In Filzmoos warten 16 offizielle Kraftplätze auf Wanderer. Das SalzburgerLand Magazin hat einige davon besucht.
Was genau ein Kraftplatz ist, dafür gibt es keine eindeutige Definition. Doch das Wissen um Plätze oder Orte mit besonderer Kraft geht bereits Jahrtausende zurück. Manchmal sind es ungewöhnlich schöne Waldlichtungen, Schluchten, Höhlen, spezielle Felsformationen oder einfach beruhigend wirkende Plätze um Wasserfälle, Flussufer, Berggipfeln: Auch ohne wissenschaftliche Belege entstanden hier in der Vergangenheit dann oft Wallfahrtskirchen oder Klöster …
In vielen therapeutischen Verfahren wie bei Entspannungsübungen gilt es, sich einen Platz vorzustellen, an dem man sich besonders wohl oder gestärkt fühlt. Falls ihr so einen Ort gut gebrauchen könnt, dann ist diese Wanderung in Filzmoos absolut empfehlenswert.
Ich bin mit der Wanderführerin Isabella, von Filzmoos Aktiv unterwegs. Gleich zu Beginn der Tour, bei einem kleinen, steileren Weg hinauf zum sogenannten Kaserboden hat sie uns empfohlen: „Schaltet unbedingt das Handy aus bzw. lautlos.“ Das war mit Sicherheit einer der einfachsten, aber auch gewinnbringendsten Tipps der letzten Wochen…
Besondere Plätze in der Natur
Manche Plätze oder Orte vermitteln Ruhe, berühren uns emotional, vermindern das Kreisen von Gedanken oder vermögen es sogar, uns eine spezielle Heilung zu bringen. Schon Etrusker, Kelten oder Germanen berichteten von solchen besonderen Plätzen in der freien Natur: Naturplätze oder Kraftorte genannt, wo uns allein deren Anblick beflügelt oder eben eine „spezielle Kraft“ vermitteln kann. Einigen Orten im SalzburgerLand wird auch eine heilende Wirkung nachgesagt, dazu gehören Orte mit mineralischen oder Thermal-Quellen. Jedenfalls gibt es bei uns viele dieser mystischen Plätze, um jene sich Sagen und Legenden ranken, wo Wald- und Berggeister, Gnome oder gar Hexen ihr Unwesen getrieben haben sollen.
16 Kraftplätze in Filzmoos
Filzmoos hat alle Plätze gekennzeichnet und einen kleinen Führer mit kurzen Geschichten dazu herausgegeben. Jeder dieser 16 Plätze hat eine kleine grüne Tafel bekommen und jeder Platz hat offensichtlich unterschiedlichste „Aufgaben“, bzw. Energien, so Isabella. Ob Schwarze Lacke, Gerzkopf oder der Platz der guten Wünsche – das Thema Herz zieht sich jedenfalls quer durch Filzmoos, wohl auch passend zur langjährigen Kooperation des Ortes mit der UNICEF.
Ein glitzernder Kieselstein in einem Flussbett, das sich durch einen satten, grünen Waldboden schlängelt, der von alten Lärchen und Felswänden des Gosaukamms malerisch eingerahmt wird: Das ist der Kaserboden. Ein Platz, an dem man sich wohlfühlen, leicht fühlen und wo man im wahrsten Sinne abschalten kann. Vom Kaserboden wieder abwärts zu wandern, das fällt nicht leicht, vor allem auch nach der entspannenden Meditationsübung mit Isabella.
Beim Lärchenstein angekommen heißt es auf der Tafel: „Die Liebe zur Mutter Erde ist der Zugang zur Erkenntnis deines Lebens. Der Eingang zur Erde ist genau hier und auch da. Such ihn.“
Am anschließenden Platz der Dankbarkeit lässt es sich ebenfalls wunderbar verweilen. Immer mit dem Blick zur Bischofsmütze. Ebenso sinnig der Spruch auf der Tafel: „Hier reicht mein Blick den Fels hinauf, bis in den Himmel rein. Hier spür ich voller Demut, wie sind wir Menschen klein.“
Fotos: Maria Riedler und Coen Weesjes Photografie