Künstlerisch und kulturell scheint das SalzburgerLand ein Fleckchen Erde zu sein, an dem die Musen ganz besonders Gefallen gefunden haben. Quer durch die Jahrhunderte, Generationen und Strömungen tauchen immer wieder außergewöhnliche Talente und Genies auf, die nicht nur ihre Kunst, sondern auch Stadt und Land nachhaltig prägen und verändern. Einer von ihnen ist ohne Zweifel Johann Weyringer aus Sighartstein in Neumarkt am Wallersee. Der Zeichner, Maler und Bildhauer hat sich in seinem Leben mehr als einmal neu erfunden, denkt weit über die Grenzen von Genres hinaus, und malte sogar den emeritierten Papst Benedikt XVI.
Begegnet man Weyringer zum ersten Mal, braucht man nicht lange um zu erkennen, dass einem hier ein Mensch gegenüber steht, der voll und ganz seine Bestimmung, die Kunst und das Schaffen, zu leben scheint. Voller Inspiration, niemals müde oder sich auf dem schon Erreichten ausruhend, erzählt er von seinen neuesten Ideen, den nächsten Projekten oder einfach davon, wie aus seiner Sicht die Welt funktioniert und wie man sie auch wieder aus den Angeln heben könnte. Wobei das Wort ‚erzählen‘ wohl eine mittelgroße Untertreibung darstellt, verleiht er doch mit Händen und Füßen dem Gesagten Ausdruck und Bedeutung.
Angefangen hat alles am 02. März 1949 in Sighartstein im Flachgau. Weyringer erblickte als Sohn von Wirtsleuten das Licht der Welt und wurde in ein Haus hineingeboren, in dem viele Generationen gemeinsam unter einem Dach lebten und das immer voller Menschen war. Eine besonders prägende Zeit für den Künstler. Nach der Lehre zum Tischler folgten Studien in den Fächern Architektur und Bildende Künste. Auch wenn er sehr verwurzelt hier im SalzburgerLand war und ist, so folgten nun Jahre der Wanderschaft, die ihn neben Rom, Marokko, Kuba, dem Südpazifik, Indien, den USA, Indonesien, der Mongolei und Nepal sogar ins südliche Afrika bringen sollten. Überwältigt von den Eindrücken, widmete er sich in dieser Zeit der malerischen Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Landschaften. Doch schon damals zeigte er sich begeistert vom weiblichen Körper, was er in vielen Darstellungen zum Ausdruck brachte.
Auch wenn die Malerei und das Zeichnen zu den besonderen Steckenpferden Weyringers zählen, so ergänzt er diese Techniken mit Glasmalerei, Druckgrafik, hier vor allem die Lithografie, Wandmalerei und Keramik. Immer auf der Suche nach dem Gesamtkunstwerk, wenn man so will. Diesem schon sehr nahe gekommen ist der Künstler in den Jahren 1988 und auch 2004, als er in Egg in Thalgau die Kapelle ‚Zum guten Hirten‘, bzw. am Großglockner die begehbare Skulptur ‚Wellenberg‘ realisierte und sich so schon zu Lebzeiten Denkmäler setzte.
2013 kam dann der Ruf aus Rom, den zurückgetretenen Papst Benedikt XVI für ein Glasfenster in der römischen Anima-Kirche zu malen. Ursprünglich waren für das persönliche Kennenlernen von Künstler und seinem ‚Modell‘ nur 15 Minuten veranschlagt, durch ein „phantastisches Gespräch“, so Weyringer, wurden dann sogar 50 Minuten daraus. Das Ergebnis ist ein 3 Meter breites, halbrundes Glasfenster, auf dem der Papst nach seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt 2005 mit einer weißen Taube und mehreren bunten Felsen zu sehen ist.
Doch auch wenn es den Künstler immer wieder in die große, weite Welt hinaus verschlägt, so haben es ihm besonders die Projekte hier im SalzburgerLand angetan. Die ‚Himmelsnadel‘ beim Salzburger Airport, der St. Michael-Stein mit einer Sitzskulpturengruppe in Wals, 6 Skulpturen im Salzburger Techno-Z, der Skulpturengarten mit Bildhauerplatz, oder die dreiteilige Skulpturengruppe im Elisabethpark in Zell am See sind nur einige der Spuren, die der Künstler in den vergangenen Jahren hier bei uns hinterlassen hat.
Eines seiner neuesten Werke haben Sie hier im SalzburgerLand Magazin auch schon bewundern können, auch wenn Sie sich des Ursprungs bisher vielleicht nicht bewusst waren. 2015 nämlich, bündelte Johann Weyringer all die Emotionen, all die Eindrücke, die ihm Land und Leute seit seiner Geburt vermittelt haben in ein Kunstwerk und kreierte so das neue Logo des SalzburgerLandes. „Ich bin sehr stolz, dass das Land nach langer Suche auf mich zugekommen ist und dass ich ihm meine Handschrift verpassen durfte. Wenn es anderen Freude bereitet, dann bleibt auch mir etwas und das freut mich am meisten“, so der Künstler, für den das Land ein „Füllhorn voller wunderschöner Einmaligkeiten“ darstellt und der diese Vielfalt und die Identität der Menschen, die hier leben, in das Logo einfließen ließ. Und das Ergebnis: leicht, kultiviert, mitreißend und belebend! Oder um es auf den Punkt zu bringen: einfach virtuos! Genau so, wie der Künstler selbst…
Weite Infos zum Künstler und sein Werk finden Sie auf der offiziellen Website