Niklas Sandhoff ist österreichischer Meister im Riversurfen. Mit zarten 13 Jahren stand der Salzburger zum ersten Mal auf der Almwelle am Brett. Seitdem geht seine Karriere als Surfer steil bergauf. Wir haben den jungen Sportler zum Interview getroffen.
„Ein Leben ohne Surfen kann ich mir nicht mehr vorstellen“, sagt Niklas Sandhoff mit einem breiten Grinsen bei unserem Interview. Ich nicke enthusiastisch, denn ich kann das gut verstehen. Auch ich möchte auf die Momente mit dem Brett unter den Füßen nicht mehr verzichten. Doch während ich nur hobbymäßig zwei bis dreimal im Jahr mein Surfboard packe und in Portugal oder Spanien ein paar Wellen reite, ist das Surfen für Niki Mittelpunkt seines Lebens. Der Salzburger surft so gut wie jeden Tag die verschiedensten Flusswellen in- und außerhalb Österreichs. Meistens findet man ihn jedoch an seinem „Homespot“, der Almwelle in Gneis. „Die Almwelle liegt nur zwei Kilometer von mir daheim entfernt. Es ist einfach wunderschön im Sommer nach dem Arbeiten mit dem Rad dort hinzufahren, zu surfen und mit den Leuten abzuhängen“, schwärmt er.
Vom Fußball zum Riversurfen
Zum Surfen ist Niki ursprünglich eher durch Zufall gekommen. Als der Sohn eines guten Freundes seines Vaters nach der Arbeit mit einem selbst gebauten Surfboard aus Holz zur Almwelle will, kommt Niki mit. „Bevor ich zu surfen begann, war ich die meiste Zeit am Fußballspielen. Als ich dann jedoch zum ersten Mal auf dem Brett stand, wusste ich: Das ist es“, sagt der junge Salzburger. Ciao Fußball, hallo Riversurfen. Das war 2018. Seitdem ist viel passiert. Es vergeht kaum ein Tag, an dem Niki nicht surft. Früher vor der Schule, jetzt nach der Arbeit. Erfolge kommen schließlich nicht einfach so. 2023, also nur fünf Jahre nachdem Niki erstmalig Fuß auf ein Surfbrett gesetzt hat, kam der bisher wichtigste Titel: österreichischer Meister im Riversurfen. „Seitdem ist mein persönlicher Ansporn nochmal gewachsen. Außerdem wurden dadurch mehr Menschen auf mich aufmerksam, mein Name gewinnt an Bedeutung und viele Unternehmen zeigen Interesse. Das ist einfach mega cool“, sagt der Sportler über seinen Erfolg.
On Tour in Europa, zuhause in Salzburg
Weiteres Highlight für Niki: die Aufnahme in die Rapid Surf League 2022. Bei dem Contest-Format treten die besten Surfer*innen auf einer Tour gegeneinander an und stellen ihr Können auf stehenden Wellen innerhalb einer gewissen Zeitspanne unter Beweis. Zwischen drei und sieben Contests solcher Art surft Niki jährlich und fährt dafür schon mal bis nach Osnabrück im hohen Norden Deutschlands. Nach Salzburg kommt er aber immer am liebsten zurück. Über die Community bei der Almwelle sagt er: „Die Leute dort sind wie eine zweite Familie für mich. Alle sind gut drauf, die Stimmung ist fantastisch und jede*r ist unglaublich unterstützend. Diese Menschen haben mir alles beigebracht und mittlerweile gebe ich mein Wissen dort auch an andere weiter.“
Zwischen hartem Training und „einfach machen“
Niklas Sandhoff hat noch viel vor. Er trainiert neben seinem Job als Zimmermann weiterhin hart und das auch im Winter. „In den kälteren Monaten surft es sich sowieso am besten. Da ist das Wasser besser und es sind weniger Leute an der Welle“, sagt er. Mir sind die 15 Grad, die der Atlantik im Frühling hat, oftmals schon zu kalt. Mitunter deswegen bin ich auch keine Profi-Surferin. Man braucht auf jeden Fall Biss, um das zu erreichen, was Niki erreicht hat. Allen, die ins Riversurfen einsteigen wollen, rät der junge Salzburger folgendes: „Am besten man kommt einfach mal zu einer Welle. Die Leute dort sind super hilfsbereit und teilen ihre Tipps gerne. Andere Brettsportarten auszuüben, hilft auf jeden Fall auch, wenn man zum Riversurfen anfangen will – Skateboarden und Snowboarden zum Beispiel. Einfach ausprobieren, würde ich sagen.“ Na also, worauf warten wir?