„Bauchzwickerl“ nannten wir sie als Kinder, die Erdepfinidei. Es war mit Abstand unser Lieblingsgericht aus Mama´s Küche. Und wenn die Nidei auf den Tisch kamen, aßen wir meist so viele, dass uns danach der Bauch zwickte.
Viele weitere Namen zeugen von der Beliebtheit der gebratenen Kartoffelteigstücke, die meist mit eingemachtem Sauerkraut serviert werden: Damnidei (wegen der Daumendicke), Pinzgauer Freitagnidei oder Oischneidnidei (wegen dem Abschneiden der Stücke aus der Teigrolle).
Lange habe ich diese typische Pinzgauer Kost schon nicht mehr auf einer Speisekarte gefunden und war umso erfreuter, als mir bei einem Besuch in der „Bachmühle“ beim Leoganger Asitz „meine“ Bauchzwickerl serviert wurden.
Das Restaurant Bachmühle von Maria und Franz Riedelsperger in Leogang ist bekannt für seine regionalen Wildspezialitäten und die gschmackige Pinzgauer Küche. Maria hat mir ihr wohlbehütetes Rezept für die Erdepfinidei verraten. Schnell und einfach nachgekocht wären die Nidei mit vitaminreichem Sauerkraut doch einmal ein gesunder (und vegetarischer) Tipp für kalte Wintertage!
Rezept
Was man braucht
- 600 g mehlige Kartoffeln
- 1 Ei
- etwas Mehl
- bei Bedarf etwas Milch
- Salz, Muskatnuss
- Butterschmalz zum Ausbacken
Wie es geht:
Die Kartoffeln werden gekocht, geschält und noch warm mit einer Kartoffelpresse zerdrückt. Danach Salz, Ei und etwas Mehl dazugeben und rasch zu einem Teig kneten. Über die richtige Konsistenz verrät Maria mit einem wissenden Augenzwinkern: „Beim anschließenden Kneten hat es eine Pinzgauer Köchin im Gefühl, ob der Teig richtig ist für ihre Nidei. Ist er zu fest, muss noch etwas Milch dazu, ist er zu weich, wird noch etwas Mehl beigemischt.“ Danach werden aus dem Teig Rollen mit etwa einem Zentimeter Durchmesser geformt. Je nach Hausbrauch und Vorliebe werden ein bis drei Zentimeter lange Nidei abgeschnitten und in der Pfanne mit Buttschmalz herausgebraten.
Mahlzeit! Denn schon sind sie fertig, die Pinzgauer Erdepfinidei!
… und nicht zu viele davon essen… wegen dem Bauch-Zwicken 😉
Fotos: Mario Lebesmühlbacher, Rezept: Restaurant Bachmühle, Leogang