6.00 Uhr morgens in Kaprun. Die Wintergäste liegen in ihren Betten oder kommen gerade aus der Disko nach Hause. Die Sterne leuchten noch vom klaren Himmel und die Winterlandschaft wacht langsam auf. Während in Kaprun und Zell am See der Tag langsam beginnt, herrscht am darüber liegenden Gletscher bereits reges Treiben. Bis zu fünf Mitarbeiter haben am Gletscher auf über 2500 Meter übernchtet und kontrollieren vor Sonnenaufgang die vorherrschende Wettersituation. Wie stark weht der Wind, wie kalt wird es am heutigen Tag? Die Antworten zu den Fragen sind wichtig und entscheidend für einen erfolgreichen Skitag am Gletscher.
7.30 Uhr. Im Tal unten sind bereits die ersten Frühaufsteher unterwegs und kaufen ihre Morgenbrötchen für das Frühstück. Die vielen Mitarbeiter der Bergbahnen haben ihr Frühstück schon längst verzerrt. Für sie beginnt der Arbeitsalltag am Gletscher. Die wichtigste Arbeit in der Früh ist erst einmal die Kontrolle der technischen Geräte und Beförderungsmittel. Es müssen aber auch die Lebensmittel für die Mitarbeiter und Restaurants hoch zum Gletscher gebracht werden. Bis zu 70 Tonnen Lebensmittel befördern die Gondeln jede Woche rauf zum Alpincenter – und den entsprechenden Müll wieder runter in das Tal zur Entsorgung.
9.00 Uhr. Die ersten Skifahrer treffen am Gletscher ein. Jetzt muss alles funktionieren. Ein technischer Defekt wäre fatal. Eine eigene Werkstatt im Alpincenter sorgt dafür, dass so etwas nicht vorkommt. Hier werden die Pistenraupen gewartet und sonstige technische Arbeiten durchgeführt.
12.00 Uhr. Bis zu 10.000 Gäste befinden sich jetzt an guten Tagen am Kitzsteinhorn. Die meisten davon bekommen zur Mittagszeit vom vielen Skifahren Hunger und begeben sich in eines der Restaurants am Gletscher. Hier herrscht schon seit Stunden Hochbetrieb. Die Speisen müssen vorbereitet und die Gäste bedient werden. Bis zu 85 Mitarbeiter sind alleine im Restaurant am Alpincenter dafür zuständig.
16.00 Uhr. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Zumindest für die Skifahrer & Boarder. Sie fahren Richtung Tal um sich für den Abend vorzubereiten. Schön Essen gehen, Apres-Ski oder Disco? Am Gletscher wird bereits alles für den nächsten Tag vorbereitet und besprochen. Der Snowpark muss wieder geshaped und die Halfpipe auf Vordermann gebracht werden. Für die Pistenraupen-Fahrer am Kitzsteinhorn beginnt jetzt auch die heiße Phase, bei Minusgraden am Gletscher. Sie müssen die Piste für den nächsten Tag vorbereiten. Das geht einmal schneller und dann dauert diese Prozedur auch wieder länger, wenn zum Beispiel starker Schneefall herrscht. So wird auch für sie dann die Nacht zum Tag.
Fotos © Kitzsteinhorn – Gletscherbahnen Kaprun AG