Das Osterfest wird im SalzburgerLand traditionell mit vielen Bräuchen gefeiert. Den Beginn macht meist das Binden des festlichen Palmbuschen, der traditionell aus sieben verschiedenen heimischen Pflanzen besteht. Am Palmsonntag werden die Palmbuschen beim Umzug durch den Ort von den Kindern getragen und vom Pfarrer in der Kirche geweiht. Zuhause geht man anschließend dreimal mit den Palmbuschen um das Haus und steckt sie dann ins Gemüsebeet, wo sie für eine gute Ernte sorgen sollen. In der Karwoche widmet man sich einer weiteren Tradition – dem Färben der Ostereier.
Tradition des Ostereierfärbens
Mit dem Ostersonntag endet die Fastenzeit, die von Aschermittwoch bis zum Ostersonntag dauert. Der ursprüngliche kirchliche Gedanke der Fastenzeit wird auch heute noch von vielen Salzburgerinnen und Salzburgern in verschiedenen Formen praktiziert: Man verzichtet auf Lebensmittel wie Schokolade und Naschereien oder Genussmittel wie Alkohol. In früheren Zeiten verzichtete man unter anderem auf tierische Produkte – wie Hühnereier. Da die Hennen aber auch in der Fastenzeit fleißig Eier legten, wurden diese gesammelt und gekocht, um sie haltbar zu machen. Man färbte sie mit natürlichen Farben aus Lebensmitteln wie Zwiebeln ein und ließ sie an Ostern in der Kirche weihen. Auch heute noch wird diese einfache und umweltfreundliche Technik Ostereier zu färben in vielen Familie verwendet. Obst- und Gemüsesorten mit intensiven Farbstoffen eignen sich dafür hervorragend – wie die Roten Rüben (salzburgerisch: Rhona), getrocknete Heidelbeeren, frischer grüner Blattspinat oder die Schalen der roten Zwiebel.
Unsere Redakteurin und Bloggerin Anke Eder zeigt Ihnen wie Sie Ihre Ostereier natürlich einfärben können:
Anleitung Ostereierfärben
1. Produktion der Farbe: Ich verwende für rote und blaue Ostereier die Farbstoffe aus frischen roten Rüben und getrockneten Heidelbeeren. In einem Topf koche ich rund 1 Liter Wasser auf, gebe die Zutaten (jede Zutat in einen eigenen Topf) hinein und lasse das Ganze auf mittlerer Stufe rund eine Stunde abgedeckt köcheln. Danach lasse ich die Farbe abkühlen.
2. Kochen der Eier: Während die Farbe zieht und abkühlt, koche ich die Eier rund 10 Minuten bei 90 Grad hart. Die Dauer variiert je nach Größe der Eier und der gewünschten Konsistenz des Eies! Die gekochten Eier schrecke ich mit kaltem Wasser ab und reinige sie mit Essig, damit die Farbe gut auf den Eiern hält.
3. Einfärben: Das Farbwasser seihe ich ab, gebe einen Schuss Essig hinzu und fülle die fertige Farbe in große Kompottgläser oder Schüsseln ab. Die gekochten Eier werden jetzt in die Farbe eingelegt. Je länger sie im Farbbad liegen umso intensiver wird die Farbe. Zum Trocknen lege ich die Eier in die Eierkartons oder auf Küchenpapier. Tipp: Zum Schluss poliere ich die gefärbten Eier mit Öl, so glänzen sie wunderschön!
Ein Osterbrauch der Groß und Klein Freude macht: Eier pecken
Was machen wir Salzburger mit unseren bunt gefärbten Eiern? Wir veranstalten am Ostersonntag in der Familie das so genannte „Eier pecken“. So funktioniert´s: Jeder nimmt ein gekochtes und gefärbtes Osterei in die Hand, die beiden Spitzen der Eier werden gegen einander „gepeckt“. Das Ei, welches das Duell unbeschadet übersteht, hat gewonnen! Das Spiel geht so lange reihum, bis ein Gewinner feststeht.
Fotos © Anke Eder