Sauerhonig oder Oxymel setzt sich aus Honig, Essig und Kräuter zusammen. Dieses Getränk ist eine wahre Wohltat für den Darm, vertreibt Müdigkeit und füllt den Körper mit Mineralstoffen auf. Isabell Resch aus St. Koloman stellt dieses isotonische Getränk her. Zudem mischt sie Alpenkräuter zu Salben und Tinkturen.
Hoch über dem Salzachtal in St. Koloman lebt Isabell Resch mit ihrer Familie in einem schwedisch anmutenden Holzhaus. Vor ihrer Terrasse breiten sich sattgrüne Wiesen aus, und Berge wie der Hohe Göll und das Rossfeld strahlen mit dem blauen Himmel um die Wette. Ganz in der Nähe geht ein Wanderweg auf den Trattberg und den Seewaldsee vorbei.
Die gebürtige Pinzgauerin, Mutter und studierte Betriebswirtin hat sich der TEH (Traditionell Europäische Heilkunde) verschrieben. „Ich glaube daran, dass wir die Heilkräfte der Alpen für unsere Gesundheit und unsere Schönheit nutzen können. Und dies auf eine sanfte und nachhaltige Art und Weise.“ Die TEH-Praktikerin produziert eine Bio-Pflegelinie, stellt Oxymel her und gibt Kurse. „Damit folge ich meinem Herzen und meiner Leidenschaft. Ich glaube, dass wir natürlich und im Einklang mit der Natur gesund, glücklich und gepflegt leben können.“
Gute Laune sitzt im Darm
Die TEH-Praktikerin rührt Salben mit klingenden Namen wie „Wunderheilerin“, Lippenpflegestifte mit dem Namen „Schmusewaxl“ und „Axlwaxl“-Deos. Ihr Kräuterbitter schmeckt wirklich sehr bitter. Isabell lacht und sagt: „Wir brauchen Bitterstoffe für die Leber, die Galle und unseren Darm. Sobald der bittere Geschmack in unserem Mund ist, wird der Verdauungsapparat angekurbelt. Bitter machen unter anderem Löwenzahnblätter und -wurzel, Wermut, Schafgarbe, Salbei und Meisterwurz. Im Darm sitzt das Immunsystem und zu einem großen Teil wird das Glückshormon Serotonin im Darm produziert. „Unsere gute Laune sitzt im Darm“, sagt Isabell augenzwinkernd.
Oxymel – ein isotonisches Getränk für Sporter
Oxymel – eine Mischung aus Essig, Honig, Blätter, Blüten und Wurzeln, versorgt uns mit Mineralstoffen, kurbelt Darm und Kreislauf an. Der Name setzt sich aus Oxy für Essig und mel für Honig zusammen. „Unsere Ahnen nutzten die wohltuende und wohlschmeckende Kombination von Honig, Essig und Kräutern schon seit Jahrtausenden“, heißt es auf der Seite des LFI (Landwirtschaftliches Fortbildungsinstitut). In einer abgelegenen Region Russlands, wo es besonders viele Hundertjährige gibt, soll Oxymel mit Brunnenwasser verdünnt, das erste Getränk in der Früh sein.
Isabell stellt zwei Sorten Oxymel her. Eines für Sportler und eines als Hustensaft. Sie empfiehlt das isotonische Getränk für Sportler auch allen die sich müde und schlapp fühlen: „Einen Esslöffel Oxymel in 250 ml Wasser geben und trinken. Im Sommer ist es auch ein guter Sirup-Ersatz, wenn wir auf Zucker verzichten möchten. Ich gebe immer eine Zitronenscheibe und ein Melissenblatt dazu. Das erfrischt und schmeckt köstlich.“
Isabells Rezept:
75 % Bio-Honig und 25 % hochwertigen, naturtrüben Bioapfelessig mischen und so lange verrühren, bis sich der Honig „aufgelöst“ hat. Wer es weniger süß mag, nimmt einfach weniger Honig (2 Teile Honig und 1 Teil Apfelessig). Anschließend Löwenzahnwurzel, Meisterwurzwurzel, Brennnesselblätter, Brennnesselsamen, Eisenkraut, Zinnkraut und Rosmarin in ein Schraubglas (zu etwa 2 Drittel) geben, das Ganze mit dem Sauerhoniggemisch auffüllen, Glas verschließen und etwa 3-4 Wochen dunkel und eher kühl ziehen lassen; täglich ein wenig schütteln. Danach abseihen, abfüllen und bei Bedarf täglich bis zu 3 Löfferl in einem Glas Wasser trinken.
Fotos © Christine Fröschl