Bis in den Winter 2022/2023 erreichten wir das Gebiet rund um die Roslehenalm und das Berglandhaus auf der Skischaukel Großarltal-Dorfgastein über eine Skiroute – und mit einem langen Schupfweg (also einen Skiweg, bei dem Arm- und Beinkraft notwendig war). Ab sofort ist das anders: Die Kieserlbahn, die neue Gondelbahn in Großarl, verwandelt die Großarler Skigeschichte in eine neue Dimension des Skifahrens.
Zurück zu den Skiwurzeln
In den 1930er Jahren verbrachten die ersten Wintergäste ihren „Skiurlaub“ im damaligen Bergland-Skiheim – das war ein Skiurlaub ohne Sitzheizung, ohne Kuppel und ohne Lift. Dafür schon mit einem staatlich geprüften Skilehrer. Und das Bergland-Skiheim war eines der ersten Häuser im SalzburgerLand, das Zimmer für Skiurlauber anbot. Obwohl Zimmer für diese Art von Unterkunft auch an großes Wort ist…Pferd und Schlitten transportierten die Güter zum Berglandhaus. Hab ich schon erwähnt, dass es keine Pistenraupen gab? „Tampern“ ersetzte die hochmodernen Geräte. Wie das geht? Ihr stellt die Ski quer zum Hang und macht ganz kleine Schritte bergwärts. Wenn dies mehrere Personen machen, habt ihr oben angekommen eine großartige Piste zum Runterfahren. Das Aufwärmtraining ist dabei inklusive. Alternativ ging es durch den tiefen Schnee.
Immerhin hatte das Berglandhaus eine zentrale Heizung – eine Wohltat für die kalten Skifahrerfüße.
Als Sepp Forcher 1955 bis 1958 das Berglandhaus übernahm, blühte es auf wie eine Amaryllis zu Weihnachten. Manchmal übernachteten bis zu 100 Personen in Massenlagern – nur damit sie in den Genuss des Skifahrens kommen konnten.
Ein Schlepplift in den 1970er Jahren war die Revolution schlechthin. Mit dem Zusammenschluss der beiden Skigebiete zur Skischaukel Großarltal-Dorfgastein über den Kreuzkogel und das Fulseck verlor das ehemalige Skigebiet rund um das Berglandhaus zunehmend an Bedeutung.
Jahrelang erfreuten sich Tiefschneeenthusiasten und Skitourengeher an der Skiroute 11. Einige Jahre zauberten die Großarler Bergbahnen mit der „Tour Retour“ ein präpariertes Skifahrerlebnis in dieses Gebiet. Ab 2023 sieht die Welt rund um die Roslehenalm anders aus. Ganz anders.
Die Kieserlbahn
Die neue 10er-Gondelbahn in Großarl führt von der Talstation der früheren Hochbrandbahn auf das Kieserl auf 1.954 m. In rund 15 Minuten gondelt ihr quasi in den Himmel. Denn das himmlisch-flauschige Gipfelrestaurant ist die WOLKE7, die Speisekarte ist der neue Star am Skihimmel und der Rundumblick ist ein kribbelndes Sterne-Erlebnis für deine Augen. Übrigens: Die alte Kabinenbahn Hochbrand ist kein Sondermüll – sie ist das neue Skierlebnis in Forstau.
Auch die Talstation der Kieserlbahn spielt sämtliche Ski-Stücke:
- Servicezentrum mit Kassen
- Sportshop
- Skidepot
- Bergbahnen-Verwaltung
- Tiefgarage
- Mitarbeiterwohnungen
- Bistro
Apropos Bistro: Im „Inferno“ geht’s heiß her. So viel darf ich hier schon verraten. Für die beiden Lokale haben die Betreiber wahrlich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt.
Neue Gondelbahn bringt auch neue Pisten in Großarl
Ja. Mit der Kieserlbahn gelangt ihr auf das Gipfelplateau – und mit der Piste 11 entlang des Ur-Skigebietes talwärts. Ebenso führt eine direkte Skiverbindung nach Dorfgastein. Somit genießt ihr auf der Skischaukel Großarltal-Dorfgastein insgesamt 70 Pistenkilometer und 17 Liftanlagen. Worauf wartet ihr noch? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die neue Kieserlbahn im Großarltal auszuprobieren.