ein Gemeinschaftserlebnis, bei dem man an sich und anderen oft ganz neue Seiten entdeckt – wirklich spannend! Noch 10 Minuten…
Gemeinsam sind wir stark
Die Rahmenbedingungen sind also bei beiden Escape Games die selben. Für welchen Anbieter man sich entscheidet, ist Geschmacksache. Ein weiteres verbindendes Moment ist das tolle Gemeinschaftserlebnis. Schlussendlich kommt man nur im Team ans Ziel. Deshalb bieten sich Escape Games nicht nur wunderbar für ein Spiel unter Freunden an, sondern auch für Schulklassen, Familien mit Kindern oder für Firmenevents. Die einzige Voraussetzung: Die Gruppe muss zwei bis sechs Personen umfassen. Passieren kann übrigens natürlich nichts, weder bei Exit the Room noch bei Scavenger Escape. Man kommt immer wieder raus, auch wenn man die kniffligen Aufgaben nicht löst. Ein professionelles Spielleiter-Team verfolgt unsere Ausbruchsversuche via Monitor; selbstverständlich gibt es auch einen Schalter, der alle Türen öffnet. Aber der Nervenkitzel bleibt. Und der manchmal etwas verschüttet geglaubte Spieltrieb blüht wieder richtig auf. Also lasset die Spiele beginnen!
Fotocredits:
Scavenger Escpace: Fotos Andreas Kolarik
Exit the Room: Fotos Exit the Room