Mit bunt geschmückten Palmbuschen wird am Palmsonntag der Beginn der Osterwoche gefeiert. Gekauft oder selber gemacht – traditionell werden sieben verschiedene Zweige zu einem immergrünen Buschen gebunden.
Eine Woche vor Ostern gedenken Christen an diesem Tag an den Einzug Jesus in Jerusalem. Die jubelnden Menschen haben vor gut 2.000 Jahren Palmzweige auf den Weg gelegt, um Jesus zu huldigen. Daraus hat sich im 6. Jahrhundert der Brauch des Palmsonntags entwickelt. Statt Palmzweigen werden in unseren Breiten traditionelle Palmbuschen gebunden.
Im SalzburgerLand werden die Buschen aus zumindest sieben immergrünen Zweigen gebunden: Wacholder, Eibe, Stechpalme, Thuje, Palmkätzchen und Buchsbaum. Dazu kommt noch ein Haselnuss-Stecken zum Tragen. Jede einzelne Pflanze hat eine althergebrachte Bedeutung: So soll der Haselstecken vor Blitz schützen, Wacholder vor der Pest, die Eibe wirkt gegen Hexen, die Stechpalme gegen Dämonen. Die Thuje dient der allgemeinen Abwehr. Palmkätzchen und Buchsbaum sind Segenszweige. Mit farbigen Bändern oder bunten Hobelscharten, Palmbrezen, Äpfeln oder bemalten Eiern verziert, wird der Palmbuschen am Palmsonntag zur Kirche getragen und dort geweiht.
Zu Hause werden die Buschen vor die Tür oder in den Herrgottswinkel gestellt, um Krankheit und Blitz abzuhalten. Auf Feldern ausgesteckt sollen die geweihten Buschen für eine gute Ernte sorgen. Am Land ist es üblicherweise die Aufgabe der Kinder, für die eigene Familie, Großeltern und übrige Verwandtschaft sowie kinderlose Nachbarn die Palmbuschen zu binden. Dafür werden in den Gärten eigens die richtigen Sträucher gepflanzt. Heute können die Buschen auch auf Märkten oder in Gärtnereien gekauft werden.
Palmbuschen binden
Überlicherweise bieten an den Tagen vor Ostern Vereine und Museen an, die Palmbuschen selber zu binden. Unter professioneller Anleitung kann man etwa beim Heimatwerk in der Stadt Salzburg oder beim Museum im Einlegerhaus in Obertrum die immergrünen Zweige zu Buschen binden.
Die meisten der grünen „Zutaten“ findet man im Garten oder im Wald und damit kann man auch ohne Anleitung den traditionellen Osterschmuck ins Haus holen. Vielleicht wird es nicht ganz so professionell, aber dafür von A bis Z, oder besser gesagt von Buchsbaum bis Wacholder, selber gemacht. Hier noch einmal eine Liste aller sieben Zweige:
- Wacholder
- Eibe
- Stechpalme
- Thuje
- Palmkätzchen
- Buchsbaum
- Haselnuss
Die einzelnen grünen Zweige werden wie bei einem Blumenstrauß zusammengefasst und am besten mit Blumendraht zusammengebunden. Die bunten Späne bekommt man am Markt oder beim Gärtner oder man nimmt einfach noch einmal die aus dem Vorjahr. Wer einen Palmbuschen auch noch mit selber gemachten Brezeln verzieren will, hier das Rezept.
Und dann hoffen wir auf einen sonnigen Palmsonntag, um die bunte Pracht der geschmückten Palmbuschen so richtig zur Geltung kommen zu lassen. Außerdem heißt es in einer Bauernregel: Ist der Palmsonntag ein heiterer Tag, für den Sommer ein gutes Zeichen sein mag.