Salzburgs Almlandschaften sind ein äußerst beliebtes Freizeitziel für Wanderer. Doch unsere Almen sind auch Lebensraum für viele Almtiere. Einige Tipps zum richtigen Verhalten auf Almenweiden, speziell wenn Sie mit einem unserer liebsten Begleiter – dem Hund – unterwegs sind.
Die Bergschuhe schnüren und den Rucksack schultern. Salzburgs unzählige Almen sind der Inbegriff von Gemütlichkeit und deshalb zieht es auch viele Menschen während der Wanderzeit zu den schönsten Plätzen in unserem Bundesland.
Auf unseren Almen kommt es jedoch leider immer wieder zu unvorhergesehenen Verhalten von Kühen. Der Grund sind Wanderer, die sich manchmal unwissentlich nicht richtig verhalten. Oft werden die Kühe auf den Almen durch die von Wanderern mitgeführten Hunden irritiert.
Dazu sollte man wissen, dass Rinder von Natur aus friedfertige Tiere sind, sie laufen normalerweise bei Bedrohung eher davon. Menschen greifen sie nur dann an, wenn sie keine andere Möglichkeit mehr haben oder ihre Kälber verteidigen wollen.
Almtiere sind keine Schmusetiere
Man muss ihnen daher mit dem notwendigen Respekt und entsprechender Vorsicht begegnen. Daher ist besondere Vorsicht vor allem dann geboten, wenn nicht nur Mutterkühe, sondern auch junge Kälber auf den Almen sind. Der Mutterinstinkt der Kühe ist stark ausgeprägt und sie verteidigen ihre Kälber. Daher: Weiden mit Kälber meiden.
Jungtiere sind allerdings sehr neugierig und verspielt und laufen oft aktiv auf Wanderer und Hunde zu. Deshalb ist es in diesem Fall sehr wichtig, dass man als Wanderer langsam weitergeht, die Mutterkuh im Auge behält, ruhig auf die Kühe und Kälber einredet. Wenn Sie einen Hund mithaben, dann müssen Sie hier besonders vorsichtig sein, denn Hunde werden von Rindern als Feind angesehen. Passen Sie auch besonders auf, wenn Stiere auf einer Weide sind. Auch diese „beschützen“ ihre Herde und können aggressiv reagieren.
Im Falle einer Begegnung mit dem Wanderer und dem Hund bleiben die meisten Rinder zu Beginn stehen und fixieren ihr Ziel. Dabei heben und senken sie den Kopf, gehen etwas in die Knie und schnauben. Die Tiere gehen dann meist einige, oft langsame Schritte in Richtung ihres Zieles, bevor sie loslaufen. Zeigt eine Herde Unruhe oder werden Wanderer bereits von Tieren fixiert, unbedingt Abstand halten! Lieber einen Umweg in Kauf nehmen!
Allgemeine Tipps für Ihr richtiges Verhalten
- Bei Mutterkuhherden sollte immer ein großer Bogen herum gemacht werden. Denn hier steht die Verteidigung der Kälber durch die Mutterkuh und die Neugierde der Jungtiere im Vordergrund.
- Kuhaugen vermitteln Sanftmut und Arglosigkeit. Kühe oder Kälber – auch ohne Hundebegleitung – bitte jedoch nie streicheln oder füttern! Sollten Sie mit einem Hund unterwegs sein, so machen Sie lieber prinzipiell einen Bogen um eine Herde mit Jungtieren und halten Sie einen Sicherheitsabstand. Nehmen Sie zur Sicherheit immer einen Stock zur Hand!
- Wenn Sie einen Hund mithaben, ist es am besten, wenn Sie ihn ruhig Fuß neben sich gehen lassen. Sollte er dieses Kommando nicht zu 100 Prozent sicher befolgen, so müssen Sie ihn anleinen und im besten Fall in der Mitte der Wandergruppe halten.
- Vermeiden Sie unbedingt jede Hektik oder Lärm.
Sollte Sie irgendwann ein Rind tatsächlich angreifen, so laufen Sie niemals weg oder drehen diesem den Rücken zu. Falls Sie einen Hund mit sich haben, dann lassen Sie ihn bei einem Angriff unbedingt von der Leine. Hunde sind im Ernstfall schnell genug, um den Gefahrenbereich zu verlassen und dabei die Rinder vom Hundehalter abzulenken.
Wenn Kühe Drohgebärden zeigen, so können Sie sich mit dem Stock schützen und die Tiere noch vor einem Angriff zurücktreiben, auch mit lautem Zuruf. Versuchen Sie dabei aber nie hektisch zu agieren!
Viele Weidetiere wie Pferde, Schafe, Kühe, Ziegen etc. sind im besten Fall ebenfalls an Hunde gewohnt. Aber leider nicht alle und vor allem können Sie das nicht im Vorhinein wissen. Aber für die Wanderungen mit Hunden auf unseren Almen hat sich auch eines besonders bewährt: Wenn Ihr Hund sehr folgsam ist und alle Grundbefehle sehr sicher befolgt. Ansonsten sollten Sie ihn leider ohnehin an der Leine führen …
Alle Fotos: Maria Riedler und Coen Weesjes