Unsere Wälder haben es nicht nur im Herbst in sich. Sie schenken uns das ganze Jahr über Kraft und Energie und sind Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen.
Mit rund 3 877 000 Hektar Wald (46 Prozent der Staatsfläche) zählt Österreich gegenwärtig zu den waldreichsten Staaten Europas. Das Bundesland Salzburg liegt hier mit 49,6 Prozent bewaldeter Fläche im vordersten Bereich. „Längst hat auch die Menschheit erkannt, dass der Wald nicht nur eine Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren ist, sondern auch viele lebensnotwendige Aufgaben zu erfüllen hat“, schreibt der Pongauer Förster Walter Mooslechner in seinem Buch „Naturnah“.
Wie bedeutend der Wald für unsere Gesundheit ist, das wurde in vielen Studien bereits nachgewiesen: Ein Waldspaziergang tut nicht nur gut, sondern auch der Relaxfaktor steigt, die Stresshormone sinken. Das schafft Raum für Energie und Kreativität.
Die Energie des Waldes
Die Umgebung des Waldes wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus: Die saubere und schadstoffarme Luft, das angenehme Klima, die Pflanzenwelt. Auch Farben und Gerüche machen jeden Wald zu einer Freiluft-Wohlfühloase. Wussten Sie etwa, dass eine der wesentlichsten Aufgaben des Waldes jene als Sauerstoffspender ist, und dass allein eine gesunde 100-jährige Buche in einer Stunde 1,7 Kilogramm Sauerstoff frei setzt? Diese Menge benötigen etwa 50 Menschen während desselben Zeitraumes zum Atmen.
Lebensraum und Nahrungsquelle
Wälder sind Lebensraum und Nahrungsquelle von Tieren und Pflanzen – und von Millionen von Menschen. Außerdem speichern sie Wasser, schützen vor Überschwemmungen und Bodenerosion. Gerade im Gebirge wäre ein Leben ohne Wald unvorstellbar. Wälder schützen unseren Lebensraum. Sie verringern die Gefahren von Lawinen, Wildbächen, Muren, Steinschlag, Bodenerosion und Hochwasser. Und: Sie sind wahre Klimaschützer. Bäume produzieren Sauerstoff und binden Kohlendioxid.
„Der Wald bedarf des Menschen nicht, für die Menschheit aber ist ein Leben ohne den Wald unvorstellbar“, schreibt Mooslechner.
Kraft der Bäume
„Über Jahrmillionen haben die verschiedenen Baumarten ein ausgeklügeltes System entwickelt, das sie vor Pilz- und Bakterienbefall weitgehend schützt. In einem einzigen Baum befinden sich 800 – 1000 verschiedene ätherische Komponenten“, erklärt Waldexperte Mooslechner. Auch in der Aromatherapie wird die Kraft der Bäume mit Erfolg genutzt. Dazu kommen Behandlungen mit ätherischen Ölen und viele heilsame Salben und Öle – etwa aus Baumharz – helfen bei unterschiedlichsten Leiden.
Die positive Wirkung von Holz auf unser vegetatives Nervensystem und auf einen erholsamen Schlaf wurde nachgewiesen. Deshalb setzen auch viele Tourismusbetriebe bei der Gestaltung von Räumen auf Holz.
„Menschen wie Bäume sind abhängig von Boden und Klima und unterliegen den Naturgesetzen“, so Walter Mooslechner. Vielleicht findet sich darin ein erklärender Schlüssel für die innige „Lebensgemeinschaft“ zwischen Holz und Mensch. „Holz als Baustoff vermittelt Ruhe, Kraft und Geborgenheit. Wer hat sie noch nicht gespürt, die angenehme, wohltuende Atmosphäre, die alte Bauernhäuser oder Almhütten ausstrahlen? In einem mit Holz errichteten Raum fühlen wir uns einfach gut.“
Fotos @: Maria Riedler
Buchtipp: Walter Mooslechner
NATURNAH. Von Gamsbärten, Kasermandln und Bauernheiligtümern
176 Seiten
durchgehend farbig bebildert
ISBN 978-3-7025-0754-1
EUR 25,00
Anton Pustet Verlag