Bauern waren schon immer vom Wetter abhängig. Deshalb beobachteten sie es genau und gaben ihr Wissen in meist gereimten Sprüchen seit Jahrhunderten weiter. Auch heute noch richten sich manche Landwirte nach diesen uralten Erfahrungen – den sogenannten Lostagen und Bauernregeln.
Maria Lichtmess
Einer der bekanntesten Lostage ist der 2. Februar. Er wird Lichtmess (Mariä Reinigung, Mariä Lichtmess) genannt.
Wenn es an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit; ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell.
Bauernregel zu Lichtmess
An diesem Tag schließt der Weihnachtsfest-Kreis. Auch heute noch bleiben in vielen Kirchen und Häusern Krippe und Weihnachtsbaum bis zum 2. Februar stehen. In früheren Zeiten begann an Lichtmess das neue Bauernjahr. Da bekamen die bäuerlichen Dienstboten ihren Jahreslohn und wurden für ein weiteres Jahr beschäftigt oder wechselten zu einem anderen Hof. In manchem Bauernkalender steht, dass zu Mariä Lichtmess die Macht des Winters gebrochen ist. Denn ab diesem Zeitpunkt werden die Tage merklich länger.
Eisheiligen
Jeder kennt den nahezu jährlich statt findenden Kälteeinbruch Mitte Mai. Verantwortlich dafür sind die sogenannten Eisheiligen Pankratius, Servatius, Bonifatius und die „Kalte Sophie“.
Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.
Bauernregel Eisheilige
Erst nach der „Kalten Sophie“ zieht also wirklich der Frühling ins Land und wir dürfen uns auf warme Temperaturen freuen.
Siebenschläfertag
Alle, die den Sommer lieben warten jedes Jahr gespannt und ein wenig bang, wie denn das Wetter am 27. Juni, dem Siebenschläfertag, wohl werden wird. Denn die Bauernregel besagt:
Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.
Bauernregel zum Siebenschläfertag
Bartholmäus
Bartholmäus ist ein weiterer wichtiger Lostag. Der Festtag des Schutzpatrones der Bauern, Dienstboten, Senner und Jäger wird am 24. August gefeiert. An diesem Tag endet der Almsommer.
Gewitter um Bartholomä bringen Hagel und Schnee.
Regen an St. Bartholomä tut den Reben bitter weh.Bauernregeln zu Bartholmäus
Bauernkalender & Themenrundweg Bauernregeln
Wer mehr über die Bauernregeln erfahren möchte, der findet im jährlich neu aufgelegten Salzburger Bauernkalender des Anton Pustet Verlag nicht nur Wetterregeln und Lostage für jeden Tag, sondern auch Wissenswertes aus dem bäuerlichen Leben im Jahreskreis.
In Altenmarkt erzählt der Themen-Rundweg Bauernregeln auf 22 Stationen über Wetterregeln und ihre Weisheiten. Der Weg ist rund 5 km lang und führt zwischen der Reitlehenalm (1.285 m) und der Jausenstation Habersatt (1.125 m) über einen leicht bewaldeten Bergrücken. Festes Schuhwerk und im Winter Schneeschuhe werden empfohlen! Gehzeit: 2 – 2,5 Std.