Neben dem vielseitigen Gaisberg und dem urbanen Kapuzinerberg gehört auch der Untersberg zu den Hausbergern der Salzburger. Mit seinen 1853 m ist er aber schon ein ganz anderes Kaliber als seine vergleichsweise „kleinen“ Kollegen und damit ein wahres Eldoardo für alle Bergsportbegeisterten.
Zahlreiche Gipfel
Seine majestätische Nordflanke erhebt sich direkt aus dem Salzburger Becken, unmittelbar neben Dürnberg, Göllstock und dem imposanten Lattengebirge. Als Grenze zwischen Salzburg und Berchtesgaden ist er ein beliebtes Ziel für Überschreitungen. Neben dem Hauptgipfel auf österreichischer Seite, dem Salzburger Hochthron, gibt es auch noch den Hirschangerkopf, den Ochsenkopf, den Mitterberg sowie zahlreiche Vorgipfel des Untersberges zu erklimmen.
Untersberger Marmorsegen
Während an der Salzburg zugewandten Nordseite in Grödig noch heute Marmor wie abgebaut wird, geht dieser Steinbruch bereits auf die Zeit der Römer zurück. In den Museen rund um den Untersberg, wie etwa im Halleiner Keltenmuseum oder im Untersbergmuseum in Grödig, gibt es sagenhafte Funde aus längst vergangenen Tagen zu entdecken. Viele Prachtbauten, darunter der Salzburger Dom, die Figuren des Mirabellgartens und zahlreiche Hausfassaden in der Salzburger Altstadt sind mit dem kostbaren Untersberger Marmor veredelt.
Die Sage vom Kaiser Karl im Untersberg
Zahlreiche Mythen ragen sich um diesen Berg. Die wohl berühmteste ist jene vom Kaiser Karl dem Großen: Dieser soll tief im Berg verborgen schlafen und nur alle hundert Jahre erwachen. Dann sieht er nach, ob noch Raben um den Untersberggipfel fliegen und legt sich sodann wieder nieder. Versorgt wird er von seinen treuen Dienern, den zwergengleichen Untersberger Mandln. Sollten die Raben eines Tages verschwunden sein, so ist der Kaiser von seinem Schlafe für immer befreit und die große Schlacht am Walserfeld werde beginnen. Soweit die Sage, die in den typischen Mythen und Geschichten der Region beheimatet ist.So viele Möglichkeiten
- Viele Wege führen auf den Untersberg. Am bequemsten ist da bestimmt die Fahrt mit der Untersbergbahn: Diese Luftseilbahn wurde im Jahre 1961 erstmals in Betrieb genommen und bringt ihre Passagiere von der Talstation in St. Leohnhard in zehn Minuten zur Bergstation auf 1776 m. Der Panoramablick auf die umliegenden Alpen ist atemberaubend und auch die Stadt Salzburg erscheint zum Greifen nah. Alle 30 Minuten startet die Bahn, die Öffnungszeiten variieren je nach Saison.
- Im Winter erfreuen sich passionierte Skifahrer und coole Snowboarder an der halbalpinen Skiabfahrt, die allerdings einiges an Können und Erfahrung voraussetzt. Die präparierte Piste führt durch verschneite Wälder nach Fürstenbrunn, wo ein Pendelbus die Skifahrer zurück zur Talstation bringt. Auch Skitourengeher und Schneeschuhwanderer genießen die naturnahe Idylle beim Aufstieg auf der Skiabfahrt.
- Geübte Bergsteiger wagen sich zu Fuß auf den Salzburger Hochthron. Die Wanderung startet am Parkplatz in Glanegg. Über den gut beschilderten Steig geht es steil hinauf. Der Dopplersteig direkt unterhalb des Taxhamer Kreuzes (1560 m) bietet puren Nervenkitzel mit Ausblick auf die Mozartstadt. Über leichtere Stufen geht es hinauf zum aussichtsreichen Zeppezauerhaus. Die anspruchsvolle Tour mit zum Teil ausgesetzten Stellen ist nur für erfahrene Wanderer mit entsprechender Ausrüstung geeignet und dauert insgesamt sieben Stunden.
- Von Glanegg aus erreicht man den Salzburger Hochthron auch über den Reitsteig. Dieser beinahe zur Gänze im Wald verlaufende Weg ist ebenso gut ausgeschildert und dabei kaum ausgesetzt. Er endet, gleich dem Dopplersteig, beim Taxhamer Kreuz (1560 m). Das Zeppezauerhaus ist bereits in Blickrichtung und wartet mit köstlichen Hüttenschmankerln auf hungrige Bergsteiger.
- Von Salzburger Hochthron aus bietet sich auch die einstündige Wanderung zu den Schellenberger Eishöhlen an. Ein spannendes Erlebnis für Groß und Klein mit speziell geführten Höhlentouren.
- Das Kalkgestein ist vor allem bei Kletterern sehr beliebt. Für erfahrene Kletterer gibt es eine Vielzahl von Kletterrouten mit vielversprechenden Namen wie „Rodeo“ (VII+) oder „Weder Blau noch Sand“ (VI+).
- Auch ein Sport-Klettersteig kann erklommen werden: Der Berchtesgadener Hochthron Klettersteig ist bei Klettersteigfreunden als besonders aussichtsreicher Steig mit witziger Beschilderung bekannt. Eine komplette Klettersteigausrüstung sowie Ausdauer und Erfahrung sind hier unbedingt von Nöten. Die Tour im benachbarten Berchtesgaden im Örtchen Ettenberg, wo erst ein Wanderweg ca. 2,5 Stunden zum Steig und danach der Klettersteig der Kategorie C/D ca. 2,5 Stunden zum Gipfel des Berchtesgadener Hochthrons führt. Ambitionierte Wanderer folgen nun der Beschilderung zum Salzburger Hochthron und haben somit eine knackige Tagestour absolviert.
- Beim Aufstieg von der Bayrischen Seite sollte eine Rast in der Toni Lenz Hütte auf keinen Fall fehlen. Sie liegt nur 20 Minuten von der Schellenberger Eishöhle entfernt. Wer möchte, wandert danach vom Berchtesgadener Hochthron noch weiter zum Salzburger Hochthron.
- Das 360 Grad Panorama gibt es auch von oben zu genießen: Für Paragleiter und Drachenflieger ein purer Adrenalinkick. Alle Informationen finden gibt`s hier.