Seit über 160 Jahren fertigt das Familienunternehmen Kemperling hochwertige Pfeifen und Holzschnitzereien. Dieter Kemperling führt den Betrieb in vierter Generation. Zum breiten Angebot zählen fein verarbeitete Bruyére-Pfeifen, Tiroler Gesteckpfeifen, handbemalte Porzellanpfeifen, unterschiedlichste Bildhauerarbeiten und traditionelle Weihnachtsgrippen.
Die Pfeifeinfabrik Kemperling wurde 1834 in Wien gegründet. Damals begann das Geschäft mit Pfeifen aller Art besonders stark zu florieren. 1944 entschied die Familie, die gesamte Produktion ins Salzburger Seenland, nach Mattsee, zu verlagern. Vorübergehend diente das alte Mattseeer Brauhaus als Produktionsstätte. 1972 wurde unweit des Seeufers in Mattsee, ein großes Grundstück gekauft um die neue Pfeifenfabrik zu bauen.
„Die neue Fabrik wurde mit den modernsten Maschinen ausgerüstet“, erinnert sich Kemperling stolz.
Bruyére-Pfeifen – die Maserung bestimmt den Preis
Für die Herstellung der besten Pfeifen benötigt man ein spezielles Holz – das „Bruyère -Holz“. Dieses Holz wächst als sehr hoher Strauch im Mittelmeerraum. Man verwendet davon nur die Wurzeln. Das Buryére-Holz ist ein ausgesprochen hartes Holz mit wunderschönen Maserungen. Je schöner die Maserung, desto teurer ist die Pfeife. Die Pfeife kann das 10-fache wert sein – sofern die Maserung nach dem Pfeifenkopf verläuft. Je nach Maserung werden die klassischen Bruyere-Pfeifen (9mm-Filter) ab 20 Euro bis zu 500 Euro verkauft.
Glutstock im Pfeifenkopf wird bis zu 250 °C heiß
Das harte Holz ist wichtig, damit die Pfeife beim Rauchen nicht verbrennt. Der Glutstock im Pfeifenkopf kann bis zu 250 °C heiß werden. „Damit die Pfeife nicht verbrennt und lange hält, wird sie vor der Benutzung langsam eingeraucht“, erklärt Kemperling. Man beginnt mit einem Drittel des Volumens vom Pfeifenkopf und lässt die Pfeife dann auskühlen bis sich innen ein Belag bildet.
Der Weg des Rauches ist lang – es wird kühl geraucht
Die Bruyére–Pfeifen sind mit Charakterköpfen oder mit Tierfiguren von Gams, Steinbock oder Hirsch geschnitzt. Die Pfeifen sind sehr funktionstüchtig, weil der Weg des Rauches vom Kopf bis zum Mundstück relativ lang ist, wird kühl geraucht. Genau das ist beim Pfeifenrauchen erstrebenswert.
Sehr beliebt sind die „Tiroler Gesteck-Pfeifen“…
…die sogenannten „Bauernpfeifen“. Diese Pfeifen sind eine Spezialität, bestehend aus einem Pfeifenkopf (aus Holz mit Schnitzerei oder aus Porzellan), einem Wassersack und einem Weichselrohr – mit Pfeifenmundstück, Pfeifenschnüren, Pfeifendeckel und Zierstück.
Handbemalte Porzellanpfeifen sind im Museum ausgestellt
Bei Kemperling findet man auch wunderschöne handbemalte Porzellanpfeifen. Die klassischen Motive sind Jagdmotive und bäuerliche Motive. Die Porzellanpfeifen sind im Pfeifen-Museum in Mattsee ausgestellt und gerne auf Anfrage zu besichtigen. „Für die Porzellanpfeifen haben wir Rohlinge eingekauft, diese handbemalt und sie dann mit bis zu 600 Grad gebrannt.“
Bildhauer- und Holzschnitzerei ergänzt das Angebot
Seit rund 70 Jahren (1952) ergänzt die Bildhauerei und die Holzschnitzerei Kemperling‘s Angebot. Ab 1995 wurden große Holzschnitz-Kopiermaschinen zur Erstellung verschiedenster Rohlinge (Figuren wie z.B. Madonnen etc.) angeschafft. Die Rohlinge wurden dann individuell nach Kundenwunsch nachgeschnitzt und bemalt. Heute gibt es einen riesigen Schatz an Rohlingen und Holzschnitzfiguren im Lager in Mattsee, wie etwa:
- Kruzifixe,
- Krippenfiguren (inklusive Weihnachtskrippen)
- Wildfiguren für Jäger,
- Profane Figuren (sämtliche bäuerliche Figuren)
- Sakrale Figuren (Madonnen und sämtliche Heiligen-Figuren)
„Ich könnte Ihnen Heilige sagen die haben Sie noch nie gehört! Da kommen die Leute…und wollen ganz individuelle Einzelstücke“
Dieter Kemperling, Pfeifenfabrik und Holzschnitzerei Mattsee
Weiches Linden- oder Zirbenholz für die Holzschnitzerei
Rohlinge, die mit der Maschine vorgefräst werden, müssen komplett vom Kemperling nachgeschnitzt werden. Der Rohling ist vom Gesamtpreis ein Viertel – der Rest fällt auf das Kunsthandwerk. Kemperling verfügt über einen richtigen Schatz! Er besitzt über 500 Maschinen-Modelle. Die Anfertigung eines Maschinen-Modells kostet etwa zwei- bis viertausend Euro. Bei den Holzschnitzereien verwendet man Linden- oder Zirbenholz. Dieses Holz ist sehr weich und lässt sich hervorragend bearbeiten.
Heute ist in den Betrieb Ruhe eingekehrt
Gab es früher noch regen Betrieb in den Büros, in der Schnitzerei oder in der Tischlerei, so ist heute Ruhe bei Kemperling eingekehrt. Bis zu 15 Mitarbeiter waren einmal beschäftigt. Heute ist ausschließlich Dieter Kemperling im Betrieb aktiv.
Mit ihm ist die Firma Kemperling in der vierten Generationen familiengeführt. Kemperling wohnt in seinem Wohnhaus am Gelände der Pfeifenfabrik. Er verwaltet den Bestand und führt Interessierte durch das Pfeifenmuseum und die großen Lager mit den prachtvoll geschnitzten Ausstellungsstücken. Er führt auch durch die Werkstätten mit den großen Kopiermaschinen, zeigt seinen riesigem Schatz an Rohlingen und Holzschnitzfiguren.
Kontakt und Anmeldung:
Dieter Kemperling
Pfeifenfabrik und Holzschnitzerei
Hinterwartstein 9
5163 Mattsee
T: +43 664 1969 792