Am Paulinger Hof ist die Welt so, wie sie sein sollte. Oder zumindest so, wie Peter Schmuck sie sich vorstellen. Hier werden Menschen und Tiere mit Respekt behandelt und Qualität über Quantität gestellt. Das schmeckt man vor allem in den vielen hofeigenen Produkten, die im hauseigenen Paulinger Hofladen angeboten werden.
Raus aus St. Martin, links über die Saalach und dann geradeaus bis nach Wildental. Genau dort, im Salzburger Saalachtal, liegt das Reich von Peter Schmuck. Seit er sich 2016 einen Lebenstraum erfüllt hat, betreibt er auf dem elterlichem Hof den Paulinger Hofladen und hat damit einen kleinen, feinen Gegenpol zu Massenkonsum und der „Geiz ist Geil-Gesellschaft“ geschaffen. Wir haben uns mit ihm auf einen Kaffee in seinem Laden getroffen und über die Würde der Tiere, den Wert guten Essens und warum bewusster Umgang mit Ressourcen nur zum Kauf beim Direktvermarkter führen kann, gesprochen.
Peter, auf eurer Website habe ich folgenden Satz gelesen: Wer sich gesund und ökologisch-verantwortungsvoll ernähren will, für den ist der Einkauf beim Direktvermarkter nur eine logische Konsequenz. Warum?
Weil man weiß, wo die Produkte herkommen und wer dahinter steht. In Zeiten von verbreitet schlechter Massentierhaltung, unwürdigen Tiertransporten und Billigstpreisen kann ich mir als Verbraucher sicher sein, dass ein Großteil der Ware nicht hochwertig ist. Wenn ich also die Möglichkeit habe, macht es Sinn, beim Erzeuger direkt einzukaufen. Genau hinzusehen und auch nachzufragen. Dabei geht es nicht nur darum, den Tieren ein würdiges Leben zu ermöglichen, sondern auch, dem eigenen Körper Gutes durch hochwertige Nahrung zu tun.
Die Veränderung fängt bei jedem Einzelnen an. Jeder sollte sein Essverhalten überdenken, regional einkaufen und die Quantität weit hinter die Qualität stellen. Sich bewusst werden, dass Lebensmittel Lebens-Mittel sind.
Was sollte man deiner Meinung nach tun, wenn man keinen Hofladen oder Direktvermarkter in der Nähe findet?
Ich glaube sowieso, dass wir Menschen unsere Ernährung und den Konsum überdenken sollten. Weniger Fleisch, dafür sehr gute, hochwertige Bio-Qualität, wo man auch nachvollziehen kann, woher das Produkt kommt. Bei Eiern ist es für mich das gleiche. Man merkt ja auch im Geschmack, dass es große Unterschiede gibt.
Wie kam es dazu, den Hofladen aufzusperren?
Ich hatte schon lange den Traum, ein eigenes Schlachthaus zu haben. Ich wollte meine Tiere würdevoll zu Hause schlachten können und dürfen. Dazu waren die Räumlichkeiten des Hofladens schon sehr lange vorhanden, es hat sich nur nie jemand getraut, hier anzupacken. Irgendwann war es dann soweit, das Schlachthaus wurde gebaut und der Hofladen 2016 eröffnet.
Mittlerweile kommen viele Bauern zu uns, um hier ihr Vieh zu schlachten. Im Hofladen gibt es allerdings nur unser eigenes Fleisch zu kaufen.
Was gibt’s denn genau bei euch?
Bei uns gibt es Schweinefleisch, Bio-Rindfleisch, Milch, Käse von der Kallbrunnalm, eigene Bauernbutter, Schweine- und Hirschspeck, Gamshirschwurst, Wildsalami, Sülze vom Schwein und der Gams und Wildstreichwurst. Außerdem noch hausgebrannten Schnaps von meinem Vater in den Sorten Birne, Obstler, Apfel, Apfel-Vogelbeer und Zwetschke. Um die Weihnachtszeit haben wir auch Liköre.
Welche Leute sprecht ihr denn mit eurem Angebot an?
Einheimische und Urlauber gleichermaßen. Bei den Gästen freut es mich, dass manche immer wieder kommen. Jahr für Jahr. Generell sind es Menschen, bei denen bereits ein Umdenken eingesetzt hat und die sehr viel Wert darauf legen, dass sie wissen, was sie essen.
Ist regional noch wichtiger als bio?
Ich glaube, bio ist generell eine Lebenseinstellung. Und wenn man als Erzeuger diese einstellung lebt, dann passen auch die Produkte. Und ja, ich denke schon, dass regionale Erzeugung noch wichtiger ist.
Wie geht es denn bei euch weiter am Hof und im Hofladen?
Wie es ist, ist es gut. Dadurch, dass wir uns unseren Traum bereits erfüllt haben, soll es einmal genau so weiterlaufen wie bisher.
Paulinger Hofladen
Wildental 3
5092 St. Martin bei Lofer
+43 660 4064511
www.paulinger-hofladen.at
Öffnungszeiten:
Freitag: 8.30-11.30, 13-16 Uhr
Samstag: 09-12 Uhr