Als Profi-Golfer auf der PGA Tour und der DP World Tour zählt Matthias Schwab zu den Besten seines Faches. In diesem Beitrag verrät der SalzburgerLand-Botschafter, wie er sich auf eine neue Saison vorbereitet und gibt wertvolle Tipps, von denen auch ambitionierte Amateure profitieren.
Allen Amateur-Golfern, die im Frühjahr körperlich bestmöglich für die neue Golf-Saison gewappnet sein möchten, empfehle ich, bereits im Dezember mit einer gezielten Vorbereitung zu beginnen.
Das perfekte Wintertraining dauert von Dezember bis Ende Februar und will abwechslungsreich gestaltet werden. Warum? Weil auch die Anforderungen, die der Golfschwung an uns Golfer stellt, vielfältig sind.
Koordination & Kraft als Schlüssel zum Erfolg
In erster Linie empfehle ich, koordinativ zu arbeiten. Auch die Beweglichkeit ist für den Golfschwung wichtig und sollte gezielt trainiert werden. Dazu empfehle ich, sich am besten einem Sportverein anzuschließen, um zusammen mit einem Trainer zumindest zwei Mal pro Woche ein Koordinationstraining oder Ähnliches zu absolvieren.
Krafttraining ist ebenfalls unerlässlich. Schnellkraft, Dynamik und Stabilität sind für den Golfschwung enorm wichtig. Stabilität lässt sich nur durch Krafttraining erreichen. Für den korrekten Golfschwung muss der Körper in eine sogenannte Grundspannung gebracht werden. Dazu braucht es Körperspannung, deren Grundvoraussetzung eine entsprechend ausgebildete und trainierte Muskulatur ist, die fexibel und dynamisch bewegt werden kann.
Ich empfehle, Krafttraining immer nur unter Anleitung eines Trainers, am besten in einem Fitnessstudio, zu absolvieren. Unsachgemäßes Krafttraining kann ansonsten leicht zu Verletzungen führen.
Um den Golfschwung bestmöglich zu unterstützen, müssen alle großen Muskelgruppen trainiert werden. Nur ausgewählte Körperpartien zu stärken macht wenig Sinn, denn auch beim Golfschwung müssen so gut wie alle Muskeln unseres Körpers optimal ineinandergreifen und zusammenarbeiten.
Doch Vorsicht! Zu starker Muskelaufbau kann die Beweglichkeit und die koordinativen Fähigkeiten beeinträchtigen. Krafttraining für den Golfschwung muss daher mit Maß und Ziel erfolgen.
Ausdauer sorgt für Spaß am Golfplatz
Von vielen unterschätzt: Auch auf der Golfrunde braucht man Ausdauer. Ermüdet der Körper muskulär, erschöpft das auch unser Gehirn. Müdigkeit beeinträchtigt, wie gut wir unseren Körper steuern können. Als direkte Folge von zu geringer Ausdauer trifft man den Ball immer unsauberer, je länger die Golfrunde dauert. Der Schwung wird technisch schlechter und in weiterer Folge gehen auf der Runde Spaß und Freude verloren.
Ausdauer lässt sich im Winter sehr gut durch Langlaufen, Wandern, Schitouren, Schwimmen oder einfach per Ergometer trainieren. Zumindest zwei bis dreimal eine Stunde Ausdauertraining pro Woche führen zum Ziel. Dabei gilt es, die korrekte Pulsfrequenz zu beachten, um Unterforderung und Übertraining zu vermeiden. Auch das geht am besten unter fachkundiger Anleitung eines Sportmediziners oder Sportwissenschafters. Das bringt Effizient und Effektivität ins Training und vermeidet, dass man falsch und damit sinn- und nutzlos trainiert.
Vorbereitung wie ein Profi
Während ich das ganze Jahr über Krafttraining betreibe, trainiere ich ab Dezember Kraft noch intensiver als während des restlichen Jahres. Mein Fitnesscoach begleitet mich zu fast allen Turnieren. Zu Hause trainiere ich anhand eines Trainingsplans, den mir ebenfalls mein Fitnesscoach zusammenstellt. Krafttraining ist mir absolut wichtig, weil eine kräftige und flexible Muskulatur meinen Körper vor Verletzungen und Abnützungen schützt.
Mein Ausdauertraining absolviere ich am Ergometer, beim Laufen, bei einem Tennisspiel, beim Langlaufen oder auch beim Schifahren im SalzburgerLand. Ausdauer trainiere ich ebenfalls das ganze Jahr über. Nur in der Übergangsphase von einer zu nächsten Saison wird es noch intensiviert.
Was die Ernährung betrifft, gebe ich nicht übertrieben Acht. Gegessen wird, was dem Körper schmeckt und guttut. Natürlich versuche ich, mich abwechslungsreich und gesund zu ernähren und dem Körper zu geben, was er braucht. Auch Schweinsbraten und Schnitzel, mit Maß und Ziel. Lediglich auf Süßigkeiten verzichte ich.
Golf im Winter
Zur Gänze lege ich den Golfschläger nie länger als maximal zwei Wochen zur Seite. Auch im Winter geht es darum, das so wichtige Gefühl für das kurze Spiel zu erhalten. Wenn ich im Winter zu Hause und im SalzburgerLand bin, nutze ich meinen rund 40m² großen privaten Fitnessraum im Keller meines Appartementhauses. Hier kann ich auch putten und chippen. Das lange Spiel trainiere ich in der Saisonvorbereitung mittels Golf-Indoor-Computer, den ein guter Freund bei sich zu Hause stehen hat.
Erholung im SalzburgerLand
Im Dezember und Jänner ist freilich auch die Regeneration von der fordernden Saison ein wichtiges Thema. Das gelingt mir am besten in den Bergen des SalzburgerLandes oder zu Hause. Schifahren, Bergwandern, Schitouren sind der ideale Ausgleich. Auch im Sommer verbringe ich turnierfreie Wochen am liebsten im SalzburgerLand oder zu Hause, um mich in den Bergen zu erholen.