Es war schon als Kind so, ich war mehr Fan von Formel 1-Boliden als von den schweren Monstertrucks mit ihren dicken Reifen. Daran hat sich bis heute nichts geändert und so blicke ich skeptisch auf den neuen Biketrend aus Amerika: Fat Bikes. Eigentlich normale Mountainbikes, nur mit – Nomen est Omen – fetten Reifen bestückt. So stehe ich jetzt in meiner Garage, vor dem „dicken Bike“ und frage mich was ich hier mache. Dahinter steht mein flitziges Mountainbike und scheint zu schreien: „Tu´s nicht, bleib mir treu!“
Doch diesmal muss ich einfach fremdgehen. Zuviel habe ich über die neuen Bikes schon gelesen. Jetzt möchte ich es endlich wissen, alles nur Marketing aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, oder bringt mir ein Fatbike doch einige erwähnenswerte Vorteile. Ich entschließe mich, meine Hausrunde um den Gaisberg zu fahren. Dort kenne ich jede Wurzel und jede Kurve und kann so am Besten das Fahrverhalten mit meinem eigenen Bike vergleichen. Mit der dicken Bereifung sollen die Monster-Bikes ideal für Schnee, Matsch und Schlamm sein. Nach den starken Regenfällen in den letzten Tagen, sind die Bedingungen also perfekt für meinen Test.
Die ersten Meter rolle ich noch auf Asphalt dahin und bin überrascht, dass das Bike weit weniger Kräfte raubt als erwartet. Nach einigen Minuten habe ich mich auch an die schwerfälligen Lenkeigenschaften durch die dicke Bereifung gewöhnt. Nach dem ersten Anstieg geht es nun in das Gelände, und hier merke ich die Vorteile des Fatbikes. Die breiten Stollen geben mehr Sicherheit und Stabilität. In den schlammigen Spurrinnen ist das Rad zu Hause, keine Frage. Selbst die fehlende Federgabel vorne spürt man nur in Extremsituationen, der Reifen federt die meisten Unebenheiten gut ab.
Jetzt geht es bergab, auch hier macht das Fatbike eine gute Figur. Gekonnt meistere ich die letzten Meter hinab Richtung Salzburg Stadt. Unten angekommen, bin ich von dem Konzept überzeugt. Nächste Woche geht es in den Bikepark Leogang, mal schauen was das Fatbike noch so kann.