Das Osterfest ist ein Fest der Bräuche und Traditionen im Kreise der Familie: Vom Palmbuschenbinden und -weihen, über das Ostereier färben, verstecken und suchen, bis hin zur Ernennung des Palmesels und der köstlichen Osterkulinarik. Passend zur Osterwoche haben wir ein Rezept für eine Kräutersuppe, die traditionell am Gründonnerstag aufgetischt wird.
Im Christentum bedeutet Ostern die jährliche Gedächtnisfeier der Auferstehung Jesu Christi. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche und ist zugleich die heiligste Zeit in der katholischen Kirche im Laufe des Jahres. Am Gründonnerstag beging Jesu Christi mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl und dieser ist für Christen genauso wie der Karfreitag ein strenger Fastentag, bevor am Ostersonntag die Auferstehung Jesu beim Osterfest gefeiert wird.
Die Neunkräutersuppe am Gründonnerstag
Die Neunkräutersuppe ist eines der ältesten Gerichte, die die Menschen zubereiteten, um den Winter zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen. Später wurde daraus die Gründonnerstagssuppe. Ihre symbolische Heilkraft liegt in der Hoffnungsfarbe Grün, die Zahl Neun – drei mal drei – verweist auf eine besonders heilige Zahl. Je nach lokalen Gegebenheiten setzt sie sich zusammen aus: Scharbockskraut, Brennnessel, Giersch, Vogelmiere, Gundelrebe, Sauerampfer, Spitzwegerich, Löwenzahnblättern, Taubnessel (Gänseblümchen, Wiesenschaumkraut) – eine besonders vitalisierende Wirkung wird ihr ebenfalls zugesagt.
Rezept Neunkräutersuppe „Ach Du Grüne Neune“ aus der Hexenküche von Monika Rosenstatter
Zutaten:
- 1 EL Bio-Heumilch-Butterschmalz
- 1,5 L Wasser
- 1 EL Bockshornkleesamen
- 2 Zwiebeln
- 3 Kartoffeln
- Kräutersalz
- ½ TL Kümmel
- 150 ml Schlagobers
- Neunkräutermischung (pro Kraut 1 Handvoll)
Zuerst pflücke an einem schönen Frühlingstag zur Osterzeit – am besten eben am Gründonnerstag – 9 verschiedene Kräuter. Bärlauch, Echte Nelkenwurz, Löwenzahn, Gänseblümchen, Vogelmiere, Brennnessel, Spitzwegerich , Gundelrebe, Giersch. Dies sind nur einige der Kräuter, die zur Auswahl stehen. Natürlich ist die Flora von Region zu Region verschieden. Jedoch wachsen diese Kräuter bereits vor der Haustüre im „essbaren Rasen“, welcher biologisch gepflegt und so nicht zur lästigen Arbeit wird, sondern zur gesunden Nahrung.
Zubereitung:
1,5 L Wasser mit dem Bockshornkleesamen zum Kochen bringen. 5 Minuten köcheln lassen, vom Herd nehmen und weitere 5 Minuten ziehen lassen. Abseihen. Dieser würzige Sud wird verwendet, um die Frühlingskräutersuppe aufzugießen. Nun wird in einem Topf die Zwiebel im Butterschmalz angedünstet. Die Zwiebel wird im Topf solange sie noch kalt ist gesalzen. Dies sorgt für das typisch würzige Aroma. Kümmel zugeben. Mit dem Bockshornkleesud aufgießen, die geschälten und klein geschnittenen Kartoffelwürferl zugeben und weich kochen. Nach ca. 10 Minuten werden die fein gehackten Frühlingskräuter beigefügt. Diese werden jetzt nur mehr für 3 bis 5 Minuten in der Suppe leicht geköchelt. Nun wird die Suppe püriert und das Schlagobers untergerührt. Kurz durchziehen lassen und mit frischen bunten Frühlingsblüten anrichten und frisch servieren.
„Ach Du Grüne Neune!“ sagt da die Kräuterhex. Eine wahrlich entschlackende, schmackhafte und wertvolle Suppe aus der Hexenküche. Möge diese Kraftsuppe den Winter austreiben!
Tipp: Aus Bärlauch lassen sich auch viele weitere Köstlichkeiten zubereiten, wie etwa diese leckeren Bärlauchstangerl, oder Bärlauchsuppe, Bärlauchknödel und, und, und. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Guten Appetit!
Monika Rosenstatter gilt als eine der Kräuter-Pionierinnen im SalzburgerLand. Wer schon einmal eine Kräuterwanderung mit ihr gemacht hat, oder überhaupt nur auf einem Quadratmeter Wiese mit ihr gestanden hat und ihr unendliches Wissen in so lebendiger Weise vermittelt bekam, wird nie wieder übers Gras gehen können ohne sofort die Naturschätze zu pflücken und für sein Körper- und Seelenwohl zu Hause zu verarbeiten. Sie machte auch mit einer wundervollen Bucherscheinung „Von der Gartenprinzessin zur Waldfrau“ ihrem Namen alle Ehre. Unser Tipp: Unbedingt reinschmökern und raus in die Natur! Weitere Informationen: www.monikarose.at
Via Culinaria Genussweg für Kräuterliebhaber
Wer tiefer in die Geheimnisse der Kräutervielfalt im SalzburgerLand eintauchen möchte, ist am Via Culinaria Genussweg für Kräuterliebhaber bestens aufgehoben.
Fotos und Rezept mit besten Dank an Monika Rosenstatter