Jakob Herrmann ist einer der erfolgreichsten Skitouren-Sportler in Österreich. In seiner Heimat Werfenweng findet er die idealen Trainingsmöglichkeiten vor und auch die Ruhe, um die Akkus für seine zukünftigen Expeditionen aufzuladen.
Mit sieben Jahren ist Jakob Herrmann aus dem großen Wien in das beschauliche Werfenweng gezogen. Die Liebe seines Vaters zum Paragleitsport hat seine Eltern dazu veranlasst, die große Stadt mit den Bergen und der einzigartigen Natur im SalzburgerLand zu tauschen. Keine schlechte Entscheidung, wie die Karriere des sympathischen Ausdauersportlers beweist. Bereits in frühen Jahren verbrachte er den Großteil des Winters auf den Skiern und machte die Pisten rund um den Bischling unsicher.
Erste Skitour im Mondschein
Seiner erste Skitour war keine gewöhnliche: Im Mondschein auf seinen Hausberg, den Bischling, entfachte die Liebe zum Skitourensport. Die nächsten Jahre standen abseits der sicheren Pisten ganz im Zeichen des Lernens und Erfahrung sammeln. Mit 19 Jahren stand er dann das erste Mal an der Startlinie der Mountainattack in Saalbach-Hinterglemm. Bei dem beliebten Skitourenrennen wurde sein Ehrgeizig, sich mit anderen zu messen, geweckt. Was dann folgte war eine durchaus erfolgreiche Karriere: mehrere Podestplätze im Weltcup der Skibergsteiger, 1. Platz mit Streckenrekord bei der Hervis Mountain Attack 2022, österreichischer Meister Individual 2020 und 2021 sowie ein Sieg beim Adamello Ski Raid 2021, einem Rennen der traditionsreichen La-Grande-Course-Serie.
Nicht mehr gegen die Uhr, sondern auf Abenteuer
In den letzten Jahren hat sich für „Giacomo“, wie seine ihn Freunde nennen, einiges verändert. Die Weltcup-Rennen wurden im kürzer und intensiver, was für ihn nicht in die Karten spielte. „Ich merkte, dass meine Stärken in der Ausdauer liegen“, erklärt er. Dazu hat er die meisten Weltcup-Orte schon mehrmals besucht, die Routine überwiegte. Seine Freiheit war im dann wichtiger, als Punkte im Weltcup zu sammeln. So konzentriert sich der Skitourenprofi zukünftig mehr auf Projekte, wo das Abenteuer im Fokus steht. Sei es die Durchquerung der Pyrenäen, wo er 1.000 Kilometer im Sattel seines Gravelbikes verbrachte und dazu noch die Berge mit den Skiern oder zu Fuß erklommen hat, oder das eine oder andere Ultra-Trailrunning-Race mit seiner Frau.
24 Stunden auf den Skitourenskiern
Einen besonderen Erfolg konnte er im Winter 2024 einfahren. So schaffte er den neuen Weltrekord im 24h-Skitourengehen. „ Ich wollte mir beweisen, dass ich 24h ohne Pausen durchgehen kann. Es ist mir nicht primär um den Rekord gegangen“, erinnert sich an die Intention für das Projekt. Schließlich hat er den Rekord gebrochen und sich mit 24.242 Höhenmeter ins Guiness-Buch der Rekord eintragen können.