Haben Sie schon einmal aus einer glasklaren Quelle getrunken, die Luft im Wald nach einem warmen Sommerregen tief eingeatmet, oder sind Sie einfach nur frühmorgens barfuß über eine noch taufeuchte Wiese gegangen? Ja? Dann haben Sie wohl die Magie des Wassers schon kennen gelernt.
Ein Ort, um diese ganz intensiv zu erleben, ist das Lungauer Weißpriachtal mit der Longa und dem Wirpitschsee. Wasser in seiner ursprünglichsten Form, das Besucher wie Einheimische gleichermaßen verzaubert und sich seit der Nominierung für die Sendung ‚9 Plätze, 9 Schätze‘ ohne Übertreibung zu den schönsten Plätzen Österreichs zählen darf.
Lonika – die Gekrümmte
Ganz hinten im Salzburger Weißpriachtal, dort, wo sich Berge fast schon in luftige Höhen erheben, um sich erst in der Steiermark wieder zu senken und inmitten des Biosphärenparks Lungau, liegt ein verstecktes, vom Menschen völlig unberührtes Paradies. Ein Kleinod der Natur, von glasklarem Wasser durchzogen und mit einem großen Artenreichtum der Tier- und Pflanzenwelt gesegnet: die Longa. Der gänzlich unverbaute und naturbelassene Bach mäandert (zieht große Schleifen) kilometerweit durch das Tal, das Wasser umspült mächtige Felsen und majestätische Bäume spenden wohltuenden Schatten. Schon seit vielen Jahrtausenden fühlen sich die Menschen von außergewöhnlichen Gewässern angezogen und so scheint es wenig verwunderlich, dass der Name, Longa, aus der Zeit um 500 vor Christus von den hier siedelnden Kelten stammt. Als ‚Lonika‘, die Gekrümmte, wurde der ‚eigenartige‘ Fluss schon damals bezeichnet und wird gestern wie heute seinem Namen mehr als gerecht.
Die Schönheit absoluter Stille
Spaziergänger verbringen hier wohltuend ruhige Stunden, in denen sie herrlich abschalten können (Internet- und Telefonempfang sind hier Gott sei es gedankt (noch) nicht angekommen), Fliegenfischer perfektionieren tagtäglich ihre Kunst und Wanderer staunen über die Schönheit des Unberührten, bevor sie ihren Weg auf die umliegenden Alpen-Gipfel fortsetzen. Doch nicht nur der Mensch findet hier im Lungau ein wahres Paradies, auch die Tierwelt hat sich hier außergewöhnlich gut entwickeln. Die Qualität der Fische, von Bach- und Regenbogenforellen, über Äschen und Bachsaiblinge, ist bemerkenswert, was mit dem kalten Wasser und dem daraus resultierenden langsamen Wachstum zu tun hat und bereits im Mittelalter von den Salzburger Erzbischöfen geschätzt wurde. Fische aus dem Lungau und im Besonderen aus der Longa galten damals wie heute als Delikatesse.
Der Wirpitschsee
Verlässt man die Longa und das Weißpriachtal und setzt seinen Weg in die Berge fort, so erreicht man nach einiger Zeit den ebenso malerischen wie einsamen Wirpitschsee. Der Gebirgssee liegt auf einer Höhe von 1.750 Metern über dem Meer und gilt seit Generationen als Kraftplatz für die Menschen, die hier leben. Türkisblau zeigt er sich an Sommertagen, mystisch dunkel bei Schlechtwetter und grün kurz bevor die Sonne hinter den Gipfeln untergeht. Hier scheint die Zeit anders zu laufen, von Hektik ist der See meilenweit entfernt und die Menschen scheinen wie verzaubert vom Wasser des Sees. Als würde er zu ihnen sprechen, ihnen etwas erzählen. Im Weißpriacher Almgebiet laden einige urige und zum Teil bewirtschaftete Almhütten nach anstrengender Wanderung zum Verweilen und Genießen ein. Hier gibt es Lungauer Almschmankerl und man trifft so gut wie immer auf Einheimische, die sich über einen netten Plausch freuen und gerne Geschichten aus der Gegend erzählen.
Haben Sie dieses Paradies in den Bergen schon für sich entdeckt? Nein? Dann nichts wie auf in den Lungau zur Longa und dem Wirpitschsee.
Informationen bekommt man beim Tourismusverband Weißpriach.