In vier Tagen mit dem Rennrad durch die schönsten Regionen Salzburgs – ein Best-Of-SalzburgerLand sozusagen – mit vielen Naturschauspielen, aber auch steilen Anstiegen durch die Gebirgslandschaft. Danach gibt es einfach nur müden Waden und ein zufriedenes Lächeln im Gesicht.
Still oder prickelnd? Diesen Slogan kann man getrost auf die vier Tages-Etappen umlegen. Einerseits genießen wir die stillen Momente an den Ufern der unzähligen Seen während der vier Tage, dafür wird es umso prickelnder, wenn wir die steilen Rampen der vielen Pässe während der Tour in Angriff nehmen.
Tag 1: Genussradeln durch das Seengebiet
Unter den alten Gemäuern der Festung Hohensalzburg starten wir von der Mozartstadt zunächst Richtung Norden. Der erste Tag ist ideal, um uns Warmzufahren und die Gegend rund um das Salzkammergut zu genießen. Kurz nach Anthering kommen wir gleich mal zu unserem ersten Konditionstest. Der Haunsberg ist zwar mit 835 Metern nicht sehr hoch, doch die kurzen und knackigen Rampen lassen uns die Schweißperlen über die Gesichter rollen. Oben angekommen, gleich neben der berühmten Kaiserbuche, werden wir mit einem atemberaubenden Ausblick über das Salzburger Seenland belohnt – unser nächstes Ziel am Tag 1. Entlang dem Obertrumsersee und Wallersee rollen wir gemütlich durch die hügelige Landschaft. In Ebenau schlagen wir unser Nachtlager auf und gehen früh zu Bett. Immerhin warten noch drei lange Tage am Rad auf uns.
Tag 2: Vom See in die Berge
Der zweite Tag beginnt für uns sehr früh. Von Ebenau fahren wir über Nebenstraßen nach Fuschl und folgen der Bundesstraße dem Wolfgangsee entlang, bis zum Beginn der Postalmstraße. Hier wartet auf uns zugleich der sportliche und auch geographische Höhepunkt des Tages. Die Passhöhe der Postalmstraße liegt auf knapp über 1.300 Meter und ist über welliges Gelände durch Wiesen- und Waldlandschaften zu erreichen. Von oben geht es gleich wieder bergab nach Abtenau und über flache Straßen weiter nach Flachau, der Heimatgemeinde von Skilegende Hermann Maier.
Tag 3: Der Höhepunkt ist erreicht
Am dritten Tag sind die Berggämsen unter den Rennradfahrern im Vorteil. Nach einer kurzen Einrollphase von 20 Kilometern nach Bischofshofen wartet der Dientner Sattel darauf, bezwungen zu werden. Die Passhöhe ist mit 1.370 Metern zugleich der höchste Punkt der Tour und besticht durch ein schönes Panorama auf das schroffe Hochkönigmassiv. Über Dienten geht es wieder bergab in das Salzachtal und anschließend flach bis zum Endpunkt der dritten Etappe, Saalfelden am Steinernen Meer.
Tag 4: Jetzt wird es steil
Am letzten Tag stehen einige steile Rampen am Tagesprogramm. Den Anfang macht der Hirschbichlpass. Kurz und knackig, so würde ich den Pass beschreiben. Bei Stellen mit fast 30 %-Steigung ist bei vielen Radfahrern hier Schieben angesagt. Doch das ist noch nicht alles. Nach der Abfahrt zum Hintersee wartet gleich der nächste Brocken. Der Anstieg zum Hochschwarzeck (bis zu 18 %) und die vielen Kehren rauf nach Bad Dürrnberg sind zugleich das „grande Finale“ der vier Tage. Von hier an radeln wir locker an der Salzach entlang zurück in die Mozartstadt. Wir genießen die letzten Stunden im Zentrum von Salzburg bevor es nach Hause geht, sitzen vor Mozarts Geburtshaus und lassen die müden Füße baumeln. „Still oder prickelnd?“, fragt uns der Kellner. Ich würde sagen beides, so wie in den letzten vier Tagen.
Fotos: © heikomandl.at