Nicht eine einzige Stadt, sondern gleich eine ganze Region trägt 2024 diesen Titel – und das erstmals im inneralpinen, ländlichen Raum. Bad Ischl als Bannerstadt plus 22 weitere Gemeinden in Oberösterreich und der Steiermark geben sich 2024 die Ehre. Und da sich Teile des SalzburgerLandes zum Salzkammergut zählen, dürfen wir ohne Weiteres einen Blick über die Landesgrenze werfen.
Das Salzkammergut mit seiner reichen Geschichte, dem vielfältigen Brauchtum, den spannenden Menschen und nicht minder spannenden Künstlern hat sich richtig ins Zeug gelegt und ein vielfältiges, umfangreiches Programm auf die Beine gestellt.
Kultur ist das neue Salz
Beginnen wir bei der Geschichte. Die ist im Salzkammergut, wie der Name schon sagt, eng mit dem Salz bzw. dem Salzabbau verbunden. Geprägt durch die Elemente Salz und Wasser entstand hier eine vielschichtige Region, in der vor 7.000 Jahren in Hallstatt die Geschichte des Salzabbaus überhaupt erst begonnen hat. Später war die Region, verbunden mit der k. u. k. Monarchie, Sehnsuchtsort für Sommerfrischler. Dass das Salzkammergut immer noch etwas ganz Besonders ist, beweist die Auszeichnung als UNESCO Weltkulturerbe.
Aber längst nicht alle der beteiligten 23 Orten sind weltbekannt, wie eben etwa Bad Ischl oder auch Hallstatt. Im Rahmen der Kulturhauptstadt dürfen sich auf kleine, unbekanntere Orte, wie Kirchham, St. Konrad (Oberösterreich) oder Bad Mitterndorf (Steiermark) auf der Bühne präsentieren.
Beim Programm geht es, ganz der Idee einer Kulturhauptstadt entsprechend, darum, sich die brennenden Fragen der Zukunft zu stellen: Wie leben wir als Gesellschaft hier im alpinen ländlichen Raum, wie wollen wir in Zukunft leben? Wie verstehen wir uns in Europa und in der Welt? Welchen Beitrag wollen wir zu einem gemeinsamen Europa leisten? Wie gelingt es, Kunst und Kultur als wesentlichen Standortfaktor für die Entwicklung einer Region zu leben?
Spannende Programmlinien
Diese Fragen in den Fokus stellend, holt die Kulturhauptstadt Europa Bad Ischl Salzkammergut 2024 die Vielfalt aus historisch verwurzelter und zeitgenössischer Kunst und die Kultur vor den Vorhang. Unterstützt von einem hochkarätigen Komitee, dem unter anderem Dr. Helga Rabl-Stadler, Franz Welser-Möst und Hubert von Goisern angehören, haben zahlreiche Projektgruppen ein Programm erarbeitet, das Besucher und Einheimische zum Staunen bringt und einlädt, Teil der Kulturhauptstadt zu werden.
Ob Film, Fotografie, Theater, Ausstellung, Symposium oder Workshop – alle Projekte finden sich in einer der vier definierten Programmlinien wieder.
MACHT UND TRADITION geht dem Thema der kulturellen Identität nach und klärt, welche Machtverhältnisse die Region geprägt hat. Vom Salzabbau über die Herrschaft der Habsburger bis hin zum Nationalsozialismus, sie alle haben ihre Spuren hinterlassen, die bis heute wirken.
Produktives Hinterfragen, einen Raum für Diskurs und neue, unkonventionelle Kulturformen und Kunstformate sind Teil von KULTUR IM FLUSS.
SHARING SALZKAMMERGUT – Die Kunst des Reisens wiederum stellt den Tourismus in den Fokus, der aus dem Salzkammergut nicht wegzudenken ist. Im Spannungsfeld zwischen Overtourism und nachhaltigem Reisen wird der Frage nach einer qualitätsvollen Weiterentwicklung des Tourismus nachgegangen.
Schließlich werden unter dem Motto GLOBALOKAL – BUILDING THE NEW Zukunftsfragen für den ländlichen Raum diskutiert. Dabei geht es um die Ausseinandersetzung mit dem Thema „Am Land leben und trotzdem vernetzt und global arbeiten“.
Detaillierte Infos zum Programm findet man unter www.salzkammergut-2024.at.