Pilze durchziehen mit ihrem Hypfengeflecht den Waldboden. Wenn sie Sporen, wie Samen bei Pilzen heißen, bilden wollen, schicken sie ihre Fruchtköper an die Oberfläche. Diese können überaus schmackhaft sein. Duftende Herrenpilze, Eierschwammerl und Parasole lassen das Sammlerherz höher schlagen.
Eine Stofftasche, ein kleines Messer und feste Schuhe: Dermaßen gut gerüstet können einem während eines gemütlichen Spazierganges im Wald gerne Pilze begegnen. Wenn Temperatur und Feuchtigkeit stimmen, erstrahlen sie in kräftigen Rot- Gelb- und Orangetönen. Die meisten Pilzsammler lassen sie allerdings stehen. Nur echte Kenner können giftige von ungiftigen Hutträgern unterscheiden . Wer Herrenpilze und ParasoIe finden möchte, muss da schon ein wenig genauer schauen. Mit ihren bräunlichen Hüten sind sie im Laub gut versteckt.
Während Herrenpilze im November kaum mehr zu finden sind, halten Parasole auch kühlere Temperaturen aus. Bis Ende November können sie an sonnigen Plätzen ihre Hüte in die Sonne recken. Mit dem Messer werden die Pilze am schlanken Stil abgeschnitten und dann vorsichtig in die Tasche gelegt. Denn die bis zu 40 Zentimeter großen Schirme sollen unversehrt daheim in der Pfanne landen.
Parasole schmecken paniert oder einfach auf dem heißen Stein gegrillt, überaus lecker. Im besten Alter verwöhnen sie den Gaumen mit einem eleganten, feinen Erdnussbutteraroma. Nicht umsonst nimmt ein gebratener Parasolhut für Anhänger fleischfreier Nahrung den Rang eines veganen beziehungsweise vegetarischen Wiener Kalbsschnitzels ein. Paniert spielt der Pilz seine wunderbare Geschmacksnote mit voller Gabe aus.
Die Zubereitung ist ganz einfach:
Die Hüte putzen, salzen und mit etwas Mehl bestäuben. Dann beidseitig in verquirltem Ei und Paniermehl wälzen. In reichlich Fett beidseitig drei bis vier Minuten in der Pfanne goldbraun braten.
Alternativ kann man das Ei auch mit etwas Sahne und Pfeffer verquirlen und das Paniermehl mit geriebenem Gouda vermischen. Dann ausbacken wie beschrieben. Diese Variante ist kräftiger. Mit Zitrone und Salat servieren.
Wer Kalorien sparen möchte, grillt sie auf dem heißen Stein. Der Pilzhut schmeckt wunderbar saftig und zart. Die getrockneten Stiele munden übrigens als Würzpulver hervorragend.
Vorsicht beim Sammeln
Beim Pilze sammeln ist Vorsicht geboten. Parasole sehen zum Beispiel den giftigen Knollenblätterpilzen ähnlich. Wenn man nicht ganz sicher ist, sollten die Männlein lieber im Wald stehen bleiben. In heimischen Gasthäusern und Restaurants gibt es wunderbare Pilzgerichte. Im Winter schmecken sie getrocknet in Suppen, Soßen und in Wildgerichten ausgezeichnet.