Das Blau der neuen Untersberggondel strahlt mit dem Himmel um die Wette. Damit steht einem Ausflug auf den sagenumwobenen Untersberg nichts mehr im Weg.
Und sagenumwoben ist er allemal – der Salzburger Hausberg. Die wohl bekannteste Geschichte rankt sich um Kaiser Karl den Großen, der der Legende nach im Untersberg auf seine Auferstehung wartet und alle 100 Jahre aufwacht und nachsieht, ob die Raben immer noch um den Berg fliegen. Solange sie das tun, kann er in aller Ruhe weiter schlafen. Sein Bart wächst indessen rund um seinen Tisch und wenn die dritte Runde vollendet ist, droht das Ende der Welt.
Und ja – die Vögel fliegen noch um den Berggipfel. Dass die schwarzen Vögel, die teilweise sogar aus der Hand fressen, keine Raben sondern Dohlen sind, tut der Geschichte keinen Abbruch.
Wir gondeln nach oben
Am Gipfel des Untersberges zu stehen und sich den frischen Bergwind um die Nase wehen zu lassen, hat an sich schon etwas Mystisches. Der Blick schweift weit über das ganze Land bis nach Berchtesgaden und erst von hier oben wird das beeindruckende Bergmassiv so richtig sichtbar.
Nun ist es natürlich nicht jedermanns Sache, den nicht ungefährlichen und sportlich herausfordernden Anstieg auf den 1.873 m hohen Gipfel auf sich zu nehmen. Zum Glück gibt es die Untersbergseilbahn – und das immerhin schon seit dem Jahr 1961. Klar, dass diese ersten Gondeln irgendwann einmal erneuert werden mussten.
Neue Gondeln für die Untersbergseilbahn
Schon vor zwei Jahren haben die Renovierungsarbeiten begonnen. Stützen, Rollen und die Seilbahntechnik wurden erneuert. Und im Dezember 2018 war es schließlich soweit – die beiden alten Gondeln wurden gegen zwei neue, schicke blaue Gondeln getauscht. Spannend und aufregend war der Tausch für alle Beteiligten – und auch wir waren dabei.
Seitdem sind unzählige Besucher mit den neuen top-modernen Gondel auf den Gipfel des Untersbergs gefahren und alle sind begeistert. 50 Personen im Sommer bzw. 47 im Winter können gleichzeitig befördert werden.
In beachtlichen 8½ Minuten werden die 1.320 Meter Höhenunterschied überwunden.
Noch ein paar Fakten gefällig?
- Die Talstation liegt auf exakt 468,4 m Höhe.
- Die Bergstation liegt auf 1.776,6 m Höhe.
- Die Bahn hat eine Länge von 2.497,2 m.
- Die größte Neigung beträgt 77,8 %.
- Die beiden Fachwerkstützen, über die die Seilführung der Bahn geht, sind 9 bzw. 8 m hoch.
- Die größte Förderleistung beträgt 310 Personen pro Stunde.
Ein Sonnenplatz im Schnee
Der Untersberg ist sommers wie winters eine Auffahrt wert. Im Winter nicht nur zum Skifahren – auch Sonnenhungrige zieht es nach oben. Nur wenige Meter von der Gipfelstation liegt die Hochalm. Perfekt zum Sonnen und zum Spielen im Schnee. Die Liegestühle auf der Sonnenterrasse sind heiß begehrt. Und auch wenn die Stadt Salzburg unter einer Nebeldecke versinkt, hier oben kann man mit etwas Glück dennoch einen strahlenden Sonnentag genießen.
Übrigens: eine der beiden Gondeln wird immer ein wenig mehr Stolz empfinden als ihr Zwilling. Warum das so ist, das erzählt uns Hans-Jörg Kammerlander, Betriebsleiter der Untersbergbahn in Grödig.
Fotos © Wildbild