Direkt im Trumer Seengebiet befindet sich ein Naturjuwel der besonderen Art. Eine Wanderung durch den Teufelsgraben verspricht ein wildromantisches Naturerlebnis der besonderen Art.
Die Sage vom Teufelsgraben
Zwischen dem Obertrumersee und dem Hausbergrücken kam es einst zu einem ungeheuerlichen Unwetter. Der dort gelegene Bach jauchzte, kreischte und johlte. Der Kugelmüller und Müller machten sich auf die Suche nach Steinen, die durch ihr Aneinanderreiben die unheimlichen Geräusche hervorrufen würden, um sie zu entfernen. Beim Wildkarwasserfall angekommen, sahen sie plötzlich eine mächtige Gestalt, die immer wieder den Wasserfall hinunterrutschte und galant wie eine Katze wieder aufstieg. Jedes mal als er ins Wasser tauchte dampfte es stark, als ob man ein glühendes Eisen eingetaucht hätte. Als er die beiden entdeckte freute er sich: „Welch ein Glück, dass mir zwei Seelen über den Weg laufen. Wenn ihr mir eure Seelen versprecht, werde ich es euch ermöglichen den Wasserfall genauso hinunterzurutschen, wie ich es immer mache.“ Den Müllern kam das gar nicht Geheuer vor. Sie weigerten sich. Da erwiderte die Gestalt rasend vor Wut: „Wenn ihr euch weigert zu Rutschen, werde ich euch einfach runterwerfen.“ Die Müller bekamen es langsam mit der Angst zu tun. Da schoss den Kugelmüller eine Idee: „Wie du siehst, sind wir schon alt und gebrechlich. Wir würden eine Aufstiegshilfe brauchen. Wenn du uns Zeit lässt diese zu bauen, kannst du unsere Seelen haben und wir rutschen runter.“ Die Gestalt stimmte zu und die Müller machten sich an die Arbeit. Sie sägten und werkten Tag und Nacht und bauten eine Schleuder mit der man hinaufgeschleudert wird. Beim nächsten Gewitter trafen sie sich wieder mit dem Teufel. Dieser wollte sie gleich zum rutschen animieren, doch der Kugelmüller entgegnete: „Nachdem du uns letztens zum Rutschen eingeladen hast, möchten wir die heute mit unserer Schleuder den Aufstieg erleichtern.“ Der Teufel nahm das Angebot an und wurde hinaufgeschleudert. Er konnte sich allerdings nicht auf den Beinen halten und rutschte immer wieder runter und wurde wieder hinaufgeschleudert. Dieses auf und ab machte den Teufel wütend, sodass es ihm endlich gelang am oberen Ende mit dem Fuß aufzutreten. Durch seine Wut und die Wucht, die er bei seinem entschwinden aufbrachte, brannte sich der Fußabdruck tief in das Gestein. Der Kugelmüller und der Müller freuten sich den Teufel vertrieben zu haben. Das Jauchzen und Johlen blieb aus. Nur der Fußabdruck erinnert noch an den Besuch des Teufels und natürlich auch der Name „Teufelsgraben“.
Naturjuwel Teufelsgraben
So teuflisch wie die Sage besagt, ist der Teufelsgraben gar nicht. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein Naturjuwel und einen Erholungsraum für Einheimische und Gäste. Den Besuchern des Teufelsgrabens offenbart sich eine mystisch, mythologische Erlebniswelt, in der man mit allen Sinnen erleben, genießen und sich erholen kann. Wer eine aufregende Führung mit vielen Infos über Geologie, Wald und seine Bewohner, Pflanzen, etc. und natürlich einer guten Portion ländlichem Witz braucht, sollte sich an den Aicherbauern wenden. Der kennt den Teufelsgraben wie seine eigene Lederhosentasche.
Die Röhrmoosmühle
Neben dem Natur-Erlebnis wird der Teufelsgraben, aber auch dem Ruf seiner Region Seeham gerecht. So befindet sich direkt beim Wildkarwasserfall die Rohrmoosmühle. Diese besteht zwar schon seit 1835, wurde jedoch 1953 stillgelegt. Im Zuge des Öko-Kultur-Projekts wurde die Röhrmoosmühle revitalisiert. Seither wird hier das Getreide der Biobauern der Umgebung verarbeitet. Auch Besuchern steht die Mühle offen. Der Müllermeister höchstpersönlich organisiert Führungen zum Thema „Der Weg vom Korn zum Brot“.
Die Kugelmühle
Die Kugelmühle am Wildkarwasserfall hatte eigentlich auch schon ihre letzten Tage erreicht. 1983 wurde auch sie wiederaktiviert und produziert seither Stein- und Marmorkugeln, die allein durch die Wasserkraft des Wasserfalls glatt geschliffen werden. Wurden sie früher noch als Munition für Geschütze oder Ballast für Schiffe verwendet. So sind sie heute besonders beliebt bei Kindern für Murmelspiele.
Brechelbad, Feuchtbiotop und Hochseilpark
Weitere Highlights der Wanderung sind das Brechelbad-Museum (hier wurde früher Flachs gedörrt, ehe dieser mit Hilfe der Brecheln gebrochen wurde um Leinfasern zu gewinnen), ein Feuchtbiotop und natürlich für Actionsüchtige der Hochseilpark Seeham.
Das erste Biodorf Österreichs – Seeham
Nicht nur das Öko-Kulturprojekt Teufelsgraben bietet einen Einblick in biologische und nachhaltige Lebensweisen. Seeham selbst wurde 2011 zum ersten Biodorf Österreichs erklärt.
„bios“ bedeutet Leben. Die Sehammer leben dieses Motto. War der Grundgedanke noch nachhaltige, ökologische und ökonomische Ideen aufzugreifen und umzusetzen, so zieht sich das Thema Bio inzwischen durch jeden Lebenslage.
Den Grundstein selber setzte 1996 die bäuerliche Struktur in Seeham, indem sie die Bio-Genossenschaft (später Bio-Heu-Region) gründeten. Rund 80% der Landwirte in Seeham sind heute Biobauern. Das alltägliche Leben in Seeham wird vom Bio-Aspekt gelebt:
- So ist der Bioladen Seeham der wichtigste Nahversorger für die 1800 Einwohner Gemeinde.
- Der örtliche Kindergarten wird ausschließlich biologisch verpflegt.
- Barrierefreiheit im Strandbad konnte durch einen Pool-Lift geschaffen werden.
- Der gesamte Ort wird durch Biomassenheizkraft mit Energie versorgt.
- Die Fortbewegung wird durch einen E-Bike- und Familienräder-Verleih gesichert.
Die Bio-Heuregion Seeham
Die Bio-Heuregion Seeham verfolgt klare Grundsätze. Das Vieh wird artgerecht aufgezogen und gehalten und ausschließlich mit Gras und Heu von kräuterreichen Blumenwiesen gefüttert. Rund 15 Millionen Liter Milch werden in der Bio-Heuregion Trumer Seenland hergestellt. Diese Milch wird daraufhin zu weiteren Milchprodukten wie z.B. den Bio-Heu-Käse weiterverarbeitet. Das besonders geschmackvolle Erlebnis versteht sich von selbst.
Bio bedeutet ein bewusstes Leben und verantwortungsbewusstes Handeln mit der Umwelt. Das wird hier gelebt. Das ist Seeham.
Tourismusverband Seeham
Dorf 12
A-5164 Seeham
Tel.: +43 (0) 6327/5493
mail.: seeham@salzburger-seenland.at
www.seeham-info.at