Auf den Golf-Alpin-Anlagen sorgen engagierte Greenkeeper für perfekte Bedingungen. Was an dem Beruf reizt und wie der Alltag aussieht.
Wer der größte Feind des Greenkeepers sei? „Manche sagen, es ist der Golfer“, sagt Bernhard Ufertinger und lacht. Dann wird er aber auch gleich wieder ernst und betont, dass der Golfplatz ja schließlich auch zum Golfspielen da sei. Man pflege hier in den Golfclubs Salzburg und Gut Altentann ein gutes und respektvolles Miteinander. Die einen kommen auf den Platz, um ihrer Leidenschaft nachzugehen und für ein paar Stunden den Alltagsstress abzuschütteln. Für Ufertinger und seine Kollegen ist das Gelände der Arbeitsplatz, an dem es immer etwas zu tun gibt. Das ganze Jahr über.
Mähen, vertikutieren, düngen
Das Golf-Areal mähen, den Rasen belüften, vertikutieren, düngen oder morgens vom Tau befreien. Zu den Aufgaben zählt aber nicht nur die Pflege der Grasflächen auf der Übungsanlage, den Abschlägen, Fairways und Grüns. „Man muss zur richtigen Zeit die richtigen Dinge tun. Kein Tag ist wie der andere. Aber die Natur gibt mir schon vor, was ich zu tun habe“, sagt der 42–Jährige. Der Beruf des Greenkeepers hat in der Familie Tradition. Sein Vater war bereits in diesem Metier tätig. Bernhard Ufertinger selbst ist eigentlich zunächst in einem anderen Beruf groß geworden, ist gelernter Steuerfachangestellter. „Aber irgendwann war mir klar, dass ich nicht mehr den ganzen Tag im Büro sitzen will“, erzählt er. Seit mittlerweile 15 Jahren arbeitet er draußen in der Natur. Mitten im Grünen. „Ich habe noch keinen einzigen Tag bereut. Natürlich gibt es wie in jedem anderen Beruf auch Arbeitstage, die weniger Spaß machen. Aber generell ist das genau mein Ding“, sagt Ufertinger.
Das Berufsbild des Greenkeepers hat sich in den vergangenen Jahren stetig entwickelt – und auch verändert. Es geht längst nicht mehr nur um die Pflege der Natur und der Landschaft, sondern auch um Umweltmanagement und Arbeitssicherheit. Das fordert den Greenkeeper im Büro. „In den vergangenen Jahren sind es immer mehr Dokumentationspflichten geworden. Was früher niemanden wirklich interessiert hat, müssen wir mittlerweile alles fein säuberlich protokollieren“, erzählt Ufertinger. Vom Düngemitteleinsatz über Pflegemaßnahmen bis hin zur Wartung der Maschinen. Die Behörden hätten darauf stets einen strengen Blick.
Kein Job für Langschläfer
Notorische Langschläfer sind in diesem Job fehl am Platz. Der Arbeitstag beginnt mit Sonnenaufgang. Im Hochsommer schon kurz nach fünf Uhr morgens. Idealerweise sind die wichtigsten Aufgaben erledigt, bevor die ersten Golferinnen und Golfer auf den Platz kommen. Und Feierabend? Den gibt es erst, wenn auf den Golfanlagen in Eugendorf, Rif, Pischelsdorf, Fuschl und Altentann alle Aufgaben erledigt sind. „Ich komme normalerweise auf eine 55-Stunden-Woche“, erzählt Ufertinger. Von Mitte Februar bis Anfang Dezember ist er fast jeden Tag auf den Golf-Alpin-Golfplätzen unterwegs. Jetzt, wenn die Wintermonate anstehen, wird es ein wenig leichter. Es ist Zeit für die Maschinen. Die müssen gewaschen und gewartet, die Wasserleitungen der Beregnungsanlagen winterfest gemacht werden.
Ja, Greenkeeper sind wahre Helden. Wie Schiedsrichter beim Fußball. Ohne sie geht nichts. Sie müssen mitunter als Sündenböcke herhalten, wenn der Chip zum Birdie knapp am Loch vorbeigeht. Doch am Ende des Tages wissen Golferinnen und Golfer, dass engagierte Greenkeeper einen guten Job machen, damit sie da draußen ihren Spaß haben können.