Der Tauernradweg – eine der schönsten Strecken, um das SalzburgerLand mit dem Fahrrad zu erkunden. Locandy, der multimediale Begleiter hebt dieses Erlebnis noch einmal auf eine ganz neue Stufe und versorgt einen unterwegs mit Informationen, Geschichten und Tipps. Grund genug für mich, meine Sachen zu packen und mich zwischen Krimml und Kaprun in den Sattel zu schwingen.
„Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren.“ Mit diesen Worten John F. Kennedys begrüßt mich mein Smartphone zur ersten Etappe des Tauernradwegs. Es ist ein prächtiger Montagmorgen im Salzburger Almsommer und ich freue mich auf die kommenden beiden Tage, die ich hier im Oberpinzgau verbringe. Also war auch er ein leidenschaftlicher Radfahrer, denke ich mir noch, steige auf mein Bike und trete in die Pedale. Begleitet werde ich dabei von Locandy, der multimedialen Storytelling-App, die mir ab sofort nicht nur den Weg weist, sondern mich auch mit allerlei Infos zur Strecke, der Region und deren Geschichte versorgt. Na dann auf zu den Krimmler Wasserfällen, meiner ersten Station.
Ich höre Stimmen!
Während ich die feinen Wassertropfen auf meiner Haut spüre und mich die pure Kraft und Gewalt der Wasserfälle in Staunen versetzen, erzählt mir die sonore Stimme in meinem Ohr über deren heilende Kräfte. Punktgenau hat mich Locandy hierhergeführt. Verbunden mit meinem kabellosen Kopfhörer, lausche ich gespannt, während ich Schritt für Schritt immer näher zu den Naturgewalten spaziere. Die App funktioniert sowohl auf Apple– als auch auf Android-Geräten und lässt sich kostenlos downloaden. Aktuell kann man die ersten beiden Etappen des Tauernradwegs zwischen Krimml und Kaprun damit erleben. Ohne dabei zu sehr in die digitale Welt abzudriften – meine anfänglichen Bedenken. Hauptdarsteller sind und bleiben auch weiterhin die Natur, die Orte und die Menschen entlang des Wegs.
Nach intensiven Eindrücken an den Wasserfällen wird es für mich Zeit, nun endlich Weg in Richtung Norden gutzumachen. Schließlich gibt es noch so einiges zu entdecken, bis ich am späten Nachmittag am Etappenziel in Mittersill ankomme. Nach einem kurzen Stopp in Wald im Pinzgau geht es der Salzach entlang weiter nach Neukirchen am Großvenediger. Die Navigation über Locandy funktioniert denkbar einfach. Ein Pfeil zeigt in Richtung des nächsten Ziels, dazu wird die Entfernung in Kilometer angegeben. Erreicht man dieses, beginnt die Stimme in meinem Ohr zu erzählen. Unterstützt wird der Erzähler dabei von Bildern und kurzen Videos, Zitaten und Links direkt auf dem Display. Außerdem werden mir in jeder Ortschaft einige Fragen gestellt, die es zu beantworten gilt. Anscheinend kann man auch etwas gewinnen, doch dazu später mehr.
Wenn Sie jetzt bitte kurz nach rechts blicken würden…
Kurz vor Neukirchen lenkt Locandy meinen Blick nach rechts zum Untersulzbach-Wasserfall und dem dahinterliegenden Großvenediger. Ich lege mein Bike in die Wiese und genieße das Panorama, während ich mir Geschichten vom Bergbau, den Menschen hier im Pinzgau und so manch einer Sage erzählen lasse. Ein Schild in der Wiese neben dem Weg zeigt den Punkt, von dem aus man den schönsten Blick hat. Bei einem meiner letzten Besuche bin ich den Wasserfall entlang durch das Untersulzbachtal bis hinauf zum Gletscher gewandert. Auch solche Abstecher vom Weg schlägt mir Locandy vor. Auch wenn ich mich diesmal dagegen entscheide, kann ich einen Besuch des Seitentals nur jedem empfehlen.
Der Blick hinauf auf die hohen 3.000er-Gipfel des Nationalparks Hohe Tauern begleitet mich bis ins Smaragd-Dorf Bramberg. Dort dreht sich alles um das grüne Feuer, das in den vergangenen Jahrhunderten in den Tiefen der Berge gefunden wurde. Die Steine aus dem einzigen Smaragdvorkommen Europas haben die Menschen durch die Jahrhunderte hindurch fasziniert und es, so sagt man zumindest, bis in die britischen Kronjuwelen geschafft. Heute kann man die wertvollen Stücke neben rund 100 weiteren Tauern-Steinen in der Mineraliensammlung des Museums Bramberg bewundern. Was ich gerne mache. Doch auch wenn mir Locandy hier so allerlei zu erzählen hat, schließe ich mich doch lieber einer Führung mit Waltraud Moser-Schmidl, der Kustodin des Museums, an.
