Auch wenn sich ein Krippenbauer das ganze Jahr über mit seiner Krippe beschäftigt, Hochsaison ist natürlich vor Weihnachten, denn da geht es ans Finalisieren.
Bereits seit Jahrhunderten fertigen Menschen auf der ganzen Welt Krippen und Krippenfiguren an. Orientalisch oder heimatlich, jede Region hat dabei ihren eigen charakteristischen Stil. Das Besondere und Verbindende am Krippenbauen ist, dass jeder Krippenbauer die Geburt Christi nach seinen Vorstellungen darstellt und sich in die damalige Zeit hineinversetzt. Die Bauweise und Art der Krippen hängt vom Krippenbauer ab. Die wichtigste Gemeinsamkeit ist die Darstellung der Geburt Christi im Zentrum der Krippe, die Liebe zum Detail, das Wissen und die Bedeutung um den Krippenbau und der Wunsch, die Tradition an die nächsten Generationen weiterzugeben.
Im Laufe der Zeit wurden im SalzburgerLand zahlreiche Vereine gegründet, die sich mit dem Krippenbau beschäftigen. Der älteste, gegründet 1985, befindet sich in Lofer. In Grödig gibt es sogar eine eigene Landeskrippenbauschule. Das große Vorbild der Salzburger Krippenbauer ist Xandi Schläffer (1899 – 1984) aus Saalfelden. Seine große Pinzgauer Heimatkrippe wurde 1968 sogar bei der Weltausstellung in Mexiko-City ausgestellt.
Schritt für Schritt zur eigenen Krippe
Um nun zu Hause selber eine einfache Krippe bauen zu können, braucht man nur ein wenig Geduld, Zeit und die Liebe zum Werken. Heidi Scheul, Obfrau des Krippenvereins Lofer, hat uns ein paar Tipps gegeben:
Für den Unterbau nimmt man am besten eine Holzspanplatte, für das Mauerwerk eigenen sich Weichfaserplatten. Für den Dachstuhl und Ställe wird hauptsächlich Linden- oder auch Fichtenholz verwendet. Das Gelände und Mauerwerk wird dann mit Krippenmörtel, der besteht aus Leimwasser, Schlämmkreide und Sägemehl verputzt. Danach wird die Krippe angemalt.
Zum Schluss wird noch die Botanik befestigt. Dazu eignen sind Wurzeln, Moose, Disteln, Flechten und kleine knorrige Zweige, die man das Jahr über beim Wandern und Spazierengehen gesammelt hat.
Fehlen nur noch die Krippenfiguren. Auch die kann man – so wie es im Krippenverein Lofer gemacht wird – aus Modelliermasse für Kopf, Hände und Füße , Draht für Arme und Beine und in Tapetenkleister getunkte Stoffe für die Kleidung selber herstellen. Oder man wendet sich an einen der begnadeten Krippenschnitzer, wie etwa Peter Volgger.