„Nach dem Training ist vor dem Training“ – diese Devise gilt für Skirennläufer Marcel Hirscher. Nach der erfolgreichsten Saison seiner Karriere verabschiedete sich der Salzburger noch im April mit Freundin Laura für einige Tage zum Radfahren nach Spanien. Anfang Mai ging er dann mit einem eigenen „Team Marcel“ an den Start des „Wings for Life“-Runs in Wien. Auf seinem Blog verriet der mittlerweile 27-jährige, dass er bei den ungewohnten Laufeinheiten einen „Muskelkater kassierte, dass ich mich kaum mehr bewegen konnte“. Irgendwie beruhigend für den Rest der Welt…!
Zeit für die Landesausstellung 2016
Stillsitzen? Für Marcel Hirscher undenkbar. Und dennoch beginnt für den Spitzensportler nun die „stillste Zeit“ des Jahres. Denn neben dem Aufbautraining, das er zuhause absolviert, bleibt Zeit für eher ungewohnte Freizeitbeschäftigungen: So etwa für einen Shoppingausflug, Sightseeing oder einen Museumsbesuch in der Salzburger Altstadt. „Ich muss zugeben, dass ich nicht der große Kunst- und Kulturkenner bin. Um sich in diese Thematik reinzutigern, braucht man viel Zeit und die bleibt mir in meiner momentanen Lebensphase nicht“, sagt Marcel Hirscher. „Doch die Landesausstellung 2016 im Salzburg Museum werde ich mir auf alle Fälle ansehen. Es gibt viele Themen, die man im Heimatkundeunterricht in der Schule gehört hat. Aber das wenigste hat man sich wirklich gemerkt.“
Geschichte schreiben und Spuren hinterlassen
Im März erhielt Marcel Hirscher das „Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ vom damaligen Bundeskanzler Werner Faymann überreicht. „Das war so ein Moment in meinem Leben, in dem mir klar wurde, dass man selbst Teil der Geschichte eines Landes ist“, resümierte Marcel Hirscher. „Diese Auszeichnung hat mich mehr beeindruckt, als ich es erwartet hätte. Und sie gab mir Anlass nachzudenken, woher man kommt und was man hinterlässt.“
Marcel Hirscher ist Umfragen zufolge für 95 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Österreich ein Vorbild. Ein Umstand, der ihn freut, aber auch nachdenklich stimmt. Als er im vergangenen Jahr für die „Show your face“-Challenge nominiert wurde, bezog er zum ersten Mal öffentlich – dafür umso klarer –Stellung zu einem politischen Thema. Und zwar für Mitgefühl und Verständnis gegenüber Flüchtlingen und gegen Angst und Hass.
Die eigenen Wurzeln kennen
„Natürlich kann man sich nicht ständig damit auseinandersetzen, ob man für jemanden ein Vorbild ist und in erster Linie bin ich Spitzensportler“, sagt Marcel Hirscher. „Aber in gewissen Situationen bedeutet dieser Status schon auch, Verantwortung zu übernehmen. Zu wissen, woher man kommt und welche Werte man vertritt, ist mir selber sehr wichtig. Und da gehört natürlich auch die Geschichte des eigenes Landes dazu.“
Die Landesausstellung „Bischof. Kaiser. Jedermann. 200 Jahre Salzburg bei Österreich“ kann noch bis 30. Oktober 2016 im Salzburg Museum besichtigt werden. Marcel Hirscher wird den Museumsbesuch mit einem Abstecher in seine Lieblingsbar – das Carpe Diem – in der Getreidegasse verbinden.
Marcel Hirscher zum Kennenlernen. Der Skistar aus dem SalzburgerLand im Wordrap…
- Das „Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ zu erhalten, war eine große Ehre.
- Heimat bedeutet für mich der Ort, an dem man zuhause ist.
- Typisch Salzburgerisch ist für mich Offenheit für Neues.
- Wenn ich einen Ausflug in die Stadt Salzburg mache, steht immer gutes Essen auf dem Programm
- Ein ganz normaler Sommertag bei mir Zuhause beinhaltet immer Zeit für mich.