Gegen alles ist in den Hohen Tauern ein Kraut gewachsen
Weitere sechs Kilometer nach Osten, dann erreiche ich auch schon Hollersbach, meine vorletzte Station heute. Am 1350 erstmalig urkundlich-erwähnten Klausnerhaus beginnt Locandy, ich nenne die Stimme mittlerweile freundschaftlich Schorsch, zu erzählen. Vom harten bäuerlichen Leben der Menschen in den vergangenen Jahrhunderten. Und den Entbehrungen, denen man hier, fern jeder Stadt, ausgesetzt war. Doch man wusste sich selbst zu helfen, schließlich war in den Bergen gegen alles ein Kraut gewachsen. Davon kann man sich im gleich nebenan liegenden Kräutergarten Hollersbach ein Bild machen. In der wunderschönen Parkanlage bekommt man so viele heimische Pflanzen zu sehen, dass man schnell den Wald vor lauter Kräutern nicht mehr sieht. Fast hätte ich mich im schattigen Heckenlabyrinth verirrt, doch die Zeit drängt.
In Mittersill werde ich heute im Hotel Bräurup übernachten. Doch bevor ich mich in den gemütlichen Gastgarten zum Abendessen begebe, steht noch ein Besuch in den Nationalparkwelten auf dem Programm. Das 2008 zur Stadt erhobene Mittersill ist nicht nur der größte Ort der Region, sondern das Herz des Nationalparks Hohe Tauern. In insgesamt acht Welten – vom 3D-Kino über die Entstehung der Alpen bis hin zur Welt der Gletscher – erfährt man hier Wissenswertes über das größte Schutzgebiet der Alpen, seine Bewohner und deren Lebensräume.
Vom Bogenschießen und den Tauern-Samern
Punkt 9 Uhr sitze ich am zweiten Tag meiner Tauernradweg-Experience wieder im Sattel. Weit ist es nicht, von Mittersill nach Stuhlfelden und so mache ich es mir bereits wenig später vor der Wallfahrskirche Maria am Stein auf einer Bank gemütlich und lausche den Geschichten, die Schorsch mir hier zu erzählen hat. Im 1. Bogendorf Europas finden Bogenschützen ein wahres Eldorado. Drei verschiedenen 3-D Parcours, eine Fita Anlage und eine Indoorhalle stehen für geübte Bogenschützen und auch Anfänger im ältesten Ort des Oberpinzgaus ganzjährig zur Verfügung. Auch in Uttendorf hat Locandy einen guten Tipp für mich: „An heißen Tagen bietet der örtliche Badesee herrliche Abkühlung mit Blick auf die Gipfel der Hohen Tauern“. Das muss man mir nicht zwei Mal sagen und so schwimme ich bald darauf im kühlen Nass.
In Niedernsill interessiert mich besonders der ehemaliger Samerstall mit dem Norikermuseum. Es waren diese Rösser, die dank ihrer kräftigen Statur den Weg über die mühseligen Pässe schafften und so den Handel zwischen dem Alpenraum und dem Süden erst möglich machten. Es ist toll, welches Wissen man sich über Locandy zu all den Themen aneignen kann, aber eben nicht muss. Je nachdem, wie interessiert man an etwas ist, kann man tiefer einsteigen, oder einfach zum nächsten Thema wechseln.
Am Ziel, aber nicht am Ende
Nachdem ich auch Piesendorf hinter mir gelassen habe, taucht auf der rechten Talseite bereits Kaprun vor mir auf. Ein bisschen traurig bin ich ja schon, dass meine zwei Tage am Tauernradweg bereits wieder vorbei sind. Zeit, ein Fazit über meine Zeit mit Schorsch, also Locandy, zu ziehen. Die multimediale Unterstützung hat mich zu keiner Zeit am Erlebnis Tauernradweg gehindert, sondern diese noch verstärkt. Und das ist für mich die Hauptsache. Vieles kann digital konsumiert werden, aber nichts muss. Ich habe mir an allen Stopps die Geschichten angehört, aber mich nur in die Themen hineingelesen, die mich wirklich interessiert haben. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass nicht die logischen Punkte von Locandy als Stopps ausgewählt wurden, sondern eher diese, die man sonst leicht übersehen hätte. In diesem Sinne hoffe ich, dass ich bald an den Tauernradweg zurückkehren und dann auch die restlichen Etappen bis nach Salzburg mit Schorsch im Ohr erleben kann.
Nachsatz: 2 Wochen später
Es ist jetzt schon drei Wochen her, dass ich am Tauernradweg unterwegs war. Und ich habe euch ja erzählt, dass ich in der Locandy-App immer wieder Fragen beantwortet habe. Heute habe ich plötzlich Post aus dem SalzburgerLand bekommen. Ein kleines Paket mit einem Gruß vom Tauernradweg. Was es genau war, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Schließlich sollt auch ihr euch überraschen lassen. Ich sage nur soviel: es hat mir sehr geschmeckt!
Wer von euch hat auch schon Erfahrungen mit Locandy gemacht. Was hat euch dabei besonders gefallen, bzw. was würdet ihr euch für die Zukunft noch wünschen? Wir freuen uns über jede Nachricht.