Nordische Frühlingsgefühle? Gerne, und zwar am liebsten im Schnee, denn für alle Langlauf-Fans geht es in Sportgastein mit perfekten Schneebedingungen bis Ende April in die Verlängerung!
Für die einen ist es pure Fitness, für die anderen entspanntes Wandern auf Skiern und für andere ein müheloses Dahingleiten mit perfektem Naturerlebnis. Egal, ob Skating oder klassischer Stil – Langlaufen wird längst wieder zum absoluten Trendsport. Die ersten Frühblüher recken ihre Köpfe aus der Wiese und dort, wo ich vor kurzem noch in meine Lieblings-Loipe eingestiegen bin, grüßt mich nun der Maulwurf aus seinem frisch aufgeworfenen Hügel. Ich habe aber noch lange nicht genug vom nordischen Sport, darum winke ich dem Maulwurf zum Abschied und mache mich auf den Weg nach Sportgastein. Dort auf 1.600 m Seehöhe ist der Winter noch lange nicht auf Rückzug und die Höhenloipen versprechen bestens gepflegten Langlaufgenuss bis ins Frühjahr hinein.
Der frühe Vogel findet die besten Loipen
Wie beim Sonnenskilauf gilt auch beim Frühlings-Langlauf – der Earlybird erwischt die besten Bedingungen. Also nichts wie ins Auto und hinein ins Gasteinertal. Schon die Auffahrt nach Sportgastein ist beeindruckend, denn das Sonnenplateau wird über eine kurvige Mautstraße und durch unbeleuchtete Tunnel erreicht. Doch kaum taucht man aus der Finsternis des letzten Tunnels auf, öffnet sich das enge Tal in voller Weite und mit einem überraschten „Oh wie schön“ ist man angekommen in „little Alaska“. Diesen Beinamen trägt Sportgastein bei mir, da die markanten schneeweißen Gipfel und der naturbelassene Talboden hier im Nationalpark Hohe Tauern an pure Wildnis und echtes Abenteuer erinnern. Die Skifahrer zieht es hinauf in das höchstgelegene Skigebiet der Skiwelt Amade. Doch wir schnappen unsere Skatingskier und steigen direkt hinter dem Parkplatz bereits ins Loipennetz ein. Noch ist die Spur hart und schnell. Bei jedem Antauchen machen wir ordentlich Meter. Viele Langläufer sind hier ganz gemütlich mit Rucksack und im Schlendertempo in der klassischen Spur unterwegs. Offensichtlich genießen sie die Natur und die unglaubliche Stille hier auf dem Hochplateau in vollen Zügen.
Trainingsrevier der Profis
Schnell ziehen hochsportliche Langläufer im Trainingsmodus an uns vorbei, während wir am Loipenrand pausieren. Selbst der nordische Kombinierer Bernhard Gruber nutzt Sportgastein als sein Trainingsrevier. Die Höhenlage auf 1.600 m Seehöhe führt dem Körper mehr Sauerstoff zu und steigert den Trainingserfolg. Am parallel verlaufenden Winterwanderweg sind zahllose Spaziergänger unterwegs – selbst die vielen Hunde, die vergnügt an der Leine ihren Fraulis und Herrlis vorauswedeln, scheinen die Alpenarena von Sportgastein zu genießen. Wir beenden die 7 Kilometer lange Runde ins Ende des Nassfeldtals und nach einer kurzen Einkehr im Valeriehaus, testen wir im mittlerweile feinen Firnschnee auch noch die 2,8 Kilometer lange Loipe entlang eines kleinen Bachlaufs. Ein echter Wintertraum! Und das, während man unten im Tal kurzärmlig im Gastgarten sitzt.
Am frühen Nachmittag haben wir unser Langlauf-Equipment im Auto verstaut und auf der Terrasse der Goldbergstube machen wir es uns in Liegestühlen bequem, um auch die letzten Sonnenstrahlen noch würdig in Empfang zu nehmen. Mit einem kühlen Drink in der Hand, einigen Langlaufkilometern in den Beinen und einem glücklichen Grinsen im Gesicht sind wir uns sicher: Little Alaska aka Sportgastein – wir sind schon bald wieder in der Spur deiner wunderbaren Loipen!
Hier findet man tagesaktuelle Infos zum Loipennetz in Sportgastein.